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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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die Runde gemacht hatte.
    Vorsichtig nahm ich einige der Hefte und Zeitschriften aus dem Regal und blätterte sie durch.
    »Nur lesen, oder wie haben wir’s?« fragte der Mann hinter der Ladentheke plötzlich unfreundlich. Er war dicklich und hatte ein gerötetes Gesicht. Seine wulstigen Lippen waren äußerst unangenehm, er schwitzte leicht.
    Ich sah ihn lange an. Irgendetwas in meinem Gehirn machte klick . Ich hasste diese Sorte Mensch, diese dummdreisten Besserwisser, wirklich. Mit aller Inbrunst. Ich war schon so vielen begegnet. Aber warum ich mich dieses Mal nicht beherrschen konnte, wusste ich nicht.
    Ich nahm eins der dickeren Magazine aus dem Regal und näherte mich damit der Ladentheke. Und ehe er sich versah, hatte ich ihm das Magazin blitzschnell über den fleischigen Schädel gezogen.
    Mein innerer Triumph war unbeschreiblich, wurde allerdings noch gesteigert durch den Anblick des selten dämlich dreinblickenden Zeitungsverkäufers.
    Er lief rot an und keuchte empört. Er war so aufgeregt, dass er kein Wort herausbrachte.
    »Jetzt will ich tatsächlich keines dieser Schundblätter mehr kaufen«, sagte ich lachend und verließ den Laden. Ich hatte gesehen, was ich sehen wollte: Offensichtlich hatte die Rückrufaktion von Cieran schlimmeres Übel abgewendet. Zumindest bis jetzt.
    Dunkelheit umhüllte den Wagen, als ich zurück zu unserer neuen vorübergehenden Behausung fuhr. Ich sah häufig in den Rückspiegel, wollte verhindern, dass mir jemand folgte. Aber ich sah keine verdächtigen Scheinwerfer, die die Nacht hinter mir durchschnitten. Meine kurzfristige Euphorie von eben wich einer angespannten Konzentration. Rechts und links neben der Straße erhoben sich die ersten dichten Baumgruppen. Jetzt, bei Nacht, wirkten sie dunkel und bedrohlich.
    Ich parkte auf dem kleinen Parkplatz vor der Holzhütte. Parkplatz war eigentlich übertrieben – es hätten nur zwei oder drei Autos Platz gefunden auf dem erdigen Boden.
    Phil und Cieran saßen im Wohnzimmer, als ich eintrat.
    »Hey, soll ich dir tragen helfen?« fragte Cieran sofort und stemmte sich aus dem Sessel hoch.
    Phil blickte nur kurz von seinem Laptop auf.
    »Ja, gern«, sagte ich zu Cieran.
     
    Als ich ein paar Konserven in den Küchenschrank einräumte, spürte ich auf einmal Phils Anwesenheit, seine Blicke in meinem Nacken. Ich drehte mich um und sah, dass Phil mich lüstern anstarrte. Ich wusste sofort, was in ihm vorging.
    Mit einem schnellen Schritt war er hinter mir. Seine Arme umschlangen mich, ich spürte die angespannten Muskeln. Sanft biss er in mein Ohr, rieb seinen harten Schwanz an meinem Hintern.
    Er wollte mich, und es war ihm gleich, wo er mich haben konnte. Ich wusste, dass er mich am liebsten gleich hier, in der Küche, im Stehen gevögelt hätte.
    Ich versuchte, mich umzudrehen, doch er stieß mich unsanft gegen die hölzerne Arbeitsplatte. Ich spürte seine Kraft und wusste, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte.
    »Lass uns ins Bett gehen«, sagte ich leise.
    Er keuchte. »Willst du es nicht? Hier im Stehen – ist doch nichts gegen einzuwenden, oder?«
    Er machte sich an meiner Hose zu schaffen. Seine rechte Hand umschloss meine Erektion. Mit der linken öffnete er seine eigene Hose. Was war, wenn Cieran plötzlich in die Küche kam?
    »Nimm wenigstens ein Gummi!«
    Er stutzte einen Moment, dann lachte er leise. »Ich bin kein Mensch mehr. Ich kann dich nicht krank machen.«
    Ich stöhnte. »Daran hatte ich auch nicht gedacht. Du sollst mir nur nicht so wehtun.«
    »Hm.«
    Ich hörte, wie er die Kühlschranktür öffnete, und drehte mich um. Mit langem Arm fischte er die Butter aus dem Regal und stellte sie auf die Arbeitsplatte.
    Ich lachte. »Das kann nicht dein Ernst sein ...«
    »Und ob«, sagte er grinsend.
    Dass es ihm tatsächlich ernst war, bemerkte ich einige Sekunden später. Phil drang so schnell in mich ein, dass mir die Luft wegblieb. Mit beiden Händen krallte ich mich in das Holz der Arbeitsfläche und stieß einen unterdrückten Schmerzenslaut aus.
    »Ist wohl schon etwas länger her bei dir, was?«
    »Du warst auch schon mal zärtlicher«, giftete ich ihn an.
    »Ich wusste ja nicht, dass ...«
    Ein Räuspern unterbrach ihn. Wir sahen zur Küchentür hinüber, wo Cieran stand. Er starrte uns ungläubig an.
    »Entschuldigung, ich wollte mir nur eine Coke holen.« Er war bis über beide Ohren rot geworden.
    »Möchtest du zusehen?« fragte Phil.
    Damit hatte Cieran offensichtlich nicht gerechnet. Er blinzelte

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