be-coming
schlummerte etwas, das mir Angst einjagte. Dass ich nun wusste, dass er es mit Falk getan hatte, machte ihn nicht vertrauenerweckender.
»Störe ich?«
Falk wandte sich um und sah ihn an. »Nein, im Prinzip nicht.«
Ich bemerkte die Spannung zwischen ihnen, aber da war kein Machtgefälle. Sie waren einfach sehr vertraut, wie zwei gute Freunde. Oder redete ich mir das ein? Wollte ich einfach nicht, dass da mehr war?
Ich versuchte, mich selbst von Phil abzulenken.
»Gibt es Sachen, die du nicht machen würdest?« fragte ich Falk neugierig.
Phil sah uns überrascht an, als er realisierte, was ich wissen wollte.
Falk grinste. »Ja. Mit Sodomie habe ich nichts am Hut. Kinder sind tabu – und fisten finde ich auch nicht so toll. – Ich war einmal dabei, als Phil es bei einem Freund gemacht hat. Der wollte es unbedingt – es war das erste Mal für ihn. Mein Gott, er hat geschrien wie am Spieß!«
Phil lachte dunkel, seine Augen blitzten amüsiert auf. »Bryce meinst du ..., aber es ist ihm mächtig einer abgegangen dabei.«
»Ich dachte, du zerreißt ihn.«
»Das dachte ich auch ...« Die beiden sahen sich an und lachten laut los.
Erstaunt starrte ich erst Falk, dann Phil an. »Ihr habt echt einen merkwürdigen Humor.«
»Humor nennst du das?« fragte Phil nach, er grinste. »Das ist unter aller Sau.«
Falk berührte mich leicht am Arm. »Das darfst du nicht so ernst nehmen, Cieran. Er meint das nicht so. – Was macht Bryce eigentlich jetzt?« fragte er an Phil gewandt.
»Er arbeitet für mich. Was soll jemand wie Bryce sonst machen?«
Falk sah ihn fragend an.
»Er macht das, was er am besten kann«, sagte Phil, bevor Falk die Frage formulieren konnte. »Er hat keinerlei kriminelle Energien.«
Falk schien diese Antwort zu verstehen – im Gegensatz zu mir. Ich konnte mir nicht vorstellen, was Leute machten, die für Phil arbeiteten. Er war einfach ein Wesen, das man im »normalen« Leben nicht kennenlernte. Aber – diese Aussage traf für Falk ebenso zu.
Ich fühlte mich unwohl; Phil durchbrach unsere traute Zweisamkeit. War ich etwa eifersüchtig? Ich schob diesen merkwürdigen Gedanken beiseite und wandte meinen Blick von den beiden ab, sah wieder in den überwältigenden Nachthimmel. Würde ich jemals wieder in ein Flugzeug steigen können? Würde ich jemals wieder dort oben sein können – zumindest für eine Zeit über den Wolken? Im Moment konnte ich mir das nicht vorstellen. Keine zehn Pferde hätten mich auch nur in ein Flughafengebäude hineingekriegt. Schon allein der Gedanke daran ließ mein Herz unangenehm heftig klopfen.
Ich atmete noch einmal tief ein. »Ich gehe wieder schlafen«, sagte ich leise.
Falk schenkte mir einen liebevollen Blick.
Als ich mich umdrehte, hörte ich Phils dunkle Stimme: »Gute Nacht, Cieran.«
Ich bekam eine Gänsehaut. Irgendetwas stimmte nicht mit Phil. Unter meiner Haut begann es zu kribbeln. Es war, als hätte etwas Dunkles und sehr Machtvolles meine Seele berührt. Das verunsicherte mich zutiefst, weil ich meine Ahnungen kannte. Sie waren mir vertraut. Aber was konnte das jetzt bedeuten?
Ich erschauderte kurz. Das waren die Nachwirkungen des Albtraums. So musste es sein, oder?
16
FALK
Michael stand in meinem Zimmer mit gesenktem Kopf. Er war nervös. Ich sah die Muskeln auf seinem Rücken unkontrolliert zucken. Ein sicheres Zeichen für seine Anspannung.
Er hörte, dass ich eintrat, doch er drehte sich nicht zu mir um, wartete, bis ich ihn umrundet hatte. Gut, das hatte er gelernt.
Ich baute mich vor ihm auf, streckte meine Hand nach ihm aus und berührte seine nackte Brust. Es kostete ihn alle Mühe nicht zurückzuweichen. Ich sah, wie er sich anspannte. Doch er wagte es nicht.
Ich ließ meinen Finger hinuntergleiten, verharrte an seinem Bauchnabel und enttäuschte seine Erwartungen, indem ich meinen Finger wieder nach oben wandern ließ. Er seufzte. Es klang fast ärgerlich.
Mit Daumen und Zeigefinger kniff ich ihm fest in die rechte Brustwarze. Er zuckte zusammen.
»Michael«, sagte ich dunkel. Allein die Erwähnung seines Namens jagte ihm einen Schauder durch den Körper. Er war so erregt. Ich wusste, dass ich ihn wütend machte.
»Du machst mich verrückt«, flüsterte er rau.
Ich lächelte und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, nicht heftig, nur eine unmissverständliche Ermahnung. Er zuckte nicht einmal zusammen.
Zärtlich ließ ich meine Finger über seinen harten Oberschenkel wandern, über seine
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