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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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reisen wollten. Doch Befehl war Befehl.
    Dan sah auf die Uhr, die bereits zehn Sekunden heruntergezählt hatte. Die Abwehrfelder der Damsel -jedenfalls das, was sie aufbieten konnte – und die magere Bewaffnung waren zum Einsatz bereit, sobald der Sprung abgeschlossen war.
    Er nickte Ray Li zu, der an der Steuerkonsole saß. Pyotr starrte weiter auf den pechschwarzen Bugschirm und wartete auf die Silberstreifen, die das Ende des Sprungs kennzeichneten.
    »Also gut, Leute«, sagte Dan. »Jetzt geht es rund.«
    Das Pilotendisplay erwachte in dem Moment, da die Schwärze verschwand und Sterne aufleuchteten. Als Erstes tauchte die Pappenheim auf, die rund zweitausend Kilometer voraus war und einen Vorsprung von zwei Minuten vor der Fair Damsel hatte.
    »O verdammt!«, rief Ray. »Sprungechos. Von der großen Sorte.«
    »Unser Status?«, wollte Dan wissen, während er auf dem Display die anderen Schiffe als Symbole aufleuchten sah. Es zeigte vier feindliche Schiffe, die gut ein Drittel entlang der Peripherie des Systems entfernt lagen.
    »Felder hoch, Waffen aktivieren. Sieht so aus, als wären alle hier.« Ray hob die Symbole für die Pappenheim und die vier anderen Schiffe unter Maartens’ Kommando hervor.
    »Was machen die Bogeys hier?«
    Ray antwortete nicht sofort, und da Dan zusah, konnte er beobachten, wie zunächst zwei der Symbole verschwanden, dann das dritte und das vierte.
    »Sie sind fort.«
    »Waren sie im Sprung begriffen?«
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Rufen Sie das Flaggschiff. Fair Damsel meldet, wir haben vier Bogeys, die das System verlassen. Wie lauten die Befehle?«
    Die Nachricht ging an die Pappenheim. Dan trommelte unruhig mit den Fingern auf die Armlehne seines Sessels. Es war ein paar Jahre her, dass er ein Raumschiff befehligt hatte, doch alte Gewohnheiten legte man bekanntlich nur langsam ab. Und so überlegte er, was er an Maartens’ Stelle machen würde.
    Ein Sprung ist eine heikle Angelegenheit. Es wäre den Schurken möglich gewesen, ihren Sprung abzubrechen, hätten sie die Ankunft der imperialen Schiffe bemerkt. Hatten sie davon keine Notiz genommen, oder war es ihnen egal, dann brachte der Sprung aus dem System sie an ihr Ziel – und es würde mindestens einige Tage dauern, ehe sie zurückkehrten oder jemand herkommen konnte, den sie losgeschickt hatten.
    Angesichts der Feuerkraft dieser kleinen Schwadron wollte Dan bis zu dem Zeitpunkt schon weit weg sein. Was immer sie hier erledigen sollten, es wäre am sinnvollsten, wenn sie es so schnell wie möglich in Angriff nahmen oder sofort planten, das System wieder zu verlassen.
    »Scannen Sie das System, ob sich irgendwo Feinde versteckt halten«, sagte Dan.
    »Wir registrieren hier gar nichts – weder Freund noch Feind«, erwiderte Ray. »Niemand hier außer uns.«
    »Und die Verteidigungseinrichtungen?«
    »Auch nichts.« Ray drehte sich zu Dan um. »Kein Schiff, keine Flugkontrolle. Auch nichts auf den zivilen und den Handelskanälen.«
    Die letzte Aussage hallte einen Moment lang auf der Brücke nach. Corcyra war eine industrialisierte Welt mit intensivem Handelsverkehr. Eine Überprüfung ergab, dass die Bevölkerung bei knapp unter zwei Millionen lag.
    Auf dem Kom-Display blinkte etwas. »Mitteilung von der Pappenheim « , erklärte Pyotr nach einem Blick auf die Anzeige. »Der Befehl lautet, weiter ins System einzufliegen.«
    Pyotr Ngos Gesicht war blass, und er wirkte bestürzt, als er sich zu Dan umdrehte und den Blick von den Anzeigen nahm, die die Telemetrie-Scans der Oberfläche von Corcyra wiedergaben. Dan war es nicht gewohnt, seinen XO so aufgewühlt zu erleben. Auf dem Pilotendisplay zeigte ein Signal bereits, dass Maartens seinen Bericht erwartete.
    »Pyotr?«
    »Diese Welt passt in keiner Weise zu den Daten der Großen Aufnahme, Dan. Zugegeben, wir sind nicht so ausgerüstet wie ein imperiales Raumschiff, aber es ist ziemlich deutlich, dass da unten irgendetwas … Außergewöhnliches geschehen ist.«
    »Ich werde Sie fragen, was Captain Maartens mich fragen wird: Was meinen Sie mit ›außergewöhnlich‹?«
    »Ich meine damit, dass es dort unten beträchtliche atmosphärische Aktivitäten gibt, und zwar von der Art, wie man sie mit Explosionen und Feuerstürmen in Verbindung bringen würde. Alle Kom-Frequenzen sind gestört, aber das ist unbedeutend, wenn man die Kartendaten miteinander vergleicht. Es ist fast so, als hätten sich die Kontinente verändert.«
    Dan schaute auf das Display. »Corcyra IV weist ein

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