BAUhERrNOPFER

wird er heute vor lauter Aufregung sicher nicht viel mitbekommen.
                Der erste Weg nach der Schule führt uns, nur wenige Tage nach dem Aquariumskauf, wieder zu dem Gartencenter. Da wir dort die Ausrüstung kauften, nehmen wir die Fische auch von dort. Es ist sogar dieselbe Verkäuferin, die auf uns zukommt und uns sichtlich wiedererkennt. »Passt die Wasserqualität schon?«
                »Und wie. Alle Werte sind ausgezeichnet. Wir haben sicherheitshalber ein bisschen Wasser zum Testen mitgebracht.« Sie verwendet offensichtlich einen ähnlichen Wassertest wie wir und kommt zu genau demselben Ergebnis. »Ihr Wasser ist sehr gut. Welche Fische sollen es denn werden.«
                Alex ist ganz aufgeregt und möchte am liebsten von jeder Sorte einen, muss aber erfahren, dass viele Fischarten nur in Schwärmen leben und daher immer eine Mindestanzahl zu kaufen sei. So entscheidet er sich für einige Guppys, Panzerwelse, Dalmatinermollys und Neonsalmler als Bewohner seiner Wasserwelt. Die Verkäuferin erklärt uns noch wie die Fische an das Aquarium zu gewöhnen seien, und wünscht vor allem Alex viel Freude mit seinen Fischen. Er bezahlt die Fische voller Stolz mit seinem letzten Ersparten.
                Zuhause angekommen lassen wir die Fische in einer stundenlangen Prozedur langsam in Alex' Aquarium, wo sie sich auf Anhieb wohl zu fühlen scheinen. Die kleine Wasserwelt macht sich auch erstaunlich gut in unserem Wohnzimmer. Vielleicht war es keine so schlechte Idee, unserem Sohn diesen Wunsch zu erfüllen.
                Kurz vor Mitternacht desselben Tages ist ein Mail von Herrn Wonda in meinem Postfach, in dem er uns die Bestellung und die vereinbarte Selbstabholung bestätigt. Er ist sogar so nett und bietet an die Pooltechnik und die Schalsteine, die in einem anderen Ort lagern, in der Firmenzentrale zur Abholung bereit zu stellen, damit wir uns die Herumfahrerei ersparen.

Schalter mit IQ
                Vielleicht habe ich das Thema bereits angesprochen, aber jeder kennt doch das Phänomen, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu den, mit Abstand teuersten Dingen greift, da die einfach besser oder edler aussehen. Wer diesen speziellen Geschmack hat, wird im Zuge eines Hausbaues an die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten gelangen. Zumeist wahrscheinlich sogar über diese hinaus schießen.
                Wir machen uns heute auf den Weg zur Auswahl der Lichtschalter für unser neues Haus. Diese sollten edel aussehen, praktisch und nicht zu anfällig für die zerstörerische Kraft von Kinderhänden sein.
                In Wien haben beide in Frage kommenden Hersteller, Berker und Jung , einen Schauraum wo wir ein Gefühl für die entsprechenden Modelle bekommen können, daher machen wir uns, diesmal mit Emma, die für heute keinen Betreuungsplatz in der Kinderkrippe bekam, gemeinsam auf den Weg.
                Zur Vereinfachung, traf ich bereits im Vorfeld eine Vorauswahl, um nicht in einer Hundertschaft an Schalterprogrammen herumzuirren, und schlussendlich zu den nächst besten, aber mit Abstand teuersten Schaltern zu greifen. Die gewählten Modelle waren allesamt in einer Edelstahlausführung, und dementsprechend ohnehin bereits in einem höheren Preissegment angesiedelt.
                Der erste Weg führt uns zur Firma Berker in Wien bei denen wir uns die Schalterserie B.IQ ansehen wollen. Schalter mit IQ klingt nach etwas ganz Besonderem. Wobei sie ihre Intelligenz nach außen hin kaum zeigen, denn da wirken sie vor allem geradlinig, technisch und kalt. Genau das was ich suche.
                Babsi ist leider von dem Auftreten der kleinen Intelligenzbestien nicht ganz so überzeugt, und fasst eine Serie ins Auge die sich vor allem durch ihren weißen Lederbezug, Swarowsky-Glitzersteinchen und Chromeinfassungen auszeichnet. Für meinen Geschmack zu verspielt, und durch das helle Leder für einen Haushalt mit schmutzigen Kinderhänden absolut ungeeignet. Durch meine ablehnende Haltung und die, durch Schlafmangel begründete, Unfreundlichkeit von Emma, wird Babsi geradewegs zu einem Schalter, oder zumindest etwas an der Wand montiertem mit Schaltfunktion, getrieben.
                Es handelt sich dabei um eine schwarze Glasplatte mit eingeätzten Symbolen die komplett flach an der Wand anliegt. »Dieses Modell strahlt schlichte Eleganz aus.« und würde Babsi