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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Der Name kommt mir bekannt vor. Das ist schon ein mutiger Zug, vor allem zu diesem Zeitpunkt. Im Imperium herrscht Unruhe, weil der Admiral nicht länger die Befehle befolgt, die man ihm erteilt.
    Jeder, der sich auf seine Seite geschlagen hat, dürfte inzwischen längst hier sein. Alle, die ihm nicht zu den Innersten Sternen folgen oder A’anenu beschützen wollten, haben den Sprung nach Hause angetreten. Die Cameron dürfte wohl kaum ein später Überläufer sein. Aber was will sie dann?
    Sie waren vor einer Woche hier angekommen, nachdem sie den Sprung von der Zor-Basis in der Verwerfung unternommen hatten. Der Admiral war mit einem abgespeckten Geschwader unter Führung der Lancaster zu den Innersten Welten der Zor aufgebrochen, während ein Kontingent bei der Basis in der Verwerfung zurückblieb. Eine weitere Gruppe mit der San Martin als Flaggschiff war nach A’anenu zurückgekehrt, um den Heimweg der Flotte zu sichern. Gut ein Viertel der Schiffe, die am Angriff auf die Basis teilgenommen hatten, waren nicht bereit gewesen, weiter unter Marais’ Kommando zu bleiben. Ihnen war gestattet worden, ins imperiale Territorium zurückzukehren. Von Marais war das eine ungewöhnlich riskante Entscheidung, doch nur so ließ sich sicherstellen, dass alle Verbliebenen voll hinter der Sache des Admirals standen – der Abschluss des Krieges zu seinen Bedingungen.
    Die Kommunikation, die hier bei A’anenu zusammenlief, ließ erkennen, dass niemand wirklich wusste, was los war. Es kursierte sogar das Gerücht, die Zor-Flotte sei Marais entkommen und habe Kurs auf das imperiale Territorium genommen, um Mothallah, New Chicago oder eine andere dicht besiedelte Welt anzugreifen.
    Selbst wenn jemand gewusst hätte, was hier vor sich ging, wäre es wohl jedem schwer gefallen, das auch zu glauben. Während die Diplomaten und Politiker im Imperium gereizt debattierten, was als Nächstes geschehen sollte, war Admiral Marais auf dem Weg nach Zor’a, um die Kapitulation – oder den Massenselbstmord -des größten Feindes zu überwachen, dem die Menschheit je begegnet war. Es war so gut wie unmöglich, so etwas zu glauben.
    Die San Martin erreichte die verlassene Basis im Asteroidengürtel nach weniger als zwei Stunden und wartete bereits auf die Ankunft des Shuttles der Cameron. Sie übernahm dessen Navigation und steuerte das Beiboot in den Shuttlehangar. Sharon gab Anweisung, die Passagiere in einen Konferenzraum auf dem Maschinendeck zu bringen. Wer immer sie waren und was sie auch von ihr wollten, sie wollte diese Besucher so weit wie möglich von der Brücke fern halten.
    Kaum war der Shuttle an Bord, begab sie sich zum Konferenzraum. Ihr XO und Cousin ersten Grades Sean MacEwan wartete dort mit Claude Symmes, dem Major der San Martin. Der Mann, der längst ein Veteran war, hatte den größten Teil seiner Karriere an Bord von Raumschiffen verbracht. Yuri Okomes Holo-Bild war ebenfalls anwesend und »saß« am anderen Ende des Konferenztischs.
    »Berichten Sie«, sagte sie und nahm am Kopfende Platz.
    »Die Cameron hat sich nicht von der Stelle bewegt, seit wir ihr befohlen haben zu stoppen«, sagte Yuri. »Sie haben jeden Befehl exakt befolgt. Ihr Chief vom Hangardeck sagte mir, es würden drei Gäste auf Sie warten – zwei Offiziere und ein Zivilist.«
    »Ein Zivilist? Wer ist es?«
    »Ich glaube, es gibt ein Standbild von dem Moment, als sie ausgestiegen sind.« Yuri deutete auf Sharons Päd. Sie berührte eine Taste, dann entstand an der Wand gleich neben ihr ein 3-V-Bild.
    »Hsien«, sagte sie leise. »Kein Wunder, dass mir der Name bekannt vorkam. Das ist Tomas Hsien, der Führer der Commonwealth-Partei. Was will der denn hier?«
    »Das werden wir gleich erfahren.«
    Sharon schaltete Hsiens Bild ab, als die Türglocke ging.
    »Herein«, rief sie, dann glitt die Tür auf. Zwei Flottenoffiziere traten ein, salutierten und gingen dann einen Schritt zur Seite. Eine vornehm gekleidete dritte Person kam in den Konferenzraum.
    Der Mann strahlte Autorität aus, während er mit einem einzigen Blick den Raum und alle Anwesenden zu erfassen schien. Ihm war anzusehen, dass er mit den beengenden Verhältnissen an Bord eines Frontschiffs nicht vertraut war, aber er fühlte sich auch nicht unbehaglich. Sharon gegenüber deutete er eine knappe Verbeugung an, den anderen im Raum nickte er zu. Die beiden Offiziere, die ihn begleitet hatten, schienen vergessen zu sein.
    »Sie müssen Captain MacEwan sein«, sagte Hsien. »Erlauben Sie,

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