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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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sie dort sind?«
    »Kann ich nicht sagen, Sir, ich …«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Pech für Sie, Sergei, hätte er am liebsten geantwortet, hielt sich aber zurück. »Es ist ein hartes Stück Arbeit, Sir. Perez meldet, dass unsere Leute kaum auf Widerstand der Zor stoßen. In erster Linie treffen sie auf automatische und elektronisch gesteuerte Fallen.«
    »Klingt verdammt nach einer einzigen, großen Falle.«
    »Tja, Sir, das finde ich auch. Aber jetzt ist es ein bisschen zu spät, um noch etwas anderes zu machen als weiter vorzurücken. Und Vorrücken ist etwas, was Marines gut können.«
    »Die verbliebenen Zor-Schiffe sind auf dem Weg zu Ihnen, Marc. Sie nähern sich mit hoher Geschwindigkeit dem inneren System. Wir sind ihnen zwar auf den Fersen, aber sie werden deutlich vor uns eintreffen. Werden Sie die Basis bis dahin in der Hand haben?«
    »Ich verstehe, warum Sie fragen.« Marc kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Wann ist ihre geschätzte Ankunftszeit?«
    »Mindestens noch zwei Stunden, bis sie in Feuerreichweite sind. Aber Sie sollten schon wesentlich früher mit Raketenbeschuss rechnen.«
    »Ihre Empfehlung, Commodore?«, fragte er, während er über seine Alternativen nachdachte. Das Pilotendisplay vor ihm zeigte ihm die Szene: mehrere unauffällige Lichtpunkte, die mindestens mit einem Viertel Lichtgeschwindigkeit ins Schwerkraftfeld geschossen kamen.
    Und bis an die Zähne bewaffnet, hielt er sich vor Augen.
    »Verteilen Sie Ihr halbes Geschwader, Marc. Legen Sie mit der Biscayne und den anderen Schiffe von der Basis ab. Wir kommen, so schnell wir können. Und lassen Sie sie um Gottes willen nicht in die Nähe dieser Basis, solange deren Abwehrfelder abgeschaltet sind. Wenn die Zor zu nahe kommen, ist das für einige tausend Marines das sichere Todesurteil.« Die Worte hingen in der Luft wie der Nachhall eines Gongs.
    »Ich möchte den Commodore daran erinnern …«, begann Hudson und setzte der Stille ein Ende. »Für einen Marine gibt es kein sicheres Todesurteil.« Er hielt inne, dann fügte er an: »Mit ein Grund, warum ich kein Marine bin. Aber Scherz beiseite, Sir. Die Marines haben ihren Auftrag und werden ihn ausführen. Außerdem kann ich im Moment nichts tun, um sie da wieder rauszuholen.«
    Anfangs war es schwierig zu bestimmen, wo der Traum endete und die Realität begann. Ein Teil seines Verstandes beobachtete wie aus weiter Feme, während er durch nur halb geöffnete Lider die feinen Wirbel der hRni ’i nachvollzog, ihren Sinn fand, die Namen von Befehlshabern und Clans in geordneten, geschwungenen Reihen entzifferte, die an der Oberkante der Wand verliefen, während andere, grobschlächtiger gezeichnete Symbole auf herausragende Sitzstangen hinwiesen und die Richtung angaben, in der die nächste Notfallschleuse gelegen war.
    Mit einem anderen Teil seines Verstandes kam Chris Boyd dagegen langsam zu Bewusstsein. Die Erkenntnis drang durch, dass er verstand, was er sah, anstatt es nur zu betrachten. Es kostete ihn Mühe, sich zu erinnern, wer er war und wo er sich befand. Es war, als würde er in einem tiefen Ozean schwimmen und wissen, dass das rettende Ufer nur ein paar Kilometer entfernt, aber außerhalb seiner Sichtweite war.
    Er musste hochgeschreckt sein, da sich drei seiner Leute abrupt zu ihm umdrehten und die Waffen im Anschlag hielten. Er sah sich blinzelnd in dem dunklen Raum um.
    »Alles in Ordnung, Sarge?«, fragte Hans Loudon.
    »Was?« Er sah auf und bemerkte, dass sich Loudon durch die kleine Kammer zu ihm begab, in der sich der Trupp nun aufhielt. »Ich … ja … mir geht’s gut. Was ist geschehen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht können Sie mir das erklären.« Loudon stemmte die Hände in die Hüften. Nur ein kleiner Teil seines Gesichts war zu sehen, der Rest verlor sich im Schatten, den sein Helm warf. Seine Miene bewegte sich irgendwo zwischen einem finsteren Blick und einem Grinsen. »Sie sind auf dieses Torus-Dings gestiegen, standen eine Minute lang da, und dann kamen Sie zu uns gerannt, fuchtelten mit den Armen und riefen etwas in einer Sprache, die ich noch nie gehört habe.«
    »Eine Sprache? Aber ich spreche doch nur …«
    Dann fiel es ihm wieder ein. Die Erinnerung traf ihn mit solcher Wucht, als hätte man ihm einen Schlag verpasst. Er hörte die Stimmen, die jetzt nur noch ein schwaches Echo waren, aber weiter nach esLi verlangten, und deren Ruf um den steinernen Ring herum nachhallte. Dann auf einmal wurde ihm klar, welchem Zweck

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