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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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Schnell hatte sie sich als großartige Kollegin und messerscharf denkende Polizistin erwiesen und war für Lichthaus inzwischen zur engsten Mitarbeiterin geworden. Da Claudia und er seit langem mit Güttler befreundet waren, verband sie über den Beruf hinaus eine enge Freundschaft.
    »Wieweit bist du informiert?«
    »Überhaupt nicht. Holger hat mich nur mit hierhergeschleppt.«
    »Okay«, er sah in die Runde, »ich fasse die Ereignisse kurz zusammen.«
    So schnell ging das dann nicht, und es dauerte noch mal lange, um die vielen Fragen der anderen zu beantworten. Dann trat er an das Whiteboard und wischte Alexander und Renate Görgen weg. »Die beiden sind eine Sackgasse.« Er schaute auf Siran und Steinrausch. »So leid es mir auch tut: Tanja Jünflich ist sinnlos gestorben, das wissen wir jetzt, ebenso sinnlos wurde der Kollege Wessler angeschossen und nicht weniger sinnlos ist Alexander Görgen verunglückt.«
    »Sinnlos?« Siran schüttelte den Kopf.
    »Ich habe eben eine Mail des Teams erhalten, das Kaisers Arbeitszimmer untersucht. Auch bei ihm ist ein Drohbrief aufgetaucht, den er laut Aussage seiner Frau erst vergangene Woche bekommen, aber nicht ernst genommen hat.« Er sah auf den Tablet-Computer. »Hier: Auch du wirst bezahlen, Kaiser. Ich werde der Welt zeigen, was sich hinter deiner schönen Fassade befindet.«
    Brauckmann meldete sich zu Wort: »Hat die Technik einen Hinweis auf einen religiösen Hintergrund gefunden?«
    »Spleeth will später noch zu uns stoßen, nur soweit er mich informiert hat, haben sie nichts dergleichen entdeckt. Ich habe gestern Nacht auch keinen Drohvers oder so etwas bemerkt.«
    Sophie Erdmann schaute zweifelnd: »Können wir denn wirklich von demselben Täter ausgehen, auch wenn wir keinen religiösen Bezug finden? Ich meine, es ist doch eher ungewöhnlich, dass ein Mörder plötzlich seine Antriebsfeder aus den Augen verliert.«
    »Ich weiß es auch nicht. Warten wir auf die Technik, vielleicht sehen wir dann klarer.« Er drehte sich zum Board und schrieb Kaisers Namen neben den von Horst Görgen und verband sie mit einer Linie, die er mit einem Fragezeichen garnierte. »Was bleibt: Wir suchen einen emotional aufgeladenen Mörder, der sich den Drohbriefen zufolge auf einem Rachefeldzug befindet. Neudeutsch gesprochen hat er eine Message, die wir jedoch bislang noch nicht verstanden haben. Der Ansatzpunkt kann, sofern sich unsere Ein-Täter-Theorie erhärtet, ab sofort nur die Frage sein, wodurch die beiden Männer Zielscheibe des Hasses wurden. Wo liegt der Zusammenhang?«
    Alle nickten.
    Steinrausch sprach zum ersten Mal an diesem Morgen: »Du hast gesagt, diese Bergner soll einen Artikel schreiben, damit der Mörder den liest. Heizt sie so nicht die Aggressivität dieses Verrückten noch mehr an?«
    »Die Gefahr besteht sicherlich, und bevor sie grünes Licht bekommt, werden Herr Brauckmann und ich nachher mit einem unserer Kriminalpsychologen aus Mainz darüber diskutieren. Davon einmal abgesehen haben wir zwei weitere Felder zu beackern: die Privatsphäre und das Berufsleben von Kaiser und seine Berührungspunkte mit Görgen. Ich schlage ...« Spleeth kam herein und fiel auf einen der Stühle, »… vor, Sie fassen für uns die Ergebnisse zusammen und gehen dann ins Bett, Spleeth.«
    Der Leiter der Kriminaltechnik grinste noch schiefer als sonst. »Wer’s glaubt, wird selig. Eins vorweg: Der Mörder von Horst Görgen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch der Mörder von unserem neuen Opfer.« Er machte eine Pause und wartete, bis sich das Gemurmel gelegt hatte. »Das Band, mit dem Görgen der Mund verklebt wurde, passt exakt zu dem an Kaisers Händen. Die beiden Stücke stammen nicht nur von der derselben Rolle, sie wurden sogar nacheinander abgeschnitten, die Schnittränder passen aneinander. Außerdem haben wir diverse biologische Spuren gefunden, die wir mit denen an der ersten Leiche vergleichen wollen. Einen Nachtrag zu Görgen: Der verwendete Elektroschocker konnte identifiziert werden. Das Produkt kommt aus den USA und ist in Deutschland nicht frei erhältlich. Er hat sechshundert Kilovolt und eignet sich dazu einen Ochsen von den Hufen zu hauen. Ein solcher Stromstoß, und du kippst um, es sei denn, dicke Kleidung hält einiges ab. Manche stecken den Schock auch besser weg – ich habe keine Ahnung, warum – und brauchen eine höhere Dosis, bevor sie umfallen. Andere wiederum sind sofort tot. Ein Wunder, dass der Hund von diesem Oberbillig

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