Bd. 1 - Die dunkle Schwinge
sie auf dem Display angezeigt werden. Am äußersten Rand der Sensorreichweite wurden drei kleinere feindliche Schiffe registriert, die auf den Sprungpunkt zusteuerten.
»Aye, Sir«, gab Anne DaNapoli zurück und löste ein Signal aus. Der Klang einer Bootsmannspfeife durchschnitt die Stille auf der Brücke.
»Die Gagarin meldet sich, Sir.« Der Flottentransporter war auf dem Pilotendisplay bereits zu sehen gewesen, bevor Beils Stimme aus dem Lautsprecher ertönte.
»Die Biscayne meldet sich, Commodore.« Auch Hudsons Schiff leuchtete auf der Anzeige auf.
»Helsinki hier«, sagte Gordon Quinn. »Sir«, fügte der Adlige nach einer kurzen Pause an. Sergei ignorierte diese bewusste Kränkung. Im Moment fehlte ihm die Zeit, sich damit zu befassen.
»Ikegai zur Stelle, Sir«, hörte er Okomes Stimme. Das Eskortschiff begann sofort, seine Geschwindigkeit an die des Flaggschiffs anzupassen, obwohl seit Beendigung des Sprungs nicht mal eine Minute vergangen war.
»Die Mycenae meldet sich, Commodore.«
»Hier ist die San Martin, Commodore.« Sharon MacEwans Stimme drang kraftvoll aus den Lautsprechern. »Bereit zum Einsatz, Sir.«
»Die Inflexible meldet sich, Sir.«
»Die Indomitable meldet sich, Sir.« Die kleinen Schiffe waren kaum materialisiert, da manövrierten sie bereits, um ihre vorgesehenen Positionen einzunehmen. Die Gefechtsbereitschaft hatte dafür gesorgt, dass die Abwehrfelder aller Schiffe bereits hochgefahren waren.
»Gagarin, nehmen Sie Gefechtsposition ein«, sagte Sergei. »Anne, rufen Sie die Sevastopol. Ich habe sie noch nicht auf meinem Display gesehen.«
»Aye-aye, Commodore. Sevastopol, hier spricht die Lancaster. Hören Sie mich?« Sergei beobachtete sein Display, während im Hintergrund auf seiner Brücke die Meldungen aus dem Geschwader zu hören waren. Die erste Gruppe Fighter hatte die Gagarin innerhalb von fünfzehn oder zwanzig Sekunden verlassen, während die Frontschiffe – die Biscayne, die Helsinki und die Lancaster - ihre Formation einnahmen. Das Eskortschiff Ikegai schob sich auf der Steuerbordseite hinter das Flaggschiff. Die Abwehrfelder der beiden Schiffe schimmerten leicht, als sie sich kurz berührten. Das kleinere Raumfahrzeug schützte die Flanke des Transporters. Allerdings gab es eine Lücke an der Stelle, an der sich die Sevastopol hätte befinden sollen.
»Myeenae, schließen Sie die Lücke.« Das Display zeigte die drei Zor-Schiffe, die nach wie vor von ihrer Basis auf dem Weg zu ihnen waren. Die Darstellung deutete an, dass sie sich nahe jenem Punkt befanden, an dem sie ihre Geschwindigkeit zurücknehmen mussten, wenn sie nicht an den Schiffen der menschlichen Invasoren vorbeifliegen wollten. »Alle halbe Kraft voraus«, befahl Sergei. Es würde zwar ein wenig mehr Treibstoff kosten, aber indem sie den Zor-Schiffen entgegenflogen, würden sie sie zu einem plötzlicheren Verlangsamen zwingen, was für sie eine stärkere Belastung darstellen würde.
»Keine Antwort von der Sevastopol, Sir.«
»Myeenae, gehen Sie nur auf ein Viertel. Bert, hören Sie mich?«
»Aye, Commodore.«
»Ich bekomme kein Signal von der Sevastopol. Wenn Tina am Sprungpunkt auftaucht, möchte ich nicht, dass ihre Flanken ungeschützt sind. Sobald Sie sie registrieren, lassen Sie es mich wissen.«
»Verstanden.« Die Myeenae glitt hinter die sechs anderen Schiffe, die vorrückten, um die feindlichen Schiffe abzufangen. Diese konnte Sergei inzwischen auch identifizieren. Es handelte sich um schwer gepanzerte Patrouillenschiffe der Stalker-Klasse, gut bewaffnet und sehr wendig, aber ohne die Fähigkeit, Raumsprünge zu machen. Die Fighter des Transporters waren fast in Feuerreichweite.
»Zor-Schiffe, hier spricht Commodore Sergei Torrijos vom Sol-Imperium als Repräsentant des Admirals der Flotte, Lord Marais. Ich fordere Sie auf, sich zu ergeben und dieses System an uns zu übergeben.«
Wieder herrschte auf der Brücke Schweigen, das nur von gelegentlichen Kommentaren der Fighter-Piloten unterbrochen wurde. Nach mehreren Sekunden reagierten die Zor auf die für sie übliche Weise: Energiezungen schössen aus den herannahenden Schiffen auf den führenden Fighter, der dem Beschuss auswich.
Sergei warf dem Admiral einen Blick zu, doch der schien von der Reaktion nicht überrascht zu sein. »Also gut, Captain Bell«, sagte er und stützte sich auf einen Arm auf. »Zeigen Sie’s ihnen.«
Die Vorteile der Fighter bestanden darin, dass sie sehr wendig und sehr schnell waren, zwei
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