BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Mechs.
»Jetzt!«, rief die Infanteristin, etwas früher als erwartet. Von ihrer Position in einer der kleineren Schneewehen hatte sie eine bessere Möglichkeit, den Erstschlag zu koordinieren.
Auf das Zeichen hin beschleunigte Schakow den BattleMech und reihte sich hinter dem Raijin und dem Beowulf ein. Die drei Maschinen schwangen um die Kante der Lagerhalle und in weitem Bogen um einen Berg aus schmutzig weißem Schnee. Die Zielerfassung zeichnete Feindziele auf die Sichtprojektion, bevor sie auf dem Schirm zu sehen waren. Der Garm und die Königskobra befanden sich in mittlerer Schussweite, knapp hinter der letzten Schneewehe. Näher als diese beiden boten sich allerdings ein Zweierteam aus Fang und Nachtfalke und die beiden Taifun Panzer an. Allesamt neuere Konstruktionen, keine älter als sechs Jahre. Das war einer der Vorteile eines Garnisonsauftrags bei Defiance Industries. Schakow tauschte LSR-Feuer gegen die künstlichen Blitzschläge aus der Partikelkanone des Fang. Der gleißende Lichtbogen schnitt eine tiefe Wunde in das linke Mechbein und sprengte den größten Teil der Panzerung weg. Mit den vier mittelschweren Lasern deckte er die Milizionäre zusätzlich ein. Da er über reichlich Energie verfügte, hatte er die Lichtwerfer des Mechs auf ExtremreichweitenTechnologie aufgerüstet. Die rubinroten Energielanzen zuckten über den winterlichen Fabrikhof und bohrten sich in Arme und Brustpartie des Fang.
Die erste Hitzewelle schlug durch das Cockpit des Exterminator, als Schakow zu der Miliz-Maschine aufschloss. Er ließ sich mit der nächsten Raketensalve etwas mehr Zeit, um die Abwärmeschübe zu verringern. Mit den Energiewaffen allein erreichte er bereits die Schlagkraft des Fang. Zusätzlich besaß der Exterminator die größere Reichweite, doch der Miliz-Mech verfügte über einen leistungsfähigeren Reaktor, der Schakow keinen Spielraum ließ. Der Fang stürmte vor, zog den Nachtfalke seines Begleiters mit und zwang die ihn eskortierenden Panzer, mitzuhalten oder zurückzufallen. Die Taifune konnten die Geschwindigkeit des Fang nicht erreichen und blieben langsam zurück.
Schakow hielt kurz die Stellung und leistete seinen Beitrag zu dem Inferno tödlicher Energiemassen, das zwischen den gegnerischen Linien tobte. Laser schleuderten grelle, edelsteinfarbene Lichtbahnen, und aus den PPKs schlugen bläulich weiße Blitze über den grauen Stahlbeton. Zwei Raketen detonierten seitlich am Kopf des Exterminator und schüttelten das Cockpit in einer brutalen Kombination durch. Schakow biss die Zähne zusammen. Ein schrilles Kreischen drang an sein Ohr, und als er sich umdrehte, sah er einen Haarriss auf der linken Seite des Kanzeldachs.
Entsetzt hätte er fast eine weitere Raketensalve abgefeuert, aber dann, als die Taifune vorpreschten, schreckte er zurück. Die schlagkräftigen Straßenkampfpanzer verfügten über eine überschwere Autokanone des Kalibers 12 cm.
Schakows taktische Sichtprojektion identifizierte die Gegner nicht nach dem Typ, aber falls er ihnen zu nahe kam, erhielt er eine handfeste Erinnerung. Das war einer der Nachteile beim Kampf auf einem Fabrikgelände. Magnetortung war in dieser Umgebung auf Grund der zahllosen Geisterbilder praktisch wertlos. Stattdessen musste sein Team sich auf Bewegungsdetektoren und Passivortung verlassen. Mechs setzten genügend Radar- und Funksignale an, um sie in aller Regel klassifizieren und nach Bautyp identifizieren zu können. Bei Fahrzeugen jedoch war das schwieriger. Hier konnte der Computer nur die Geschwindigkeit und wahrscheinliche Bewaffnung entsprechend der Zielerfassungssignale angeben.
Und selbst das mit einem Blick aus der komprimierten taktischen Information der Sichtprojektion abzulesen, setzte jahrelange Erfahrung voraus. Eine Erfahrung, über die Furillos Miliz vermutlich nicht verfügte.
Doch es wartete eine Blitzlektion auf sie.
»Zweiter Schlag, vierter Schlag, vorbereiten«, befahl Schakow und wich erneut vor dem aggressiven Fang zurück. Schweiß brannte ihm in den Augenwinkeln und lief ihm über die nackten Arme und Beine. Damit die Wärmeskala langsam wieder sank, nahm er das Laserfeuer um die Hälfte zurück.
Der Beowulf war ebenfalls zurückgewichen und hinkte durch einen festgefahrenen Beinaktivator. Adept Bills hielt die Stellung. Als Schakow die Infrarotortung einsetzte, sah er den Raijin ausgesprochen ungesund glühen. Die Maschine musste dicht vor der automatischen Stilllegung stehen, aber er hatte keine Zeit, den Adepten
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