Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
Vom Netzwerk:
Ideen und nach Zacks trockenem Humor. Ich vermisse PJs schiefes Lächeln und ihr umgängliches Wesen. Nie ist sie wirklich neugierig und doch wendet sie jedem, mit dem sie Zeit verbringt, ihre ganze Aufmerksamkeit zu.
    »Ach so, ja«, sage ich, ohne genau zu wissen, warum ich ihn mir überhaupt bestellt habe. »Ich will eben gern mal Kaffee trinken. Alex, Zack und PJ trinken immer Kaffee. Da wollte ich es wohl auch einfach ausprobieren.«
    »Er wird dir nicht schmecken«, sagt Vince. »Glaub mir.«
    »Woher willst du das wissen?«, sage ich, plötzlich abwehrend. »Nur weil du keinen Kaffee magst, werde ich ihn auch nicht mögen?«
    »Holla, Liwy, beruhige dich«, sagt Vince.
    Schweigend sitzen wir da. Die Kellnerin bringt unser Essen und die Getränke. Vince hat recht. Der Schaum oben auf dem Cafe Creme schmeckt zwar gut, aber der Kaffee darunter ist eklig. Ich schütte Massen an Zucker hinein und nehme einen großen Schluck, damit Vince nicht merkt, dass er recht hat.
    »Kannst du nicht mal mit ein paar deiner neuen Freunde etwas ausmachen?«, drängt mich Vince. »Es wäre schön, sie kennenzulernen.«
    »Oh«, sage ich zögernd. »Sie sind gerade alle ziemlich im Stress wegen des Final Comp.« Auch wenn ich weiß, dass Alex und Zack ganz aus dem Häuschen wären, sich Vince anschauen zu können, nachdem sie so lange nur von ihm gehört haben, würde Brians Verfassung sie sicher verstören, egal wie sehr sie sich auch bemühen würden. Ich möchte nicht riskieren, dass wir uns alle unbehaglich fühlen.
    Als Vince meine Freunde im Lycee erwähnt, schweifen meine Gedanken unwillkürlich zu ihnen ab. Ob Alex George wohl wieder für sich gewinnen konnte? Wenn nicht, müsste ich mir Sorgen um sie machen. Auch an den armen Zack denke ich und frage mich, weswegen er in letzter Zeit so bedrückt war.
    »Hey«, sagt Vince nach einer Weile. »Es ist cool, wenn du
    Kaffee trinken willst. Das macht schließlich fast die ganze Welt. Es ist mir nur aufgefallen, weil es eine Veränderung an dir ist.«
    Brian kaut an seinem Blätterteigteilchen. Ich weiß, dass ihm die Spannung zwischen Vince und mir nicht verborgen bleibt. Ganz plötzlich fühle ich mich ziemlich schlecht.
    »Hey, Bri«, sage ich zu ihm. »Wie ist dein Frühstück?«
    Es vergeht eine Weile, ehe er antwortet. »Gut.«
    »Schön. Willst du heute am Fluss spazieren gehen und dir die Boote ansehen?«
    »Ja.«
    »Klingt toll.« Ich schaue Vince an.
    »Es tut mir leid, Schatz«, sage ich und nehme seine Hand in meine. »Ich bin nur gestresst wegen des Final Comp.«
    »Kein Problem«, entgegnet Vince. »Wir machen uns heute einen schönen Tag. Wie ist dein Cafe Creme?«
    »Widerlich«, lache ich.
    »Dachte ich mir«, entgegnet er. »Ich kenne dich eben einfach zu gut.«
    Als endlich Freitag ist, freue ich mich sogar auf den Test und auf die Schule. Vom Schlafmangel und Übermaß an Koffein sind alle ein wenig überdreht. Wir überlegen, ob das Gerücht stimmt, dass man wirklich zurück nach Hause muss, wenn man den Test nicht besteht. Eine flirrende Spannung liegt in der Luft, als wir an den Schließfächern darauf warten, dass die Schulglocke klingelt und Mme. Cuchon uns das Klassenzimmer aufschließt.
    »Viel Glück«, sage ich zu Alex und umarme sie. »Das schaffst du schon.«
    »Oh, ich weiß«, sagt Alex. »Schließlich spreche ich schon Französisch, seit -«
    »Seit du ein Baby warst?«, vollendet Zack den wohlbekannten Satz. »Verhau das ja nicht, Alex.«
    »Verhau du's nicht«, entgegnet Alex voll Spott. »Ich muss mal für kleine Mädchen. Bis später.«
    »Im Ernst, Liwy, sie hat keinen Strich gelernt«, vertraut mir Zack mit gesenktem Kopf an. »Was, wenn sie durchfällt?«
    »Das wird sie schon nicht«, beruhige ich ihn. »Es ist süß, dass du dir Sorgen machst, aber Alex kommt immer durch.« Ich bin überraschend zuversichtlich. Gestern Abend nach der Probe hat mir Henri erzählt, dass ich für eine Hauptrolle in einer Frühjahrs-Tanzproduktion im Rennen bin. Das offizielle Vortanzen findet zwar erst nach Neujahr statt, aber er habe mich bereits im Kopf.
    »Muss ganz schön seltsam sein, dass deine Eltern hier sind«, bemerkt PJ, als wir im Gänsemarsch in unser Klassenzimmer strömen, »und Vince erst.« Dabei sieht mich PJ nicht an. Dass und wie sie Vinces Namen erwähnt, hat in meinen Ohren etwas Vorwurfsvolles.
    »Nein, das ist gar nicht seltsam, sondern toll«, antworte ich ihr. »Alle, die ich auf der ganzen Welt am liebsten habe, sind im Moment in

Weitere Kostenlose Bücher