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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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eine solche Ladung überlebt hat. Nach dem jetzigen Stand der Dinge ist sie jedenfalls aus demselben Gerät gekommen wie die bei Kaiser.«
    »Gehen wir also von einem Täter in beiden Fällen aus«, warf Sophie Erdmann ein, und alle nickten abermals zustimmend.
    Spleeth nahm den Faden wieder auf: »Kaiser ist mit einem kleinen Lieferwagen transportiert worden, der in Biewer auf einem Betriebshof gestohlen worden ist. Leider gibt es da nirgends Kameras, wir sind eben nicht in England. Anscheinend ist das gestern erst passiert, denn als die Kollegen heute den Besitzer erreicht haben, war es noch nicht einmal aufgefallen. Fingerabdrücke haufenweise, aber keine, die wir schon gespeichert hätten. Auf der Transportfläche haben wir ein Ticket vom City Parkhaus gefunden. Dort hatte Kaiser seinen Mercedes geparkt.«
    »Gibt es hier Filmaufnahmen der Überwachungskameras?«
    »Haben wir gezogen, doch außer Kaiser selbst, der mit seinem Auto hineinfährt, ist niemand zu sehen. Die Parkdecks werden nicht überwacht. Angerufen hat der Täter übrigens mit dem Handy seines Opfers. Die anderen Verbindungen checken wir zurzeit durch. Auch die des zweiten Apparats.«
    »Er hatte zwei Handys dabei?«
    »Ja. Vielleicht hat er privat und beruflich getrennt.«
    »Stimmt, das ist möglich. Was ist mit dem Kran?«
    »Er hat die Fernbedienung benutzt. Wo er sie herhatte, kann ich nicht sagen, denn der Schaltkasten wurde ja erst von Lichthaus aufgebrochen. Wenn man sich auskennt, ist der Kran einfach zu handhaben. Eine Fernbedienung am Mann und praktisch jeder kann das Ungetüm aus bis zu einhundert Metern Entfernung steuern. Dazu braucht man noch nicht einmal Detailkenntnis, da nur ein Schalter bedient werden muss, um das Ding anzumachen und dann die Winde in Gang zu setzen. Das lernt man im Internet. Aber der Täter hatte sich gut vorbereitet, dazu kommen wir später noch. Außerdem hat er die Beleuchtung kurzgeschlossen. Das macht man nicht eben mal so.«
    »Okay. Wie wurde Kaiser am Stahlseil befestigt?«
    »Unspezifisch. Ein Standardseil, wie man es überall verwendet. Tragkraft bis einhundertfünfzig Kilo. Normaler Knoten.«
    »Mist.«
    »Auch das Stiefelprofil ist Standard. Ich denke, es ist eine Marke von der Stange.«
    »Wie sieht es mit dem Foto aus?«, warf Siran ein.
    »Da liegt bislang kein Ergebnis vor. Wir brauchen noch etwas Zeit, ihr habt uns ja ganz schön unter Beschuss. Was wir mittlerweile haben, sind die Filmaufnahmen vom Bahnhof, die der Kollege angefordert hat.« Er schloss ein mitgebrachtes Notebook an den Beamer an, während alle Augen zu Lichthaus wanderten.
    »Julia Bergner wurde anonym von der Wartehalle aus angerufen. Das war am Freitag, als wir davon ausgegangen sind, Görgen ist unser Täter. Nur der Vollständigkeit halber wollte ich das noch abklären. Ich bin von einem Wichtigtuer ausgegangen.«
    Nach wenigen Sekunden flimmerte ein granularer Filmausschnitt über das Whiteboard, doch die edelstählernen Säulen der Telefone in der Bahnhofshalle gleich rechts neben der Eingangstür waren gut zu erkennen. Es herrschte kaum Publikumsverkehr, als ein Mann in Jeans, Rollkragenpullover und einer Schirmmütze, die er tief ins Gesicht gedrückt hatte, an den ersten Apparat trat und kurz sprach. Anschließend drückte er sich aus dem Beobachtungswinkel der Kamera heraus.
    Lichthaus war enttäuscht. »Und weiter?«
    »In besagter Zeit ist er der einzige männliche Anrufer gewesen. Ansonsten hat nur eine alte Frau telefoniert. Auf den Einzelverbindungsnachweis warten wir noch. Der Typ ist glänzend über die Kameras informiert gewesen, denn auf keiner Aufnahme im Bahnhof ist auch nur ein Zipfel sichtbar. Er scheint allenfalls einsachtzig zu sein, wir haben das berechnet.«
    »Ist der Drohbrief aus Kaisers Haus schon hier?«
    »Nein.«
    »Konntet ihr einen Hinweis auf einen religiösen Hintergrund finden?«
    »Wieder nein. Aber wir sind auch noch nicht durch. Kaiser hatte eine Bankverbindung in Luxemburg, wir haben Unterlagen gefunden. Weder die Frau noch die Tochter hatten davon Kenntnis.«
    »Komisch«, Steinrausch schüttelte den Kopf, »wenn ich ein Konto drüben hätte, wüsste meine Frau Bescheid.«
    »Meine auch, aber vielleicht lügen sie uns an.« Lichthaus machte sich eine Notiz und wandte sich an den Staatsanwalt: »Wir brauchen eine Verfügung, um Zugriff auf die Konten zu bekommen, und zwar für hier und für Luxemburg, sonst machen die Herrschaften dicht.«
    »Okay.«
    Kurz darauf verließ Spleeth die

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