Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
Verbrennungsmotor. Als der Schweber sich auf dem Luftkissen vom Boden hob, wirbelte er das Lenkrad herum. Er hasste die schwerfällige Reaktion des Wagens. Sie war ein zu krasser Kontrast zur
blitzschnellen Beweglichkeit eines Jägers.
Es war nur eine kurze Fahrt über das Gelände zu
den niedrigen, halb runden Hangars, in denen die
Luft/Raumjäger der Legion standen. Die Männer und
Frauen unter seinem Befehl hatten sich vor dem Tor
der Halle versammelt, in der sein Killer wartete. Sie
hatten bereits alle ihre Flugmonturen angelegt, einschließlich der Druckanzüge mit den wuchtigen
Beinstücken. Die schweren schwarzen Anzüge
enthielten zahlreiche kleine, computergesteuerte Leitungen und Blasen, die sich bei andruckintensiven
Manövern mit Luft füllten, um das Blut des Piloten
aus den Beinen und dem Unterleib in Brust und Kopf
zu drücken, wo es benötigt wurde, und so eine Ohnmacht verhinderten.
Vargas brachte den Schweber schliddernd zum
Stehen und schaltete den Motor ab. Noch bevor der
Wagen sich ganz zu Boden gesenkt hatte, war er bereits ausgestiegen und rannte in den Hangar. Hinter
einer aus schweren Wellplastikbrettern improvisierten Stellwand wechselte er vom Overall in den
Druckanzug. Die Stellwand hatte schon manchen
Spott ausgelöst, doch Julio Vargas war in einer
streng traditionell-katholischen Umgebung aufgewachsen, und selbst unter dem Druck eines drohenden Angriffs weigerte er sich, sich vor den Frauen
der Staffel umzuziehen.
Als er in voller Montur wieder zum Vorschein
kam, erklärte er seinen Piloten die Lage.
»Es wird ein harter Kampf«, stellte er fest. »Wir
werden das Geschwader in Staffeln teilen. Staffel
Eins wird den Angriff durchführen. Wir konzentrieren unser Feuer jeweils auf ein Landungsschiff. Ich
denke, das ist die schnellste Methode, sie zu vernichten. Sobald ein Schiff ausgeschaltet ist, nehmen wir
uns das nächste vor.«
Er schaute zu einer schweigsamen Schwarzen hinüber, die an der runden Hallenwand lehnte. »Staffel
Zwo unter Hauptmann Carroll übernimmt den Luftkampf. Ihr müsst die Rebellenjäger beschäftigt halten, während wir ihre Landungsschiffe abschießen.« Amanda Carroll nickte nur knapp.
»Noch etwas«, sagte Vargas. »Der Feind wurde
von einem Kreuzer der Avalon Klasse hierher eskortiert. Momentan scheint das Kriegsschiff sich zurückzuhalten. Aber wenn wir erst gestartet sind, lässt
sich nicht vorhersagen, ob es eingreift oder nicht.
Falls ja, wird das vermutlich entweder durch das
Ausschleusen zusätzlicher Jäger oder den Einsatz der
Raketenabwehrgeschütze gegen unsere Maschinen
erfolgen. Wie auch immer, ich treffe die Entscheidung, ob wir unsere Mission fortsetzen, einen Gegenangriff auf das Kriegsschiff durchführen oder uns
zurückziehen. Ich brauche euch nicht darauf hinzuweisen, dass der Rest der Legion und die regulären
lyranischen Truppen auf dem Planeten sich darauf
verlassen, dass wir den Feind schwächen können. Wenn es uns gelingt, ihm genug Schaden beizubringen, haben unsere Brüder und Schwestern am Boden eine Chance, die Invasion zurückzuschlagen. Geht ran, zielt genau, macht mich stolz. Das war's. Aufsit
zen.«
Als die Piloten der Legion auseinander stoben und
zu ihren Maschinen rannten, holte Vargas seinen
Helm aus der dunkelgrünen Pilotentasche und warf
den leeren Nylonbeutel in eine Ecke des Hangars. Er
legte den wuchtigen Helm auf die linke Tragfläche
des Killer und ging um die Maschine. Alles schien in
bestem Bereitschaftszustand - und es war keine rote
Sicherheitslasche zu sehen. Die Bodencrew hatte den
Jäger durchgecheckt und die kleinen Warnlaschen
entfernt.
Er hob seinen Helm vom Flügel und zog ihn über.
Dann stieg er die schmale gelb-schwarz-gestreifte
Metallleiter hinauf und schwang das rechte Bein ins
Cockpit. Er achtete darauf, die Füße auf die Armstützen des Schleudersitzes zu stellen und die Kontrollkonsolen links und rechts nicht zu streifen. Nachdem
er sich in die Kanzel abgelassen hatte, griff er unter
den Sitz und zog den letzten, mit einer roten Warnlasche markierten Sicherheitsstift, der den Schleudersitz blockierte. Sorgfältig schob er den Schließbolzen
in eine der Brusttaschen der Flugmontur. Dann aktivierte er mit flüssigen, jahrelang eingeübten Bewegungen die Kontrollen, die den schweren
Luft/Raumjäger zum Leben erweckten. Unter seiner
Berührung flackerten die drei HauptMultifunktionsanzeigen der Maschine auf. Augenblicklich maßen die Skalen den Zustand der Triebwerke, die Brennstoffversorgung und die

Weitere Kostenlose Bücher