be-coming
Schläfen.
»Wo bin ich bloß hineingeraten?« fragte er leise. »Ich wollte wirklich nicht, dass mein Name jemals wieder in der Zeitung zu finden ist ...«
»Ste hatte mir schon erzählt, dass die Presseleute damals über dich hergefallen sind«, sagte ich.
Er sah mich forschend an. »Hat Ste etwa Erkundigungen über mich eingeholt?« fragte er schneidend. »Als wir uns zum ersten Mal trafen, wusste er nämlich nicht, wer ich bin!«
»Ein richtiger Journalist kann eben nicht aus seiner Haut. Er wollte dich bestimmt nicht ausspionieren.«
Er war verärgert, das sah ich ihm an. Doch er ging nicht weiter darauf ein.
»Kann ich mich hinlegen?«
»Natürlich.«
»Schlaft ihr beide ruhig im Bett«, bot Phil an. »Ich bleibe auf dem Sofa.«
Cieran erhob sich langsam. Er schwankte leicht.
»Warte, ich helfe dir.«
Er sah mich kühl an. »Nicht nötig.«
Doch ich ignorierte das, ebenso wie Phils hinterhältiges Grinsen.
Schweigend zog Cieran sich aus, um ins Bett zu gehen. Er schlief meist nur mit einer Shorts bekleidet. Als ich ihn ansah, fiel mir mal wieder seine unausgereifte Statur auf, die ihm die kindliche Süße verlieh. Ich seufzte unhörbar; sein Anblick war manchmal fast schmerzhaft. Jedenfalls kaum zu ertragen, ohne dass es mich erregte.
Sein Blick war düster. »Kannst du mich bitte in Ruhe lassen?«
Seine Worte trafen mich etwas unvorbereitet. Er war ärgerlich wegen Stevens Nachforschungen.
»Cieran, sei nicht albern. Ich habe das nicht in Auftrag gegeben oder sowas.«
»Das kann ja jeder sagen ...« Er klang leicht gereizt.
Ich zuckte mit den Schultern. »Klar. – Wenn du noch was brauchst, sag mir Bescheid ... und stell dich seelisch darauf ein, dass ich irgendwann zu dir ins Bett komme.«
Mit diesen Worten drehte ich mich um und ließ ihn stehen. Sollte er ruhig noch etwas schmollen, wenn es ihm danach besser ging. Er brauchte sowieso Ruhe, wegen seiner Gehirnerschütterung. Wahrscheinlich sogar mehr, als er hier bekommen würde.
Was mich im Moment wesentlich mehr interessierte als Cierans schlechte Laune, war Phils Trick mit dem Tornado. Ich war davon überzeugt, dass er es gewesen war, der den Wirbelsturm verursacht hatte. Natürlich. Er war es. Der Zufall hatte uns da sicherlich nicht rausgeholfen. Also musste Phil es gewesen sein. Hatte er wirklich so eine Macht? War er tatsächlich in der Lage, einen Sturm zu produzieren, allein durch die Kraft seiner Gedanken oder so etwas? – Wie er das gemacht hatte, interessierte mich brennend. Ich kehrte zu ihm in den kleinen Wohnraum zurück.
Er kniete gerade vor dem kleinen, schlichten Wohnzimmertisch und zog sich eine line in die Nase. Entspannt lehnte er sich zurück, schloss kurz die Augen.
»Das musste ich mir jetzt einfach gönnen.« Es klang fast wie eine Entschuldigung.
»Du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen.«
»Ärger mit dem Süßen?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist schrecklich empfindlich, was einige Sachen betrifft. Vor allem seine Vergangenheit.«
»Kann ich verstehen ...«
Ich setzte mich zu ihm, betrachtete ihn aufmerksam.
»Du hättest dir die nassen Sachen ausziehen sollen ...«
Er grinste mich an. »Glaube nicht, dass ich jemals wieder ernsthaft krank werden kann«, antwortete er. Er spannte sich ein wenig, sah mir direkt in die Augen.
»Das war doch was, mit dem Tornado, oder? Eine Riesenshow – aber noch längst nicht alles ...« Mit der Zunge befeuchtete er seine trockenen Lippen.
»Wie hast du das gemacht?« fragte ich leise.
Doch er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Es ist jetzt ein Teil von mir, ich kann es einfach. Es ist wahnsinnig anstrengend – aber ich könnte dir wirklich nicht sagen, wie ich es gemacht habe. Eins weiß ich allerdings: Die Macht, die man dabei empfindet, ist unglaublich intensiv.«
Ich lehnte mich in dem Sessel zurück und zündete mir eine Zigarette an. Es kostete mich einige Überwindung, Phil nicht zu fragen, ob er noch Schnee für mich hatte. Ich wusste, dass er noch was hatte, und ich wusste, dass er mir etwas geben würde. Aber damit wollte ich nicht mehr anfangen, das Kapitel war abgeschlossen. Das wiederum wusste Phil – daher fragte er mich nicht. Wahrscheinlich hätte ich nicht ablehnen können ...
39
FALK
Ich erwachte, weil Cieran sich neben mir unruhig hin und her wälzte. Sein Atem war flach, er keuchte.
»Cieran?«
Er reagierte nicht, begann stattdessen, um sich zu treten. Schweiß bedeckte sein Gesicht. Kleine, unterdrückte
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