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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Queens.«
    »Nein, er ist eine Baseball Queen«, antwortete David. »Alex ist die Drama Queen.«
    »Bullshit! Alex ist keine Drama Queen«, sagte Justin energisch, fast als fühlte er sich gekränkt, weil David seinen Freund so nannte.
    »Doch, ist er«, versicherte David. »Er hat in der Schule in drei Stücken mitgespielt und er ist ein verdammt guter Schauspieler. Ich werde nächstes Jahr auch eine Drama Queen sein.«
    Offensichtlich hatten wir hier ein grundlegendes Missverständnis, was der Begriff Drama Queen bedeutete. Und wenn ich ehrlich bin: es amüsierte mich wahnsinnig.
    »Was denkt ihr, was eine Drama Queen ist?«, fragte ich. »Alex?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Ich höre den Begriff zum ersten Mal.«
    »David, was denkst du?«
    »Das, was ich gerade gesagt habe. Jemand, der in Theaterstücken mitspielt. Das ist doch Drama, oder?«
    Ich nickte.
    »Okay. Justin, was denkst du?«
    »Das ist ein Typ - und er muss nicht einmal unbedingt schwul sein - der sich wie eine Frau verhält, komisch spricht und seine Zigarette so hält.«
    Er zog eine Zigarette aus der Schachtel und hielt sie mit spitzen Fingern, um uns zu demonstrieren, was er meinte.
    »Justin hat recht, David«, sagte ich. »Eine Drama Queen ist ein verweiblichter Junge oder Mann.«
    »Oh«, sagte David. »Dann ist Jim auf jeden Fall nicht so.«
    »Jim ist ein richtiger Junge, Jus«, sagte Alex. »Wir stellen ihn dir vor. Aber sei nett zu ihm, ja? Mache nicht das, was diese Männer mit dir gemacht haben, denn das ist verdammt falsch.«
    »Sag ihm am besten erst gar nichts davon«, sagte David. »Das ist Familienkram und geht nur uns etwas an. Vergiss den ganzen Scheiß einfach und lass Jim die Führung übernehmen, wenn er Interesse hat, okay?«
    »Ist er süß?«, fragte Justin.
    »Ja, er ist sehr süß«, antwortete David.
    »Woher kennst du ihn?«, fragte Rick.
    »Er ist derjenige, der Short Stop in der Middle School gespielt hat, während ich dritte Base gespielt habe.«
    Rick und ich wussten sofort, wen er meinte.
    »Er ist wirklich sehr niedlich«, sagte Rick. »Ich sehe ihn manchmal wenn ich laufe. Seid ihr euch denn sicher, dass er schwul ist?«
    »Oh, ja«, antworteten David und Alex im Duett.
    »Habt ihr euch bei ihm geoutet?«, wollte Justin wissen.
    David und Alex nickten.
    »Bei wem noch? Nicht, dass ich euch mal aus Versehen oute.«
    »Schlauer Gedankte, Jus«, lobte ich ihn. »Das hätten wir schon vor längerer Zeit mal besprechen sollen.«
    Rick, Justin und ich sahen David und Alex an, die abwechselnd eine Liste von Namen herunter ratterten. Sie begannen bei ihren Eltern, unseren schwulen Freunden und sie nannten auch ein paar Namen, die wir nicht kannten. Als wir nachfragten, erfuhren wir, dass es hauptsächlich Jungs bei den Scouts und ein oder zwei Kids aus der Nachbarschaft waren.
    »Du hast deinen Bruder nicht erwähnt«, sagte ich zu Alex. »Weiß er Bescheid?«
    »Oh, ja, den habe ich vergessen. Ich habe übrigens den Verdacht, dass auch er für unser Team spielen könnte.«
    Wir hatten Alex‘ Bruder, Clay, kennengelernt, als er in seinem Spring Break zusammen mit seinem Mitbewohner zuhause war. Adrian, der so etwas wie einen siebten Sinn hatte, fragte mich bei einer Pool Party, ob Clay und sein Mitbewohner schwul sind. Ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht, aber jetzt fiel es mir wieder ein.
    »Die Unterhaltung macht mir wirklich Spaß«, sagte Alex, »aber ich bin wirklich müde.«
    »Es ist erst 21:30 Uhr«, sagte Rick.
    »Ich weiß, aber wir haben den ganzen Tag in der Sonne gearbeitet.«
    Alex nahm David an der Hand, beide sagten gute Nacht und waren verschwunden.
    Rick und ich nahmen unsere Lieblingsposition auf der Couch ein. Justin blieb bei uns und es machte den Eindruck, dass er etwas sagen wollte. Rick zog seine Beine ein.
    »Warum setzt du dich nicht zu uns und redest mit uns?«, fragte er ihn.
    Justin setzte sich im Schneidersitz auf die Couch und sah uns an.
    »Ich möchte euch für mein neues Zimmer danken«, sagte er. »Es ist wirklich toll und ich liebe es.«
    »Gern geschehen, Sohn«, sagte Rick.
    »Und ich möchte noch einmal sagen, dass es mir leid tut, was ich am Sonntag getan habe. Ich dachte, Alex würde mich dafür verprügeln und ich hatte nicht einmal vor, mich zu wehren. Nachdem ich gesehen hatte, wie sauer Alex und David waren, war ich mir ziemlich sicher, dass ihr mich raus werfen würdet. Ich war so froh, dass ihr das nicht getan habt. Ich wüsste nicht, wo ich sonst

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