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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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dann las sie mit schwerem Herzen die auf dem winzigen Bildschirm erscheinenden Informationen.
»Das ist einer unserer vermissten Jäger«, stellte sie fest. »Der Name des Piloten ist Oberleutnant Ari Graves. Sehen Sie irgendeine Spur von ihm? Oder von der anderen Maschine?«
»Tut mir Leid, Frau Hauptmann, ich sehe weder den Piloten noch den anderen Jäger.« M'Dahllas Stimme klang traurig. »Ich werde den Zug aufteilen, und wir werden die Schlucht in beide Richtungen absuchen. Sobald wir etwas finden, melde ich mich.«
Es dauerte nur ein paar Minuten, bis seine Stimme wieder ertönte.
»Es tut mir Leid, Frau Hauptmann, aber wir haben den Piloten gefunden. Er ist tot. Er scheint beim Aufprall ums Leben gekommen zu sein. Er ist noch angeschnallt, aber es sieht so aus, als habe er versucht, auszusteigen. Die Auslösegriffe sind gezogen, doch der Schleudersitz muss wohl blockiert haben.«
»Verdammt!« Graves war zwar kein Mitglied der Legion gewesen, aber ein Pilot, und damit Teil einer Bruderschaft, die über mehr als ein Jahrtausend bis in die Tage zurückreichte, da sich auf Terra die ersten Menschen in Jagdmaschinen aus Holz und Segeltuch in die Lüfte erhoben hatten. Dass er durch eine so dumme Fehlfunktion wie einen blockierenden Schleudersitz gestorben war, war eine noch größere Tragödie als selbst der Verlust eines kostbaren, unersetzlichen Menschenlebens.
Staedler fragte den Scout, ob er feststellen konnte, was dem Jäger zugestoßen war.
»Keinen Schimmer, Frau Hauptmann. Ich stehe hier vor einem Wrack, das in drei große und eine Menge - über mehrere hundert Quadratmeter verstreute - kleine Teile zerbrochen ist. Und selbst wenn es noch ganz wäre. Ich bin weder ein Luft/RaumTech noch ein Absturzsachverständiger. Die Ursache könnte mir ins Gesicht starren, und ich würde sie nicht erkennen.«
»Können Sie die Flugdaten- und Cockpitstimmrecorder sehen? Das sind neonorangefarbene Metallbehälter von ungefähr achtzehn zu zehn Zentimetern Größe. Falls Sie sie finden, könnten sie Hinweise darauf enthalten, was hier vorgefallen ist.«
»Wir werden nach ihnen suchen, Frau Hauptmann, aber wir sollten nicht zu viel Zeit darauf verwenden. Irgendwo da draußen wird noch ein Jäger vermisst, und dessen Pilot könnte noch leben.«
M'Dahllas Scouts fanden beide Recorder, doch Petar Warners Jäger blieb vermisst. Auf dem Rückflug nach Hesperus II war die Stimmung an Bord der Phobos gedrückt.
* * *
    »Tut mir Leid, Frau Oberst, Frau Generalleutnant«, sagte Staedler matt. Lori und Gina Ciampa hatten sie auf dem Raumhafenfeld empfangen. »Wir haben den zweiten Jäger nicht gefunden. Es waren zu viele Schluchten. Vielleicht, wenn wir doppelt so viele Leute, doppelt so viel Zeit und halb so viel Gelände abzusuchen gehabt hätten. Dann hätten wir eventuell eine Chance gehabt.«
    »Ich bin sicher, Sie haben alles Menschenmögliche versucht, Hauptmann«, stellte Ciampa in neutralem Tonfall fest. »Danke.«
    »Wir haben die Stimm- und Datenrecorder des Schwarmführers gefunden«, erklärte Staedler hastig. »Wir schicken sie zur Analyse in Ihr Kommandozentrum. Vielleicht können sie Aufschluss darüber geben, warum die Jäger abgestürzt sind.«
»Noch einmal, danke, Hauptmann.« Damit drehte
    Ciampa sich um und ging.
»Es tut mir Leid, Frau Oberst«, wiederholte Staed
ler klagend. »Wir haben es wirklich versucht. Ich
weiß nicht, was wir noch hätten tun können, außer
die Scouts in jede verdammte Schlucht abzuwerfen.« »Und ich bin sicher, Oberleutnant M'Dahlla und
Kammandanthauptmann Powers wären auch damit
einverstanden gewesen, Hauptmann. Sie haben
Recht. Sie konnten nicht mehr tun. Ich hasse es
ebenso wie Sie, Leute aufgeben zu müssen. Deshalb
verstehe ich auch, warum Sie Ihre Befehle missachtet
und versucht haben, in der Schlucht zu landen.« Die plötzliche Wende des Gesprächs überrumpelte
Staedler.
Die Miene der Obersten war streng. »Keine Angst,
Carla, ich werde Sie nicht zur Rechenschaft ziehen.
Diesmal nicht. Aber wenn Sie jemals wieder etwas
Derartiges versuchen, wenn Sie jemals wieder einen
meiner Jäger in Gefahr bringen, ganz abgesehen von
seiner Pilotin, indem Sie klare Befehle ignorieren,
dann werfe ich Sie aus der Legion. Verstehen wir
uns, Hauptmann Staedler?«
»Ja, Frau Oberst«, antwortete Staedler, erleichtert,
so glimpflich davongekommen zu sein. »Und was
jetzt?«
»Nun, fürs Erste werden Sie sich eine anständige
Mahlzeit genehmigen und in die Koje steigen«, befahl ihre

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