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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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elf vierundsechzigstel eines Standardtages – also etwas mehr als vier Standardstunden.«
    »Sie haben hier vier Stunden verbracht?« Randall musste unwillkürlich lächeln. Der Raumhafen von Honolulu war schön anzusehen, aber er selbst würde seine Zeit lieber anderswo verbringen.
    »Ich habe meditiert.« Überrascht hob Mya’ar seine Flügel. »Gibt es ein Problem?«
    »Vier Stunden. Aber erzählen Sie doch bitte weiter.«
    »se Randall, Ihr Gesichtsausdruck deutet auf Belustigung hin – oder ist es Verwirrung? Belustigung kann es nicht sein, weil das bedeuten würde, dass Sie sich über mich lustig machen.«
    »Das würde mir niemals in den Sinn kommen.« Randall setzte eine ernste Miene auf. »Fahren Sie mit Ihren Ausführungen fort.«
    »Ich habe meditiert«, wiederholte Mya’ar. »Schließlich gelangte ich zu der Ansicht, dass das gyu’u des Dieners nicht länger hier war. Ohne Grund, länger zu bleiben, kehrte ich heim, um mich schlafen zu legen.«
    »Bis Sie sich bei mir meldeten.«
    »Richtig, weil ich es wieder fühlte. Dies …« Er zeigte auf die Daten, die vor ihnen in der Luft schwebten. »Dies sind die Schiffe, die zwischen 0800 und einem sechzehntel Tag später, also gegen 0930 von Honolulu Port abflogen.«
    »Das müssen mehr als dreißig Schiffe auf Ihrer Liste sein.«
    »Fünf-Achter und sieben. Siebenundvierzig.«
    »Wissen Sie, welche …«
    »se Randall, ich habe das bereits mit der Liste der ankommenden Schiffe von den gleichen Abflugpunkten verglichen und herausgefunden, dass nur eines derzeit im Anflug ist. Ich habe meine Wahrnehmung ausgestreckt, so weit ich konnte …«
    »Angesichts der Störungen«, unterbrach Randall ihn.
    »… so weit ich konnte«, fuhr Mya’ar geduldig fort. »Es ist dieses Schiff hier.« Er zeigte auf eine Datenreihe. »Auf dem Weg von SeaTac.«
    »Wie weit entfernt ist es noch?«
    »Laut Computer weniger als ein Vierundsechzigstel eines Tages.«
    »Also weniger als eine halbe Stunde«, überschlug Randall im Kopf.
    »Zwei-Achter und eins – siebzehn Minuten.«
    »Nehmen Sie die Präsenz dieses …«, Randall senkte die Stimme, da drei vom Volk auf der Promenade an ihnen vorbeigingen, »… dieses Dieners von esGa’u auf dem ankommenden Shuttle von SeaTac wahr?«
    »Ja.« Mya’ar brachte seine Flügel in eine vorsichtige Pose, während er seine Klauenhand in der Nähe seines chya hielt.
    Eine einzelne Wolke verdeckte für einen Moment die Sonne.
    »Sie sind sich sicher?«
    »Ja.«
    »Da kommt es«, sagte Randall und zeigte nach Osten. Wie ein glänzender Metallstreifen reflektierte der Shuttle das Sonnenlicht, als er sich schließlich von Süden her näherte: Alle zivilen Fahrzeuge mussten den imperialen Luftraum über Molokai meiden, was für aus Richtung Osten kommende Schiffe einen Umweg von einigen Kilometern bedeutete.
    »Und … was fühlen Sie?«
    »Das ist schwer zu beschreiben.« Mya’ar steckte den Computer weg, die Daten verschwanden. »Es ist ein Gefühl, dass etwas … etwas arbeitet. So wie die Spur, die der Shuttle hinterlässt.« Er deutete auf die Kondensstreifen, die hinter dem Fahrzeug am Himmel zu sehen waren.
    »Werden Sie wissen, welcher Passagier der Diener ist?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und was wollen Sie machen, wenn Sie ihn identifiziert haben?«
    Mya’ar hob seine Flügel amüsiert und gestikulierte zur anderen Seite des Terminals. Randall folgte seinem Blick und entdeckte einige Zor, die in der Halle unterwegs waren. Als er sie sah, nickten sie ihm zu.
    »Das hängt davon ab, was er macht.«
    Der Shuttle setzte zum Sinkflug an. Wieder änderte Mya’ar seine Flügelhaltung.
    Randall konzentrierte sich auf den Shuttle, dessen Fahrwerk inzwischen ausgefahren worden war.
    Die Sekunden verstrichen, eine Gruppe versammelte sich am Gate, um ankommende Passagiere zu empfangen.
    »Etwas stimmt nicht«, sagte Randall. »Der Shuttle wird nicht langsamer.«
    Das Fahrzeug verlor weiter an Höhe, war aber eindeutig zu schnell für eine sichere Landung. Die Menge nahe dem Gate hatte es auch bemerkt und tuschelte aufgeregt untereinander.
    »Er dreht nicht bei«, stellte Mya’ar fest. »Er ist auf Kollisionskurs.«
    Er sagte es leise, aber den anderen schien es auch klar zu sein. Der Sicherheitsdienst des Raumhafens war auf die Situation ebenfalls aufmerksam geworden und schritt nun ein, um den Bereich zu räumen. Mya’ar fasste Randall Boyd am Ellbogen, während sich mehrere Zor in ihrer Nähe niederließen, nachdem sie die Promenade

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