BattleTech 61: Finale
wurde.
Tancred nickte. »Planung und Unterstützung. Nach dem, was Sie den Rangers angetan haben, kann ich Ihnen nie wieder gestatten, Truppen in die Schlacht zu führen. Sie haben ihre Position in der Befehlskette verloren, Mai. Es ist keine unehrenhafte Entlassung, aber Sie sind entrechtet.«
Ihr Kopf flog nach hinten, als hätte sie das Wort mit der Wucht eines Faustschlags getroffen. Das Recht zu verlieren, einen BattleMech zu steuern, war der schlimmste Albtraum der meisten MechKrieger. Ohne Zweifel hatte sie eine vorzeitige Pensionierung erwartet. Sie im aktiven Dienst zu behalten, aber aus den Kampfeinheiten abzuziehen, war möglicherweise eine noch härtere Strafe. Tancred sah, wie sie mit sich kämpfte. Sie schien sichtlich versucht, ihren Abschied einzureichen. Doch dann brachte sein Hinweis auf die Erfordernisse der Mark sie zurück auf seine Seite, wie er es nicht anders erwartet hatte. Sie nickte, dann verbeugte sie sich leicht vor Yvonne. »Ich werde tun, was ich kann, solange ich es kann.« Sie stockte und blickte von Yvonne zu Tancred. »Victor könnte meinen Kopf als Opfer für Theodore fordern.«
»Er wird ihn nicht bekommen«, erwiderte Tancred. »Ihr habt mir einmal erklärt: Wer immer den Bürgerkrieg gewinnt - gleichgültig ob Katherine oder Victor -, der wird von jemandem Rechenschaft für den unerlaubten Angriff auf Haus Kurita fordern. Wen wollt Ihr opfern?«
»Niemanden. Ich werde mit Theodore Kurita Frieden schließen, wie auch immer es notwendig ist.« Er streckte die Hand aus und legte sie ihr auf den Arm. »Wenn Victor Forderungen hat, muss er sich etwas anderes als meine Familie aussuchen.«
»Was werdet Ihr ihm sonst geben?«
Tancred hob einen Stift auf und drehte sich zu der Raumkarte um, an der sein Vater gearbeitet hatte. Langsam und präzise zog er eine Linie von Robinson abwärts nach Nueva Valencia und weiter nach New Avalon. Er schaute zu seiner Cousine und obersten Heerführerin auf und sah, dass sie genau verstand, was er vorhatte.
»Was immer er braucht«, versprach er.
Ich hatte nie irgendwelche Zweifel daran, dass wir eines Tages die nötigen Beweise finden würden, um Katherine zur Rechenschaft ziehen zu können. Ich hatte gute Leute darauf angesetzt, die Risiken über das normale Maß hinaus eingingen, um dieses Ziel zu erreichen. Wir brauchten nur Zeit und eine Gelegenheit. Letztere haben wir selbst geschaffen. Erstere lief uns davon.
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067
8
Prinzenpalais, Avalon City, New Avalon
Gefechtsregion New Avalon, Mark Crucis, Vereinigte Sonnen
20. November 3065
Katrina empfing ihren Geheimdienstoffizier im Büro der Ersten Prinzessin. Sie ließ ihn vor dem Schreibtisch warten, während sie die Berichte über die finanziellen Kosten des Bürgerkriegs las. Im offenen Kamin loderten Gasflammen über Holzscheiten aus Keramik und sorgten für Wärme. Draußen wehte stürmischer Wind, trieb prasselnd den Schneeregen gegen das Panzerglasfenster, eine Erinnerung, dass der Winter mit der Südhalbkugel New Avalons noch nicht fertig war. Dieses Jahr ließ der Frühling auf sich warten. Für Katrina konnte er nicht früh genug kommen.
Sie hakte die gelesenen Dateien mit einem Griffel auf dem Compblock ab. »Die Kämpfe auf Tikonov allein haben mehr als zwei Milliarden Kronen direkte Schäden und Produktionsausfall verursacht«, stellte sie laut fest, weil sie die Zahl selbst kaum glauben konnte.
Die Bemerkung war nicht als Gesprächseröffnung beabsichtigt, Richard Dehaver fasste sie aber so auf. »Das ist sicher nicht der schlimmste Schaden.«
Sie fand den schlimmsten Eintrag und schüttelte den Kopf. »Es wird kaum gelingen, Kathil zu überbieten. Bis jetzt drei Regimenter und eine komplette RKG vernichtet. Produktionsausfälle in den Mechfabriken. Zivile Verluste.« Sie stieß mit dem Griffel auf den Sensorschirm und löschte einen Eintrag. »Und ein Kreuzer der Avalon-Klasse zerstört. Ein Kriegsschiff!« Die Robert Davion war nicht das einzige Kriegsschiff, das bei den Kämpfen zerstört worden war, bisher aber das neueste und teuerste.
Katrina lehnte sich zurück und rieb sich für einen Augenblick mit den Handballen die Schläfen. Dann gab sie es als vergebene Liebesmüh auf, ließ die Hände zurück auf den Schreibtisch sinken und spielte nachdenklich mit dem goldenem Armband am rechten Handgelenk. »Haben Sie Nachrichten von New Syrtis?«, fragte sie schließlich und blickte zu dem Geheimdienstmann auf.
Richard
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