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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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bemerkte sie das seltsame, silbrig weiße Glänzen wieder, das ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Was auch immer das war, es wirkte künstlich. Sie drehte den Korsar wieder gerade und überprüfte die Ortungsanzeigen des Jägers. Es war vor dem mineralreichen Hintergrund des Planeten schwer auszumachen, doch es schien ganz so, dass am Boden der Schlucht ein Metallobjekt lag.
    »Phobos von Hühnerhabicht Eins. Ich zeichne einen möglichen Kontakt bei Rasterkoordinaten Sechsneun-acht-fünnef-drei-alpha. Eindeutig metallisch. Meine Sensoren melden eine Masse von etwa fünfzehn Tonnen. Es könnten die Überreste eines der beiden vermissten Jäger sein. Mehr kann ich nicht feststellen. Es liegt am Boden einer dieser verdammten Schluchten. Wir werden die Kröten brauchen, um nachzusehen.«
    »Hühnerhabicht Eins von Phobos«, kam die Antwort. »Wir sind unterwegs. GAZ an Ihrer Position in zehn Minuten.«
    Staedler bestätigte die Nachricht, während sie den Jäger zu einem erneuten Tiefflug über der Schlucht einschwenkte. Wieder zuckte das metallische Glitzern ihr ins Auge. In diesem Moment traf sie eine Entscheidung.
    »Hühnerhabicht Zwo, bleiben Sie auf Station, um die Phobos einzuweisen, falls es nötig ist«, gab sie an ihren Flügelmann durch. »Ich gehe runter und versuche herauszufinden, was das da unten ist.«
    »Das ist nicht Teil unseres Auftrags, Frau Hauptmann«, erinnerte Leutnant Anson Towsley sie. »Wir sollen das Gelände aus der Luft absuchen und die Nighthawks anfordern, falls wir etwas finden.«
    »Das weiß ich selbst, Towsley«, bellte Staedler zurück. »Aber da unten, das könnte ein Pilot sein.«
»Und wenn Sie nun versuchen, in der Schlucht zu landen, sind möglicherweise bald zwei Piloten da unten. Vielleicht sogar zwei tote Piloten«, schoss Towsley zurück.
»Ich gehe runter«, wiederholte Staedler und ignorierte ihren Flügelmann.
Sie zog den Korsar in eine enge Wende und richtete ihn auf die schmale Schlucht aus. Mit geschicktem Einsatz von Knüppel und Pedalen lenkte sie die Maschine auf den Riss in der Planetenoberfläche zu. Auf Hesperus II wäre ein solcher Landeanflug problematisch gewesen. Der Korsar mit seinen kaum vorhandenen Tragflächen hatte eine Mindestgeschwindigkeit von einhundertfünfzig Stundenkilometern. Hier in der kaum messbaren Lufthülle von Hesperus III hielt sich der Jäger nur durch reine Schubkraft oben, und ein langsamer Landeanflug war praktisch ausgeschlossen.
Staedler flog rein instinktiv. Ihre Augen waren ständig in Bewegung, zuckten unablässig zwischen Tachometer, Höhenmesser und den Spitzen der schmalen Tragflächen hin und her. Sie nahm den Schub der starken GM-200-Triebwerke zurück, so weit sie es wagte. Trotzdem schossen die Felswände mit beängstigender Geschwindigkeit auf sie zu. Die Schlucht vor ihr schien nicht weiter, sondern noch enger zu werden.
»Nichts zu machen«, stieß sie aus, zog den Knüppel zurück und erhöhte den Schub.
»Alles in Ordnung, Boss?«, fragte Towsley besorgt.
»Mir geht's gut«, antwortete sie. »Die Schlucht ist zu eng für diese Kiste. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf die Scouts zu warten.«
* * *
    Ein paar Minuten später zog die Phobos, eines der dienstältesten Landungsschiffe der Union -Klasse in der Legion, im Tiefflug über die Badlands und setzte hundert Meter neben der Stelle auf, an der Hauptmann Staedler ihren Jäger abgestellt hatte.
    Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass ihr Schutzanzug luftdicht versiegelt war, öffnete Staedler das Kanzeldach und stieg aus dem Cockpit. Als ihre Stiefel den braunen Geröllboden berührten, glitt eine kleine Luke in der Seite des Raumschiffs auf. Nacheinander stiegen mehrere Soldaten eine Leiter hinab und sprangen den Rest der Distanz zu Boden. Der Vorderste, ein Mann, der es an Körpergröße fast mit einem Clan-Elementar hätte aufnehmen können, schlenderte zu dem Jäger hinüber. Sein Gesicht war hinter dem geschlossenen Visier des Nighthawk Anzugs nicht zu erkennen, aber sie kannte nur einen Scout dieses Körperbaus bei den Krötentruppen des Grauen Tods: Oberleutnant M'Dahlla vom 1. Scoutzug.
    »Schön, Sie zu sehen, Hauptmann«, dröhnte die Stimme des Hünen aus dem Helmlautsprecher. »Ich dachte, Sie sollten in der Luft bleiben und uns einweisen, statt die Rettung selbst zu übernehmen. Oder wollten Sie uns den Sold streitig machen?«
    »Keine Chance, Oberleutnant«, erwiderte Staedler und schüttelte die angebotene Hand. »Dafür macht mir das Fliegen zu

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