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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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der Flotte aus dem Gebiet der Verwerfung als Gegenleistung für die Einstellung jeglicher Kampfhandlungen. Wenn dieser Vorschlag angenommen wird, macht das einen Angriff auf den Flottenstützpunkt bei A’anenu und weiteres Blutvergießen hinfällig.
    Um die Bedingungen zu besprechen, haben wir heute einen Unterhändler nach S’rchne’e geschickt, der unmittelbar nach seinem Eintreffen Kontakt mit Vertretern des Hohen Nests aufnehmen wird, damit ein für beide Seite annehmbarer Waffenstillstand vereinbart werden kann.
    Wir sprechen Ihnen nochmals unseren Dank für Ihre Erfolge aus.
     
    ›Alexander Philip Juliano, Imperator‹ imperiales Siegel‹
     
     
    »Der Imperator will nicht, dass Sie den Krieg gewinnen«, sagte Sergei schließlich.
    »So sieht es aus.« Marais steckte die Depesche wieder ein. »Ich hatte mit einer solchen Wendung gerechnet, doch das ändert nichts daran, wie wütend ich darüber bin. Der Botschafter hat ein Ende des Krieges angeboten, dazu den Rückzug ihrer Flotte von A’ane-nu – sofern wir uns ebenfalls von dort fern halten. Da aber A’ane-nu weiterhin in ihrer Hand wäre, würde dies alles null und nichtig machen, was wir bei diesem Feldzug errungen haben. Außerdem würde es natürlich für die Zor der Beweis sein, dass wir … dass ich nicht die Dunkle Schwinge bin. Dabei ist dies hier unsere große Chance, die Zor zu besiegen …«
    »Oder sie auszulöschen.«
    »Diese Möglichkeit hatte von Anfang an existiert. Schließlich wollen sie uns ja auslöschen. Das ist unsere große Chance, und der Imperator gibt dem Druck nach, indem er einen bevollmächtigten Botschafter herschickt, damit der mit den Zor einen Frieden aushandelt.«
    »Was sollen wir machen, Sir? Der Befehl des Imperators …«
    »Meiner Ansicht nach ersetzt der Befehl des Imperators nicht meine ursprüngliche Anweisung. Ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass es nicht möglich ist, Frieden entlang den Grenzen des Sol-Imperiums zu schaffen, wenn wir A’anenu nicht einnehmen.«
    »Was werden Sie dem Botschafter sagen?«
    »Ich habe nicht vor, dann noch hier zu sein. Wenn der Botschafter S’rchne’e erreicht, werden wir bereits bei A’anenu sein. Es wird so gut wie sicher zu einem Kriegsgerichtsverfahren kommen, aber wir könnten zuvor noch den Krieg gewinnen. Nur einer kann mich noch aufhalten.«
    »Wer, Sir?«
    »Sie, Torrijos. Sie können mich jetzt meines Kommandos entheben und die Kontrolle über die Flotte übernehmen. Sie werden dann zwar ebenfalls vor ein Kriegsgericht kommen, aber ich vermute, mithilfe meiner nunmehr zahlreichen Feinde würden Sie von allen Vorwürfen freigesprochen. Ich vertraue darauf, dass Sie die korrekte Entscheidung treffen.«
    Nun verstand Sergei, warum der Admiral einen versiegelten Raum gewünscht hatte, bevor er ihm die Depesche zeigte. Die Entscheidung lag ganz allein in seinen Händen. Er konnte zu Marais stehen, weil es strategisch notwendig war. Damit widersetzte er sich zugleich dem Befehl des Imperators und würde wegen Insubordination vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Oder aber er übernahm das Kommando über die Flotte und kam wegen grober Verfehlungen vors Kriegsgericht.
    Es kam der Wahl gleich, ob er sich besser erhängen oder von einer Klippe stürzen sollte. Das Ergebnis war in jedem Fall das gleiche.
    »Wie lauten Ihre Befehle, Sir?«
    Marais hatte einen Moment lang die Holo-Kugel betrachtet, sah nun aber wieder zu Sergei. »Sie sind sich des Risikos für Ihre Karriere bewusst?«
    »Diesen Krieg zu gewinnen, ist Sinn und Zweck meiner Karriere, Sir.«
    Ein hartes Lächeln umspielte Marais’ Lippen. »Sehr gut. Berufen Sie für 1400 eine Stabsbesprechung ein. Ich gehe davon aus, dass wir uns noch vor dem Ende der Abendwache in Marsch gesetzt haben.«
    Der Angriff auf den Flottenstützpunkt bei A’anenu diente zwei Hauptzielen. Vor allem ging es darum, die Basis sowie die sie umgebenden Anlagen einzunehmen, anstatt sie zu zerstören. Durch eine Einnahme kam man den Zentralwelten der Zor um fünfzehn Parsec näher, was den Nachschub für weitere Angriffe erheblich erleichterte. Pergamum lag weit hinter ihnen, Mothallah noch weiter, und was dazwischen gelegen war – beispielsweise die Überreste von S’rchne’e –, eignete sich nicht zur Bewältigung dieser Aufgabe. Da keines der größeren Schiffe auf einem Planeten landen konnte, war der wichtigste Aspekt der, die Orbitalstation ohne nennenswerte Schäden zu erobern.
    Alles andere erschien wie ein

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