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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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herausfordernd in die Augen.
    »Was geht Sie das an?«
    »Wie haben die ausgesehen?«
    »Professionelle Schläger. Arme wie Ihre Oberschenkel. Reine Muskelmaschinen. Die Tattoos waren hässliche Protzdinger, so chinesische Drachen und so.«
    »Nicht so kunstvoll wie Ihre?«
    »Wollen Sie mich verarschen, oder was?«
    »Weiter.«
    »Der eine hatte Stiefel an, ich würde wetten, da waren Stahlkappen drin. Die waren gut vorbereitet.«
    »Hatten sie Waffen?«
    »Nee, hab ich jedenfalls nicht gesehen.«
    »Und dann?«
    »Die Tante bei der Autovermietung war ein bisschen zickig, hat was von Datenschutz gefaselt.«
    »Und?«
    Wieder zögerte Zielhausen. »Die hatte Schiss vor mir, das konnte man mit den Händen greifen, also habe ich der ein wenig Angst gemacht, und da hat sie mir den Vertrag gegeben.«
    »Einfach so?«
    »Ja, einfach so.«
    »Wetten, dass schon eine Anzeige vorliegt? Was ist da passiert?«
    »Das ist doch egal!«
    »Was hier egal ist oder nicht, bestimme ich!« Sirans Stimme schnitt zum ersten Mal scharf durch die Luft.
    Steinrausch kam zurück, legte eine Tablette auf den Tisch und stellte einen Becher Wasser daneben.
    »Habt ihr nichts Stärkeres?«
    »Die oder keine. Drei Sekunden, sonst ist auch die Aspirin weg, und wir machen ohne weiter.« Steinrauschs Augen blitzten vor Wut, und es sah so aus, als wollte er dem schmuddeligen Typen an den Kragen.
    Zielhausen blickte schnell unter sich, packte die Pille und würgte sie hinunter.
    »Was war nun in der Autovermietung?«, fragte Siran grob.
    »Ich habe ihr in die Haare gegriffen und ein wenig gezogen.«
    »Was heißt ein wenig?«
    »Na, bis sie mit der Visage auf dem Teller hing, wo die immer die Autoschlüssel ablegen.«
    »Hat die Frau geschrien?«
    Zielhausen wand sich nun. »Ich wollte der nicht wehtun, echt.«
    »Ich tue Ihnen gleich auch mal nicht weh. Und anschließend?«
    »He, mal langsam, mir brennt die Rippe wie Feuer. Ich bin zurück und mit den beiden zu dem Hotel. Ich wollte nur schnell mit meinen hundert Euro abziehen, das Ganze stank ja zehn Meter gegen den Wind nach Ärger. Doch da ist der Kerl mit der Blondine schon angetrabt und hat sofort von den beiden ordentlich was auf die Fresse bekommen. Bum, bum, und der ist in die Knie gegangen, und dann Tritte ohne Ende. Die Blonde hat sich eine gefangen, als sie versucht hat zu helfen. Eigentlich schade, hat klasse ausgesehen.«
    »Beihilfe zur schweren Körperverletzung.«
    »Was?«
    »Ihr Straftatbestand. Haben Sie die Männer gekannt?«
    »Nie vorher gesehen.«
    »Wurde gesprochen?«
    »Ich bin ja schnell weg, als die weiter draufgehalten haben.«
    »Was haben Sie gehört?«
    »Einer von diesen Ochsen hat den armen Sack, der schon wie rohes Hackfleisch ausgesehen hat, am Ohr gepackt und gemeint, das sei die erste Warnung für Schnüffler, die ihre Nase zu tief in anderer Leute Angelegenheiten steckten, bei der nächsten Begegnung würden sie nicht mehr so zimperlich mit ihm umspringen, die würde er nicht überleben.«
    »Namen?«
    »Nee, doch er wusste genau, worum es ging, so wie der genickt hat. Der Idiot hat den Rucksack nicht loslassen wollen, das war ein Fehler. Das Knacken, als die Finger gebrochen sind, konntest du bis in den letzten Winkel von dem elenden Platz hören. Warum hat der Blödmann nicht losgelassen? Mann, wie der gebrüllt hat. Die Schläger sind danach ganz entspannt rüber zum Gericht. Da hat ein Auto gewartet, und fort war die Bande.«
    »Morgen dürfen Sie die Kartei durchgehen, und wir werden ein Phantombild anfertigen.«
    »Aber ...«
    Siran lächelte freundlich. »Bleib ruhig, dann hast du was zu tun, besser als sich im Knast zu langweilen. Vielleicht gebe ich dir auch einen Kaffee aus.«
    »Meine Rippen?« Zielhausen sah so elend aus, dass Steinrausch fast Mitleid bekommen hätte.
    »Das heilt.«

    *

    »Ich halte die Drohung für vorgetäuscht, um uns zusätzlich unter Druck zu setzen.« Müller lehnte sich zurück und schaute Lichthaus fragend an, der ihm Claudias Telefonat abgespielt hatte. Der funkelte ihn wütend über den Tisch an: »Wollen Sie die Bedrohung meiner Familie kleinreden? Hat der Mitschnitt nicht genügt?«
    »Nun, Ihre Frau hat ...«
    »Lassen Sie sie aus dem Spiel. Ihr setzt das alles schon genug zu, da kann sie gut auf Ihre Kommentare verzichten.«
    Brauckmann ging dazwischen und wandte sich an Müller: »Nun, ich sehe die Drohungen auch nicht als Lappalie, die Ortspolizei soll häufiger Streife bei Lichthausens fahren. Bitte kümmern Sie

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