BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Vermisste. Einer der Gefallenen war Lou Weatherby. Ich bitte um Erlaubnis, Oberleutnant Diggsby Strieger-Pouls auf den Kommandeursposten zu befördern.«
»Erteilt.«
»Was die Ausrüstung betrifft, haben wir zwei Mechs Totalverlust. Einer davon ist Weatherbys Grimmer Schnitter. Außerdem haben wir einen Bombast der 1. Kompanie verloren. Ich verfüge über einen leichten und einen mittelschweren Mech, die einiges an Reparaturen brauchen, aber ich hoffe, sie lassen sich so weit zusammenflicken, dass man sich nicht allzu sehr dafür zu schämen braucht. Sonst gibt es bei meiner Einheit nicht viel zu beklagen, was sich nicht durch eine gute Mütze Schlaf und eine anständige heiße Mahlzeit kurieren ließe.«
»In Ordnung, wir kümmern uns darum.« Kalmar Carlyle machte sich ein paar Notizen auf ihrem Schreibtischcomputer. »Sonst noch etwas?«
»Nein, Frau Oberst, das dürfte alles gewesen sein.«
»Sehr schön.« Die Miene der Legionschefin entspannte sich. »Schlafen Sie sich aus, Rae. Sie sind erschöpft.«
»Jawohl, gnädige Frau.« Plötzlich grinste Houk, dann salutierte sie und ging zur Tür. Als ihre Hand sich gerade um die Klinke schloss, sprach Kalmar Carlyle sie noch einmal an.
»Übrigens, Kommandanthauptmann, das war gute Arbeit heute Nachmittag. Nehmen Sie es sich nicht zu Herzen, dass Sie heute zurückgedrängt wurden. Das war nur das erste Scharmützel. Von jetzt an wird es erheblich härter werden, und ich brauche alle meine Offiziere in bestmöglicher Verfassung.«
* * *
Nachdem Rae Houk das Büro verlassen hatte, lehnte Lori sich in ihrem Sessel zurück und starrte hinaus auf den dunkler werdenden Himmel. Es war klar erkennbar, dass eine besonders dunkle Nacht bevorstand. Die untergehende Sonne bot hinter den aufziehenden Wolken nur einen schummrigen Lichtfleck. Die Gewitterfront hatte sich nicht, wie von den Meteorologen vorhergesagt, über dem Melrosetal erschöpft. Stattdessen hatte sie sich geteilt und war an den Myubergen entlanggezogen. Jetzt näherte sie sich Marias Elegie.
Sie drehte den Sessel und griff über den Schreibtisch, um das Kommgerät einzuschalten.
Sie stellte eine Verbindung zum Krötenkontingent des Grauen Tods her. »Meg? Ich tue Ihnen das wirklich nicht gerne an, aber ich muss Sie bitten, Ihre Scouts zu aktivieren. Heute Nacht wird es allem Anschein nach ein enormes Sauwetter geben, und ich befürchte, die Sonden und passiven Sensoren werden uns unter diesen Umständen nicht viel nutzen. Ich befürchte, wir werden ein paar Modelle B Typ I am Kordon brauchen.«
»Sie erwarten Schwierigkeiten, Frau Oberst?«, fragte Kommandanthauptmann Powers.
»Nicht direkt«, verneinte Lori. »Würde ich Schwierigkeiten erwarten, hielte ich das ganze Regiment in Alarmbereitschaft. Aber wenn ich der Rebellenkommandeur wäre, würde ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, im Schutz des Gewitters ein paar Kommandotruppen in die Feindbasis einzuschleusen.«
»Ja, sieht ganz nach Sappeurwetter aus, nicht?« Powers wusste so gut wie Lori, dass schlechtes Wetter Posten aus dem Regen nach drinnen trieb und automatische Sensoren beeinträchtigte. Das bot Saboteuren und Kommandoeinheiten eine erhöhte Chance, sich auf gegnerisches Gebiet zu schleichen.
»Allerdings. Deswegen möchte ich heute Nacht ein paar Ihrer Scouts auf Streife schicken. In ihren Rüstungen werden sie vor dem Wetter einigermaßen geschützt sein, und sie können die Sensoren der Anzüge an die Bedingungen anpassen. Nicht zu vergessen, dass sie die Gegend selbst im Auge behalten.«
Loris Anspielung auf Modell B Typ I kurz zuvor hatte sich auf die Augen eines trainierten Beobachters, gekoppelt mit einem Schuss Intuition bezogen. Zusammen gestatteten sie einem Posten oft, eine Feindpräsenz zu entdecken, die mechanischen oder elektronischen Sensoren unter Umständen entgangen wäre. »Ich werde Tom Leone anweisen, seine Jungs in Reserve zu halten und eine Kompanie von Devins Bataillon auf Fünferbereitschaft setzen«, fügte sie hinzu.
»In Ordnung, Boss. Ich lass die Scouts einsteigen und auf Wachdienst gehen. Ich würde sagen, je ein Trupp in Zwei-Stunden-Schichten. Gut genug?«
»Gut genug«, bestätigte Lori. Dann unterbrach sie die Verbindung. Mit ein paar Fingerbewegungen auf der Tastatur des Vidkomms erreichte sie Gina Ciampas Büro auf der anderen Seite des Raumhafens.
»Irgendeine Bewegung bei den Truppen in Melrose?«, fragte sie nach einer kurzen Begrüßung.
»Nichts Nennenswertes«, antwortete Ciampa. »Obwohl
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