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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Räume hätte füllen können. Djiwara nahm einige Plastikbehälter von den beiden Stühlen vor dem Schreibtisch und zeigte darauf, damit Owen und Rafe dort Platz nehmen konnten. Er selbst setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch.
    »Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen«, begann Owen. »Wir …«
    »Mr. Garrett.« Djiwara hob eine Hand hoch. »Ich habe nur eine Frage: Wo ist Damien Abbas?«
    »Mr. Djiwara, ich …«
    »Ich werde es Ihnen in einfachen Worten erklären, Mr. Garrett«, unterbrach der Händler ihn abermals. »Ich betreibe mein Geschäft schon seit einigen Jahren auf dieser nutzlosen Station. Seit ich auf Port Saud bin, hat mich mein guter Freund Damien Abbas mehr als zwanzigmal besucht. Jedes Mal schickte er eine Strahlnachricht vom Sprungpunkt und ließ mich wissen, wann die Negri Sembilan andocken würde und welchen Jahrgang er mit mir genießen wollte. Das hat er jedes Mal gemacht, nur diesmal nicht. Darum muss ich davon ausgehen, dass ihm etwas zugestoßen ist.«
    Garrett und Rafe sahen sich kurz an. Als er wieder zu Djiwara schaute, hielt der auf einmal eine Pistole in der Hand, die auf Owen gerichtet war.
    »Mr. Garrett, ich würde sehr gerne wissen, was ihm zugestoßen ist.«
    »Wissen Sie«, erwiderte Owen, ohne sich zu rühren, »es gibt Menschen, die würden das als eine unfreundliche Geste auslegen.«
    »Nicht jeder ist der, der er zu sein scheint. Man kann nie vorsichtig genug sein.« Die Waffe blieb auf Owen gerichtet.
    »Das stimmt«, meinte der. »Aber wenn wir nicht diejenigen wären, die wir zu sein scheinen, dann würden Sie jetzt schon in Schwierigkeiten stecken. Ich möchte einen Liter von dem Zeug, das man hier trinkt, darauf wetten, dass Sie nur einen einzigen Schuss abgeben könnten, ehe der andere Sie umbringt.«
    Djiwaras Miene wurde noch finsterer, Wut blitzte in seinen Augen auf.
    »Und abgesehen davon«, fügte Owen an, der seine Sitzposition veränderte, ohne dass der Händler die Waffe wegnahm, »würden wir es gar nicht erst so weit kommen lassen. Wenn wir nicht wären, was wir zu sein scheinen.«
    Djiwara sah zwischen Owen und Rafe hin und her. Owen wandte den Blick nicht von seinem Gegenüber ab, gleichzeitig tat er so, als würde ihn die auf ihn gerichtete Waffe überhaupt nicht interessieren.
    »Also gut«, meinte der Kaufmann schließlich und legte die Pistole vor sich auf den vollen Schreibtisch. »Nehmen Sie’s mir nicht übel«, fügte er an.
    »Kein Problem«, antwortete Owen.
    »Sehr schön«, meinte Rafe. »Es geht doch nichts über die Gastfreundlichkeit auf Port Saud.«
    Djiwara warf ihm einen wütenden Blick zu. »Ich will trotzdem erfahren, wo Abbas ist.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Owen. »So wahr mir Gott helfe – ich würde es Ihnen sagen, wenn ich es wüsste. Und wenn es nach mir ginge, dann würde er jetzt hier an diesem Schreibtisch sitzen. Aber …«
    »Aber er ist tot«, führte Djiwara den Satz für ihn zu Ende.
    »Nein, das glaube ich nicht. Jemand – etwas – hat sich seit fast einem Standardjahr als er ausgegeben, aber das ist nun tot. Was Captain Abbas angeht … Wissen Sie, selbst wenn ich es Ihnen erzählen würde, würden Sie es mir nicht glauben.«
    »Versuchen können Sie’s trotzdem.«
    »Ein Lichtband hat ihn von der Brücke der Negri geholt, als wir das Schiff von den Käfern zurückeroberten.«
    »Den ›Käfern‹?«
    »Ich glaube, Sie wissen, wovon ich rede.«
    »Ich soll etwas über die alberne Geschichte wissen, die Sie mir auftischen wollen?« Djiwara sah von Owen zu Rafe, dann zu seiner Pistole. »Sie haben recht, ich glaube Ihnen nicht. Allerdings würde niemand sich so etwas ausdenken können.«
    »Hören Sie, wir brauchen Ihre Hilfe«, mischte sich Rafe ein. Der Kaufmann schaute ihn wieder an. »Wir müssen wissen, was hier los ist.«
    »Hier? Auf Port Saud? Nichts ist hier los. Aber vielleicht können Sie mir erzählen, was los ist. Ich höre dies und jenes, aber nichts davon ergibt irgendeinen Sinn. Die Kommunikation nach Cicero ist unterbrochen – ich schätze, das ist Ihnen bekannt. Seit fast zwei Monaten hat es keinen Kontakt mehr gegeben. Ein paar Standardtage lang war auch die Verbindung nach Adrianople gestört. Jetzt funktioniert sie wieder, aber da stimmt auch was nicht. Die Leute, die hier vorbeikommen, reden von Flottenbewegungen auf dieser Seite des Imperiums. Dann tauchen Sie auf einmal auf und erzählen mir …« Djiwara legte eine Hand auf seine Pistole, doch als sich Rafe bewegte, zog er sie

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