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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Dehaver stand in entspannter Haltung vor ihr. Der Freizeitanzug lag maßgeschneidert um die breiten Schultern. Rote Haare und eine von Sommersprossen überzogene Nase verliehen seinem Gesicht ein jungenhaftes Aussehen, solange man ihm nicht in die Augen schaute. Sie waren von einem schmutzigen Grün, leer und leblos, als blicke man in einen Tümpel ohne Grund. Es waren Augen, die in den Jahren beim Geheimdienst viel gesehen hatten und zahllose Geheimnisse verbargen. »Ich habe Neuigkeiten über New Syrtis«, antwortete Dehaver vorsichtig. »Aber ich wollte es Simon Gallagher überlassen, Euch darüber zu informieren.«
    Was bedeutete, dass die Neuigkeiten Katrina nicht gefallen würden, ganz gleich, von wem sie sie hörte. »Wie schlimm?«, fragte sie.
    »Die Kämpfe auf New Syrtis sind heftig, aber George Hasek ist im Vorteil. Gallaghers Plan, die Vanguard Legion auf unsere Seite zu ziehen, hat sich als zu optimistisch herausgestellt. Sie ... haben sich geweigert.«
    Offenbar mit deutlichen Worten. Sie schob die Wut und den verletzten Stolz beiseite. Die Söldner waren für das große Bild ohne Belang. »Noch etwas?«
    Dehaver nickte. »Euer Agent der Tollwütigen Füchse ist gescheitert. Als er ins Büro des Dukes stürmte, traf er auf eine zu starke, bewaffnete Gegenwehr.«
    Katrina zog warnend eine Augenbraue hoch. Sie hatte Dehaver nichts von dem Befehl an die Tollwütigen Füchse erzählt. Sie hatte gehofft, George Hasek schnell und leise aus dem Weg zu räumen. Doch Dehaver hatte ein besonderes Talent, Dinge in Erfahrung zu bringen, von denen sie nicht wollte, dass er davon erfuhr. Hätte er es nur geschafft, Victor auf Murphrid ausfindig zu machen, bevor ihr Bruder aus dem Versteck gekommen war und den Planeten freiwillig verlassen hatte. Dann hätten sie ein Gesprächsthema gehabt. »Für jemanden, der aus anderem Grund hier ist, sind Sie bemerkenswert gut informiert.«
    Dehavers Miene blieb ausdruckslos. »Alles Teil meiner Arbeit, Hoheit.«
Sie lehnte sich vor, die Hände auf dem Schreibtisch verschränkt. »Weshalb sind Sie hier, Richard?«
»Reg Starling.«
Katrina starrte ihn an. Dehaver war einer der ganz wenigen Menschen, die wussten, dass Reg Starling eine Deckidentität war, die Sven Newmark angenommen hatte, ein alter Geschäftspartner, der auch auf der Gehaltsliste ihres Vetters Ryan Steiner gestanden hatte. Victor hatte Ryans Tod angeordnet, nachdem er von dessen Verwicklung in den Tod ihrer Mutter erfahren hatte. Falls es aber irgendwelche greifbaren Beweise für den Kontrakt gegen sie gab, waren die zusammen mit Newmark verschwunden. Sven Newmark hatte sich später als Reg Starling ein neues Leben aufgebaut und als einer der umstrittensten Maler der Lyranischen Allianz Bekanntheit erlangt. All das war natürlich geschehen, bevor Katrina auf den Thron gestiegen war, und sie hatte sich nicht weiter um Newmark alias Starling gekümmert. Erst recht nicht, nachdem ein Bericht auf ihrem Schreibtisch gelandet war, demzufolge Starling wegen subversiver Aktionen meutralisiert< worden war.
Bis zu seiner Auferstehung.
Im Mai des vergangenen Jahres hatte Dehaver ihr mitgeteilt, der Künstler habe eine neue, regelmäßig erweiterte Serie von Gemälden vorgestellt. Die Serie trug den Titel >Blutprinzessin< und stellte Katrina selbst als Objekt einiger kontroverser Kompositionen dar. Was eine höfliche Umschreibung dafür war, dass Starling sie als blutgierige Tyrannin porträtierte. Dann hatte er vor sechs Monaten eine Kopie des letzten Bildes der Serie ins Palais geschickt. An der Leinwand war ein Erpresserbrief befestigt, in dem er zehn Million Kronen für sein Schweigen und fortgesetztes Verschwinden verlangt hatte. Katrina hatte das Bild in ihrem Büro unter Verschluss. Sie brauchte es sich nicht anzusehen. Es hatte sich ihr in allen Einzelheiten ins Gedächtnis gebrannt.
Das Bild zeigte sie als verhärmte Vettel, die versuchte, zwei überladene Kronen gleichzeitig zu tragen, und mit schwarzen Stummeln an Stelle ihrer perfekten weißen Zähne. Mit einer Krallenhand presste sie Blut aus einer sterbenden Welt, mit der anderen führte sie die Fäden einer Marionette. Die Marionette konnte nur Reg Starling selbst darstellen, der einen Spatel voller roter Farbe hielt und mit einem Messer an den Fäden sägte, die ihn an seine böse Herrin fesselten. Und er wurde nicht aus einer Schachtel gezogen, sondern aus einem Sarg, der neben einem offenen Grab stand. Der Grabstein im Hintergrund war ein Fleck leere

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