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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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»Und was nützt Ihnen das? Wenn Sie zulassen, dass die Avalon-Husaren im Tausch gegen die Vernichtung der MCM New Syrtis zerschlagen werden, lässt uns das in derselben Pattsituation zurück wie zu Beginn. Ich verstehe einfach nicht, was wir damit gewinnen.«
Amelio war überrascht. McCartney war seit fünf Jahren bei ihm, doch noch nie hatte sie so viel Rückgrat gezeigt.
Und anscheinend war sie noch immer nicht fertig. »Generalhauptmann, ich weiß, wir haben ein Ziel zu erreichen, und ich habe die Horrorgeschichten darüber, wie die Archon-Prinzessin ihr Missfallen über ein Versagen ihrer Generäle zum Ausdruck bringt, auch gehört. Aber es war allgemein bekannt, dass Sie Generalhauptmann Leabo nicht leiden konnten. Könnte es sein, dass Sie Ihre Gefühle jetzt, da Sie sich an ihm nicht mehr rächen können, an seiner Einheit auslassen?«
In einem Anfall von Wut sprang Amelio auf seine Adjutantin zu, um ihr für diese Frechheit eine schallende Ohrfeige zu versetzen. Doch er hielt in der Bewegung inne, als ihre Worte einsanken. Er war sich immer zu gut für politische Manöver gewesen. Nicht zuletzt deshalb hatte er Leabo praktisch von der ersten Begegnung an verachtet. War es denkbar, dass er eine militärische Entscheidung traf, weil er die politischen Konsequenzen eines Fehlschlags fürchtete? War er wirklich in der Lage, deswegen zu entscheiden, wer leben und wer sterben sollte? Es war ein hässlicher Gedanke, und einer, dem er sich nicht stellen mochte. Aber niemand konnte eine Position wie seine lange halten, wenn er sich selbst belog. Fast fünf Minuten blieb er wie erstarrt stehen und suchte in seinem Herzen nach der Wahrheit, während er in Gedanken den Plan durchging.
Er rieb sich die Hände, als wolle er sie von Zweifeln reinwaschen. Nachdem er ihn noch einmal überdacht hatte, betrachtete er den Plan weiterhin als die beste Möglichkeit, das Kriegsglück wieder zu seinen Gunsten zu wenden. »Ein ausgezeichneter Einwand«, erklärte er, »aber ich versichere Ihnen, dass meine persönlichen Gefühle meine Entscheidung nicht beeinflusst haben. Die Husaren sind so gut wie am Ende. Sie haben den gesamten Kommandostab und fast dreißig Prozent ihrer Stärke verloren. Ich könnte kostbare Zeit damit verbringen, sie ins All zu extrahieren, oder sogar mit einem Versuch, ihre Moral wieder aufzubauen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das überhaupt noch möglich ist. So oder so würde ich Boden verlieren, den wir vermutlich nie wieder wettmachen können.«
»Sollten Sie nicht eine Stabsbesprechung der verbliebenen Generäle einberufen, Sir?«, fragte McCartney.
Amelio schaute sie einige Sekunden ruhig an. »Nein. Dazu fehlt uns die Zeit. Wenn ich die Husaren abziehe und abtransportieren lasse, bleiben mir nicht genug Truppen, um mir den Weg nach New Saso zu erkämpfen und die Kaverne einzunehmen. Und wie lange sollte ich versuchen, die Husaren wieder aufzupäppeln, während der Feind unsere Flanken weiter schwächt und sich noch tiefer eingräbt?«
McCartney schüttelte leicht den Kopf. »Inzwischen dürften sie bereits am Kern des Planeten angekommen sein, Sir. Etwas mehr Zeit macht da keinen großen Unterschied.«
»Was ist mit Verstärkungen? Wir bekommen bestimmt keine, aber wissen wir sicher, dass George Hasek keine zusammengekratzt hat, die schon auf dem Weg sind?« Der Ausdruck auf McCartneys Gesicht zeigte Amelio, dass er damit bei ihr gepunktet hatte. »Wir arbeiten unter einem strikten Zeitplan, den wir nicht ändern können. Wenn ich die Hauptstreitmacht der Husaren desorganisiert in ihren Stellungen lasse, werden sie Tia Caruthers und der MCM New Syrtis ein Ziel anbieten, dem sie nicht widerstehen können. In ihrer fanatischen Loyalität zum Duke wird sie es als perfekte Gelegenheit ansehen, den entscheidenden Schlag zur Beendigung der Invasion zu führen und ihren kostbaren Herzog zu retten. Dann stoßen wir aus den Flanken zu und die MCM ist effektiv erledigt.«
Amelio legte die Fingerspitzen an die Schläfen. Sein Verstand schien zu erlahmen, gerade wenn er ihn am dringendsten brauchte. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er zuletzt geschlafen hatte. »Es geht nicht darum, eine Einheit gegen eine andere zu tauschen«, stellte er nach einer Weile fest. »Die 11. AvalonHusaren sind bereits zerschlagen. Sie selbst und die MCM New Syrtis wissen es nur noch nicht. Ich kann die Überreste der Husaren als Köder benutzen, um eine Verteidigereinheit zu eliminieren, und das ist das Opfer

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