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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
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somit besser gefallen als der Edelstahlstreber.
                Nachdem schwarzes Glas ebenso in mein Beuteschema passt, gehe ich beschwingten Schrittes zu dem Informationsschalter in der Mitte des Raumes, um herauszufinden in welchem Bereich sich der Preis von so einem schlichten 'Glasplatterl' bewegen kann.
                »Ein Sechsfachmodul, also ein Schalter mit sechs Schaltflächen kostet einhundert Euro netto.« liest eine junge Frau aus einem dicken Wälzer mit Preistabellen ab. »So günstig? Das wäre ja nur die Hälfte der IQ Dinger aus Edelstahl.« frage ich erfreut nach, worauf sich die Dame verbessert. »Entschuldigung. Die hundert Euro sind für das Personalisieren, also das Einätzen der Symbole. Das Schaltermodul kostet ohne den notwendigen Busankoppler rund 670 Euro netto.«
                »Sechshundertundsiebzig Euro? Sind die aus dem gleichen Glas, wie die Windschutzscheibe von dem amerikanischen Spaceshuttle?« äußere ich mein Entsetzen über den Preis. Wir würden in unserem Haus zumindest sieben Stück dieser Luxusschalter benötigen. In meinem Kopf wird eine schier unüberschaubare Menge an Kugeln auf dem geistigen Abakus hin und her geschoben, bis schlussendlich statt einer Summe nur eine rote Leuchtschrift vor meinem geistigen Auge zu blinken beginnt *ERROR*.
                Damit würden unsere Schalter alleine mehr kosten, als die komplette Elektroinstallation eines Fertigteilhauses mit hundertvierzig Quadratmetern Wohnfläche. UM'S SELBE GELD KÖNNTE MAN EINE GANZE REIHENHAUSANLAGE UNTER STROM SETZEN! schreit meine innere Stimme. Und ganz leise dringt die Stimme der Dame an der Information durch den Lärm in meinem Kopf »Dazu kämen dann noch die hundert Euro für die Beschriftung und die Mehrwertsteuer.«
                Ich kann nicht sagen, ob es den umstehenden Leuten auffiel, dass ich für einen kurzen Moment abwesend war, mir kommt es auf jeden Fall so vor, als ob ich einen kurzen Filmriss hätte während ich mich umdrehe, zu Barbara gehe und ihr mitteile, dass »...diese Glasdinger einfach zu teuer für uns sind.«
                An einer weiteren Schauwand, an der es offensichtlich nicht um die Schaltelemente sondern um Leuchten geht, finden wir wieder einen der kleinen Intelligenzler, aber diesmal nicht in Edelstahl ausgeführt sondern in einem matten anthrazit gehalten. Da der graue Taster aus Kunststoff gefertigt ist, sollte der Preis wohl um Einiges unter dem des Edelstahlmodells liegen.
                Unsere Fahrt zu Jung ist nur noch pro forma, da wir die Entscheidung im Prinzip bereits zu Gunsten des B.IQ in anthrazit matt trafen. Wie zu erwarten war, sind die Schalterprogramme, die wir bei Jung zu sehen bekommen, sehr schön und gut verarbeitet, aber etwas zu klassisch für unseren Geschmack. Daher machen wir uns auf den Weg nach Hause, wo ich heute Nacht mal herausfinden werde was die gewählten Taster kosten sollen.
                Nach dem üblichen abendlichen Kinderwahnsinn, erledigt heute Babsi alleine das Einschlafritual, um mir die Möglichkeit zu geben meine Recherche zu erledigen. Diese erweist sich allerdings erheblich schwieriger als gedacht, da meine Suche in keinem der einschlägigen und gut sortierten, Onlineshops zu einem Ergebnis führt.
                Mein nächster Anlauf erfolgt direkt über die Webseite des Herstellers, der sein Produktprogramm erstaunlich umfangreich präsentiert. Jedoch bleiben die anthrazitfarbenen Denker unauffindbar. Und wieder einmal fiel unsere Wahl offensichtlich auf ein, sagen wir mal, schwierig aufzutreibendes Produkt mit Exklusivitätsfaktor. Nachdem es unmöglich scheint nähere Informationen zu finden, ziehe ich es vor etwas Schlaf zu bekommen und morgen im Schauraum anzurufen.
                Die Nacht war kurz und nach dem heimlichen Einsteigen von Alex in unser Bett auch ziemlich unruhig, was mich dazu bewegt schon kurz vor fünf Uhr das Bett zu verlassen und mich für die Fahrt ins Büro zusammen zu richten. Heute wird ein Anruf im Berker-Schauraum das nötige Licht in unser Dunkel bringen.
                Auf meinem Weg durch das Wohnzimmer am Aquarium vorbei fällt mir die unnatürliche Schwimmhaltung eines Dalmatinermollys auf. Falls er nicht für die Weltmeisterschaft in Rückenschwimmen trainiert, dürfte er das Zeitliche gesegnet haben. Alex wird sicher traurig sein, aber da muss er leider durch. Nachdem ich ihn

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