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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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komm schon her«, drängt mich George.
    »Los«, sage ich. »Erst musst du mir versprechen, dass du mir nicht wehtust.« Eigentlich ist es nur Spaß, aber es kommt seltsam rüber. Was ich gesagt habe und wie ich es gesagt habe, hängt noch eine Weile zwischen uns.
    Urplötzlich springt George auf, packt mich und wirft mich über seine Schulter. Vor Freude kreischend, trommle ich kopfüber hängend mit den Fäusten auf seinen Rücken. »Lass mich runter!«, heule ich.
    Er dreht mich herum. »Sag mir erst, dass es dir leidtut, dass du zu spät gekommen bist!«, ruft er neckend. »Du hast mich so lange warten lassen!« Langsam lässt er mich von der Schulter rutschen, bis wir einander, noch immer umschlungen, aufrecht gegenüberstehen. »Ich hab dich vermisst«, sagt er, als unsere Augen schließlich auf derselben Flöhe sind.
    Während er noch immer seine Arme um mich gelegt hat, setzen wir uns auf die Bank. Ich schmiege meinen Kopf in seine Schulterbeuge. »Was hast du denn gemacht, während du auf mich gewartet hast?«
    »Ich habe nachgedacht«, witzelt George mit ernster Miene. »Über den Sinn des Lebens.«
    »Und was ist dabei rausgekommen?« Ich kann dem sauberen, seifigen Geruch seines Nackens nicht widerstehen.
    »Sex«, flüstert mir George ins Haar. »Das ist das Einzige, was in dieser verkorksten Welt Sinn macht.« George lässt seine eiskalte nackte Hand unter meinen Rock gleiten und auf meinem Oberschenkel liegen.
    Ich hatte gerade meine Augen geschlossen, um die Ereignisse des Nachmittags davongleiten zu lassen und zu spüren, wie mein Körper sich an George schmiegt und wie schön es ist, neben ihm zu sitzen. Aber George scheint anderes im Kopf zu haben. Ich blicke auf. Seine braunen Augen schauen in meine, funkeln vor Wärme, guter Laune und Sexappeal.
    Gott, er ist echt der Knaller!
    Ich sehe mich nach Schaulustigen um, erblicke aber niemanden, der Interesse an uns hat, und rutsche auf Georges Schoß, während er seine Hände fest um meine Hüften legt. Ich küsse ihn mit der vollen Wucht meiner Leidenschaft. Wortlos versuche ich, ihm so viele Dinge zu sagen - dass er lieb zu mir sein soll, dass ich weiß, dass er mich am meisten von allen mag, dass ich wieder und wieder mit ihm schlafen möchte, aber niemals betrunken in einem fremden Schlafzimmer.
    Langsam wird es ruhig auf dem Champs de Mars - das Karussell stellt seine unheimliche Zirkusmusik ab, die Dunkelheit gleitet über den Park auf den glitzernden Tour Eiffel zu.
    George, der an meinen Lippen knabbert, versteht alles. Doch, ja. Er verspricht, alles zu sein, was er für mich sein soll. Während er mit seinen Fingern leicht über meine Schenkel und meine Unterwäsche streicht, stöhnt er ein bisschen, weil er mich so sehr begehrt wie ich ihn. Ich habe das Gefühl, als wären wir in unserer eigenen kleinen Welt.
    Da blitzt plötzlich der grelle Strahl einer Taschenlampe auf und ich merke, dass eben doch nicht nur er und ich auf der Welt existieren.
    Ein Parkwächter steht vor uns und brüllt uns unvermittelt an, dass wir abhauen sollen.
    »Soyez prudents!«, sagt er und besprüht uns angeekelt mit einer Speicheldusche.
    Ich kreische vor Angst, pruste aber gleich darauf los, als George unter mir zu lachen beginnt. Wir sollen uns zurückhalten? George hebt mich vom Schoß und zusammen rennen wir zum Eingangstor des Parks, vorwärtsgetrieben durch unser atemloses Gelächter.

14. PJ
    Jeder braucht einen anderen Menschen
    »Wir vertrauen dir, Penelope«, sagt Mme. Marquet, als sie mir am Freitagmorgen, bevor ich ins Lycee gehe, den Hausschlüssel übergibt. Fast kommt es mir so vor, als wüsste sie, dass ich am Wochenende eine Party gebe. Und das rfach den letzten Wochen, in denen ich partout keine Idee hatte, wie ich aus der Sache mit Zack und Alex rauskommen soll - sie haben auch bereits ganz viele Leute eingeladen. Ein kleines Treffen, korrigiere ich mich selbst und hoffe, dass diese Unterscheidung für die Marquets eine Rolle spielt, sollte ich je erwischt werden - auch wenn ich niemals erwischt werde. Das Schicksal könnte nie so grausam zu mir sein.
    Den ganzen Freitag denke ich zwanghaft daran, auf welche verschiedenen Arten die Marquets die Sache mit der Party herausfinden könnten. In Sport bin ich so überdreht, dass ich wieder und wieder die Bahn entlanglaufe, damit ich meinen Kopf frei bekomme und mich beruhige.
    Am Freitagabend ruft mich wie so oft Olivia an, bevor sie ins Bett geht. »Du errätst nie, was ich heute Nachmittag gemacht

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