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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Funkgerät schwieg lange Sekunden. Als die Oberste antwortete, lag Stahl in ihrer Stimme. »Genau so ist es, Kommandanthauptmann. Benutzen Sie den Luftangriff als Deckung. Lösen Sie sich aus dem Gefecht und ziehen Sie sich nach Marias Elegie zurück.«
* * *
    Julio Vargas rollte den Killer auf die Backbordtragfläche und kniff die Augen zusammen, um den Boden zu suchen. Die mit über sechzig Stundenkilometern vorbeibrausenden Windböen trieben den schweren, kalten Regen wie MG-Feuer gegen das Kanzeldach. Nicht weit unter ihm verwandelte das Gewitter den vom Kampf aufgerissenen Boden des Melrosetals in ein Meer aus Schlamm, auch wenn er nichts davon sah. Die Wolkendecke war lückenlos und schien bis auf den Boden zu reichen. Ohne die leistungsstarken Instrumente des Luft/Raumjägers wäre er in sehr realer Gefahr gewesen, den großen Deltaflügler mit vollem Schub in den Boden zu steuern.
    Aber auch wenn Vargas die Hand vor Augen nicht sah, erkannte der Bordcomputer des Killer dank der Sensorphalanx genau, was vor ihm lag. Drei große Metallobjekte glühten mattrot auf der Anzeige des Magnetanomalie-Detektors. Mehrere kleinere, jedoch immer noch achtbare Metallmassen umgaben die größeren Ziele. Der kalte Regen kühlte die Objekte ab, bis die Infrarotortung sie kaum noch wahrnahm, doch Vargas' in mehreren Jahren am Knüppel eines Luft/Raumjägers geschulte Sinne waren in der Lage zu interpretieren, was er auf der Multifunktionsanzeige sah. Die großen Kontakte waren die feindlichen Landungsschiffe, und die kleineren entsprachen den dazugehörigen BattleMechs. Zwanzig Kilometer weiter nördlich zeichnete er eine ähnliche, allerdings kleinere Gruppe von Kontakten. Das war das 2. Bataillon des Grauen Tods, das sich zurück zur Jedburgh schleppte.
    Plötzlich bewies der Feind, dass er ihn ebenfalls sah. Zwei Laserbahnen brannten an der eben erst reparierten linken Tragfläche des Jägers vorbei, und eine Raketensalve wob ein Netz aus feurigen Spuren rings um ihn herum.
    Vargas riss den Killer nach rechts und stieg höher. Am Scheitelpunkt der Schleife drehte er den Jäger und drückte ihn in den Sturzflug. Als der rote Fleck eines Landungsschiffes in die Mitte der MADAnzeige rutschte, klopfte er mit dem linken Zeigefinger auf einen Kontrollknopf. Augenblicklich erschien ein neuer Symbolsatz auf der Sichtprojektion. Vargas wählte die große Magnetsignatur auf der linken Seite der Gruppe als Ziel. Ein blassgrünes Quadrat rahmte das Ziel ein und bestätigte, dass der Bordcomputer des Killer das Landungsschiff erfasst hatte. Ein Fadenkreuz komplett mit langer ›Einschlagslinie‹, die sich bis zum jägerförmigen Flugvektorsymbol zog, glitt durch sein Gesichtsfeld. Vargas steuerte den Jäger gegen den böigen Wind und brachte das Vektorsymbol ins Zielquadrat. Zugleich ›flog‹ er das Fadenkreuz an der Einschlagslinie entlang, bis seine Mitte genau über über den kombinierten Ziel- und Vektorsymbolen lag.
    Der Jäger schüttelte sich, als die Abwurfautomatik drei 500-kg-Bomben aus den Halterungen unter Rumpf und Tragflächen des Killer löste. Von dem zusätzlichen Gewicht befreit, reagierte der Luft/Raumjäger deutlich schneller, als Vargas den Schub erhöhte und den Knüppel nach hinten zog, um die Maschine aus dem Sturzflug zu heben. Der Geschwaderführer hörte die drei dumpfen Explosionen kaum über dem Donnern des Triebwerks und der dichte Regen verschluckte die grellweißen Lichtblitze der Explosionen fast völlig. Er wusste: Die Wirkung der Bomben am Boden war dramatisch, wenn sie glühendes Schrapnell über die feindliche Landezone schleuderten. Mit etwas Glück hatte wenigstens eine der Bomben das Landungsschiff tatsächlich getroffen. Zwar reichte eine 500-kg-Bombe nicht aus, ein Raumschiff zu zerstören, aber sie richtete einen durchaus beachtenswerten Schaden an.
    Der Feind revanchierte sich mit einem neuen Feuerstoß. Diesmal zertrümmerte ein künstlicher PPK-Blitz die Reparaturplatten auf der Backbordtragfläche des Jägers. Die hässlich rot grundierten Panzerplatten, noch zu frisch, um von einer Neulakkierung überdeckt zu werden, waren ein Souvenir des Kampfes der Death Eagles gegen die anfliegenden Skye Rangers gewesen. Und jetzt waren sie schon wieder zerschossen, möglicherweise vom selben Kanonier, der den Schaden ursprünglich angerichtet hatte. Der Geschwaderführer des Grauen Tods sah eine gewisse ironische Symmetrie am Werk.
    Als Vargas aus dem Steigflug kam, schaute er sich zum Rest der

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