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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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und ließ die Anzeigen nicht aus dem Auge.
    Jackie fragte nicht nach, wie es ihm gelungen war, einen toten Käfer zu Gesicht zu bekommen.
    »Beherrscht werden sie von jemandem namens Große Königin. Sie befindet sich irgendwo weit weg im All, Richtung Orion, wohin das Imperium noch nie vorgestoßen ist. Ihr Repräsentant hier auf Center ist jemand mit Namen Zweite Drohne, aber jeder nennt ihn nur den ›Gouverneur<. Die Drohnen sind eine Art Kaste von Elitekriegern. Sie scheinen unablässig zu kämpfen, Allianzen zu bilden und sich gegenseitig auszuspielen. Es gibt eine Erste Drohne, die sich aber so wie die Königin nicht auf dem Planeten aufhält. Jeder hat vor ihr Angst, sogar der Gouverneur. Es gibt auch noch Dritte und Vierte Drohnen und einen ganzen Schwärm niederer Drohnen. Und dann sind da noch ein paar unheimliche Kerle namens ›Todesbrigade‹. Auf irgendeine Weise sind sie auch in das politische Machtgerangel verstrickt. Nach allem, was ich gehört habe, soll die Erste Drohne auf dem Weg hierher sein, so eine Art Inspektionsbesuch.«
    »Ich weiß.« H’mr wird nicht begeistert sein, erinnerte sie sich. Ich kann es mir gut vorstellen.
    Abbas sah zu ihr, unentschlossen, wie er reagieren sollte. Er wandte sich ab und korrigierte Kurs und Geschwindigkeit des Aircar, dann überprüfte er die Tankanzeige.
    »Die Große Königin hatte wohl gehofft, das Imperium Stückchen für Stückchen in ihre Gewalt zu bekommen, indem sie uns Schiffe wegnahm, die Kontrolle über einzelne Stationen übernahm, und … indem man uns übernahm …« Eine Erinnerung schien ihn zu verängstigen, sodass er sich einen Moment ganz dem Aircar widmete. »Sie übernahmen Cicero, aber irgendwie ließen sie dabei ihre wahren Absichten erkennen.«
    »Das stimmt.« Jackie merkte, wie sie unwillkürlich die Fäuste ballte, und zwang sich zur Ruhe. Cicero war eine Ewigkeit her.
    »Sie führen einen Krieg, den sie nur gewinnen können«, erklärte er in nüchternem Tonfall. »Sie sind uns zu überlegen, ihre Fühlenden sind zu stark. Sie können ihr Aussehen verändern und jeden übernehmen.«
    »Das heißt aber nicht, dass sie deshalb auch siegen werden«, erwiderte sie, während ihr bewusst wurde, wie sich das anhören musste. »Meine Mission …«
    »Was ist Ihre Mission, Ma’am? Warum sind Sie hier auf Center?«
    »Ich …«
    Plötzlich bemerkte sie einen grellen Blitz, der rechts neben dem Aircar vorbeizuzucken schien. Das Licht war grell genug, um sie einen Moment lang zu blenden, doch sie konnte mit einem kurzen Blick eine Art Regenbogen erkennen, eine Folge farbiger Lichtbänder, die sich ihren Weg in die Fahrgastzelle bahnten. Als sie wieder klar sehen konnte, erkannte sie, dass sie Ch’k’tes zerbrochenes chya in der Hand hielt.
    Damien Abbas schaute sie nach wie vor an, die Augen weit aufgerissen, auf dem Gesicht einen Ausdruck, der sich zwischen Überraschung und Erschrecken bewegte.
    Sie blickte zwischen dem chya und ihm hin und her. Abbas schien sich überhaupt nicht zu regen. In ihrem Kopf nahm sie den Nachhall eines fürchterlichen Worts wahr, etwas, das zu ihrem Begleiter gesprochen wurde, das sie aber nicht hören konnte … durch das ihr Leben beendet worden wäre, hätte sie es an seiner Stelle gehört.
    Jemand – etwas – hatte Abbas’ Verstand regelrecht abgeschaltet.
    So wie bei John Mai sei.
    Allein, sagte die innere Stimme.
    Das Aircar, dessen Pilot nicht länger reagieren konnte, wurde vom Wind hin und her geschleudert und stürzte ab.
    Dan McReynolds und Georg Maartens standen am Ende eines hohen Baums in der riesigen Haupthalle des Hohen Nests, während Zor aller Art an ihnen vorbeigingen und über sie hinwegflogen. Es war ein acht Tage langer Sprung nötig gewesen, um hier einzutreffen. Nachdem auf der Orbitalbasis von Zor’a der Empfang des Hohen Kämmerers arrangiert worden war, hatte sich Maartens nach weiteren Befehlen erkundigt, aber nur erfahren, dass der Hohe Lord sie beide persönlich zu sich bestellt hatte.
    McReynolds wippte gemächlich auf den Fußballen, da er hinter sich bringen wollte, was ihm bevorstand. Maartens war ebenfalls ungeduldig, ließ sich davon aber nichts anmerken, sondern stand ruhig da und beobachtete die Zor, die immer wieder die menschlichen Besucher anblickten. Nach einem Moment gaben sie ihre herausfordernden Blicke auf, die Sprachbarrieren ebenso mühelos überwanden wie die Unterschiede zwischen den Spezies; obwohl der Mensch hier der Fremde war, schien er in der Lage zu

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