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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Energie zuckte aus dem Lauf des schweren Sunbeam-Extremreichweitenlasers und schnitt eine große Panzersektion aus der unteren Torsohälfte des Gallowglas. Houk versuchte, dem Feind die relativ unbeschädigte rechte Seite zuzuwenden.
Etwas schlug gegen den Kopf des Mechs und schleuderte sie durch die Kanzel wie einen Würfel im Becher. Der Geschmack von Blut füllte ihren Mund, als sie sich in die Wange biss. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinab, als kühler, nasser Wind über ihre Haut strich.
Ein zweiter Schauder zuckte unter dem plötzlichen Zugwind durch Rae Houks Körper, diesmal ein Schauder des Entsetzens. Sie blickte hoch und sah einen Riss - fast so breit wie ihr Kopf - in der Wand des Cockpits. Die Hälfte der sie umgebenden Geräte war ausgefallen. Was auch immer den Gallowglas getroffen hatte, es hatte die Sensoren des BattleMechs zertrümmert und wäre fast ihr Tod gewesen. Noch ein Treffer wie dieser, und die Assassinen mussten sich schon wieder nach einem neuen Kommandeur umsehen.
Instinktiv zog sie die Steuerknüppel des Mechs nach hinten und stampfte auf die Pedale der leistungsstarken Sprungdüsen in Rücken und Beinen der Maschine. Dunkelgraue Dampfwolken hüllten sie ein, als der Gallowglas in den Himmel schoss. Normalerweise erforderte es eine geschickte Hand, einen springenden Mech zu kontrollieren. Diesmal musste sie mit den Knüppeln kämpfen wie mit den Tatzen eines wütenden Bären.
Als der Mech neunzig Meter hinter den Linien des Bataillons wieder aufsetzte, fühlte Houk das rechte Knie nachgeben. Die riesige humanoide Kampfmaschine taumelte, als der tückische schwarze Schlick sie ausrutschen ließ. Der Gallowglas stolperte, fiel auf ein Knie. Es kostete sie ihre gesamten Pilotenfähigkeiten, den zerschlagenen Kampfkoloss wieder auf die Füße zu bringen.
»Rae, Sie sehen furchtbar aus«, funkte Radcliffe sie an.
»Ich kann geradeswegs durch Ihr Cockpit sehen. Hier können Sie nichts mehr ausrichten. Ziehen Sie sich zum Landungsschiff zurück.«
Im ersten Moment wollte Houk sich verbitten, dass ein Infanteriehauptmann einer Mechbataillonsführerin Befehle erteilte, aber sie wusste, dass Radcliffe Recht hatte.
»Elias, übernehmen Sie den Befehl über das Bataillon«, rief sie ihren Stellvertreter. »Machen Sie den Rebellen weiter Druck, aber opfern sie nicht unnötig Truppen. Ich ziehe mich zur Jedburgh zurück und versuche einen Luftangriff zu organisieren.«
Rae fühlte sich, als würde sie ihre Kameraden im Stich lassen. Es war ein einsamer Marsch: die kurze Strecke zurück zum Schiff. Aber sie hielt nicht an, bis der Gallowglas im Innern des Mechhangars stand. Ohne ihn auch nur herunterzufahren oder in den Kokon zu bringen, warf sie die Kettenleiter aus der Kanzel und rutschte daran hinab. In nichts als Shorts, Stiefeln und Kühlweste rannte sie auf die Brücke.
»Frau Oberst, wir werden da draußen in Grund und Boden gehämmert«, meldete sie ihrer Kommandeurin. »Wir brauchen einen Luftangriff, um die Rebellen zurück zu den Landungsschiffen zu treiben.«
»Wie lange können Ihre Leute da draußen durchhalten, Rae?«, fragte Lori Kalmar Carlyle.
»Es ist ein Massaker, Frau Oberst. Die Rebellen sind uns kräfte- und zahlenmäßig überlegen. Wenn wir den Luftangriff bekommen, können wir sie unter Umständen halten oder sogar zurücktreiben. Wenn nicht, müssen wir in den Schutz der Jedburgh zurückweichen. Wir stehen hier einem kompletten Regiment gegenüber, Frau Oberst. Nicht einmal ein Landungsschiff kann einem solchen Bombardement lange standhalten. Falls wir zurückgedrängt werden, müssen wir den Rebellen das Feld überlassen.«
»Der Luftangriff ist unterwegs, Rae«, gab die Oberste durch, dann zögerte sie.
Houk fragte sich, ob der Gegner den Funkverkehr störte, dann aber erklang die Stimme der Legionschefin wieder. »Ich tue Ihnen das nicht gerne an, Kommandanthauptmann. Ziehen Sie Ihre Einheit zur Jedburgh zurück, sobald der Luftangriff startet, und kehren Sie zur Basis zurück. Ich habe Grund zu der Annahme, dass die Feindpräsenz in Melrose nur ein Ablenkungsmanöver oder einen Sekundärangriff darstellt. Ich brauche Ihr Bataillon hier, damit wir unsere Angriffe auf die Hauptinvasionsstreitmacht konzentrieren können, sobald sie eintrifft.«
»Bitte um Bestätigung, Frau Oberst«, forderte Houk, die sich selbst angesichts einer dreifachen Übermacht weigerte, eine Niederlage einzugestehen. »Wir sollen den Luftangriff als Deckung für einen Rückzug benutzen?«
Das

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