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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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scheiß auf die Kirche, auf alle Priester und Päpste und Mönche!« schrie er wütend. »Diese hirnlosen Idioten – die wissen ja nicht, was sie sagen. Gott – was würde ich dafür geben, wenn ich ihre Erektionen haben könnte, ihre funktionierenden Schwänze!«
    Überrascht trat ich hinter dem Regal hervor und starrte ihn an. Warum war er so außer sich? Seine Halsadern waren sichtbar angeschwollen.
    »Sie ... wissen überhaupt nicht, wie gut sie es haben. Ich würde gerne tauschen. Scheiße, keiner von diesen Heuchlern würde mit mir tauschen.«
    Ich ließ ihn toben. Was war bloß in ihn gefahren? Ich wusste nicht, dass er so labil war.
    »Fuck, fuck, fuck!«
    Ich hörte, wie seine Stimme brüchig wurde. Er zitterte am ganzen Körper.
    »Ich will ficken – und mir einen runterholen können, wie andere auch. Ich ... ich will kein verdammter Krüppel sein!«
    Er schaukelte sich langsam wieder hoch. Um einen neuerlichen Wutanfall zu unterbinden, trat ich vor ihn und sagte: »Hör auf jetzt.«
    Er starrte mich zornig an.
    » Du weißt nichts «, fauchte er. Sein Gesicht war eine Maske aus Schmerz und aufgestauter Enttäuschung. »Ich hasse dich. – Und ich hasse mich und diesen Scheißkörper. Und ich hasse Gott. So eine Scheiße!«
    »Reiß dich zusammen«, fuhr ich ihn heftig an.
    Er war total hysterisch. Er zitterte, Tränen standen in seinen großen Augen, es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er völlig zusammenbrechen. Wie viel Wut und Enttäuschung musste sich in ihm aufgestaut haben?
    Nur zur Warnung trat ich einen Schritt auf ihn zu. Er sollte wissen, dass ich solche Ausbrüche nicht duldete.
    Tränen liefen nun über seine Wangen. Er konnte sie nicht mehr zurückhalten.
    »Es tut mir leid«, sagte er und schluckte. Ein gequälter Laut entrang sich seiner Kehle. Er schluchzte lautlos. »Falk, es tut mir leid. Schlag mich bitte nicht. Nicht heute ...«
    Er fiel vor mir auf den Boden. Sackte einfach in sich zusammen. Ich beobachtete ihn neugierig.
    Als er sich schließlich beruhigt hatte, sagte er gar nichts mehr. Schweigend saß er auf dem Sessel, die Beine angezogen und mit den Armen umschlungen. Sein Gesicht war nicht leer, Unbehagen zeichnete sich deutlich ab.
    Ich betrachtete ihn eine Zeit lang aufmerksam. Er wich meinem Blick aus. Was mochte in ihm vorgehen? Hatte er Angst vor einer Strafe?
    »Ich mag deine unzivilisierte Art, deine Wutausbrüche«, sagte ich schließlich.
    Peinlich berührt starrte er zu Boden. »Ich war hysterisch. Tut mir leid.«
    Ich winkte ab. »Ich schätze es allerdings nicht, wenn du meine Gespräche belauschst.«
    »Das wollte ich auch gar nicht.«
    »Was wolltest du denn?« Ich war mir der Schärfe in meiner Stimme durchaus bewusst.
    »Es ... es war reiner Zufall«, stotterte er. »Wirklich.«
    Er sah mich an, lange und intensiv, dann stand er langsam auf. »Komm ... bitte.«
    Ich starrte ihn überrascht an, folgte ihm aber. Was hatte er vor?
    Cieran ging vor mir her, die Treppe hinauf – in mein Schlafzimmer. Die Situation hatte etwas merkwürdig Unschuldiges. Ich wusste, dass Cieran diesen Eindruck vermittelte.
    Er drehte sich zu mir um, sein halb geöffneter, hübscher Mund hypnotisierte mich für einen Augenblick. Er war auf einmal so nah, schob seine schmalen Hände unter mein Hemd, zog sie wieder zurück, begann ordentlich die Knöpfe meines Hemds zu öffnen, dann meine Hose. Ich zitterte fast vor Erregung.
    Meine Kleidung landete achtlos auf dem Boden. Als ich sah, wie Cieran mich anstarrte, konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich zog ihn in meine Arme und gemeinsam landeten wir auf meinem Bett. Wir küssten uns wild, fielen übereinander her, wie zwei frisch Verliebte. Nicht wie Herr und Sklave – aber ich wusste noch sehr genau, wie es war, ihn zu schlagen. Ich hatte ihm erst gestern eine ordentliche Tracht Prügel verpasst. Ganz nach seinen Wünschen ...
    Sein Körper war heiß, als hätte er Fieber. Stöhnend wand er sich unter meinen Berührungen. Fast hektisch zog ich ihn aus, um ihn überall berühren zu können. Seinen schlanken, zarten Jungenkörper. Seine Lippen saugten sich an meiner Zunge fest.
    »Danke, Falk«, murmelte er. Hauchte es fast in mich hinein.
    »Wofür?« fragte ich. Ich konnte kaum noch klar denken.
    Aber Cieran antwortete nicht. Seine Zähne kratzten über meinen Hals. Als er sich, diesmal an meinem Hals, festsaugte, hielt ich es nicht mehr aus.
    »Warte.« Ich stand auf, um zur Kommode hinüberzugehen.
    Cieran drehte sich

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