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Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Titel: Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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du?«
    »Absolut. Mann, in meinem Viertel in Minneapolis hätte der doch keine Chance. Schon allein wegen der Schuhe würde er Prügel kassieren.«
    »Du würdest George wegen seiner Schuhe verprügeln?« Ich muss kichern. Was für eine Szene - ich kann es direkt vor mir sehen! »Nein, nicht ich persönlich. Ich bin ein Verfechter der Gewaltlosigkeit. Aber ich sage nur ...«
    Die wenigen anderen Gäste in der Bar werden plötzlich unruhig und beginnen mit dem Countdown. Es muss fast Mitternacht sein!
    »Dix, neuf, huit ...«, rufen alle lauthals in der Bar.
    »Oh mein Gott!«, sage ich aufgeregt. »Oh nein, wo ist Zack?«
    Mit einem Mal sind alle in Hochstimmung und Jay und ich fallen uns in die Arme. Ich habe entsetzliche Angst, dass ich ihn verschreckt habe. Er kann so unglaublich gut umarmen. Bei ihm fühle ich mich sicher und geborgen.
    »Das wird ein gutes Jahr«, sagt Jay leise zu mir. »Langsam bekomme ich so ein Gefühl.«
    »Tja, sieht so aus, als hätte ich den großen Moment verpasst«, höre ich da Zack hinter uns sagen, und als ich mich umdrehe, steht er so schmuddelig und erschöpft da, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Gerade so, als wären alle Tänzer über ihn hergefallen!
    »Da bist du ja!«, rufe ich laut. »Bonne année!« Ich küsse ihn auf die Wange. »Wie war's?«, frage ich dann ruhiger. »Hast du einen Silvesterkuss bekommen?«
    »Mission gescheitert«, gibt er zu. »Ich kann das einfach nicht so, in einem Klub, in der Silvesternacht. Nicht mein Stil.«
    »Verstanden«, sage ich. Ich leere mein Bier und stelle das Glas auf die Theke. Es macht mich noch immer verlegen, was ich Jay gerade eben alles erzählt habe. »Möchtet ihr gehen?«
    Jay und Zack nicken. Wir schlängeln uns durch die Menschenmassen auf der Straße und laufen schweigend zum Parkplatz zurück, auf dem das Auto steht.
    Zack nimmt vorne Platz. Ich setze meine Mütze ab und platziere sie neben mich auf den Rücksitz, während ich mich frage, wie blöd ich damit wohl ausgesehen haben muss.
    Nach wenigen Minuten auf der Straße Richtung Montauban höre ich von vorne ein seltsames Geräusch. Dann wird mir klar, dass Zack eingeschlafen ist. Sein Kopf ist nach vorne gesunken und mit jedem Atemzug entweicht seiner Kehle ein leises Stöhnen. Er schnarcht wie ein alter Opa!
    »Mann, Alex, bist du das?«, fragt Jay.
    Ich schlage gegen seinen Sitz. »Du weißt ganz genau, dass das nicht ich bin! Ich schnarche nie!«
    »Das glaubst du vielleicht«, sagt Jay. »Aber die hübschesten Mädchen schnarchen alle. Das ist eine unverrückbare Tatsache.«
    Wieder versetze ich seinem Sitz einen Stoß, aber insgeheim grinse ich hinten auf dem Rücksitz so breit und selig, dass ich ganz kalte Zähne bekomme.
    Die hübschesten Mädchen.
    Vielleicht läuft es ja doch besser als gedacht.

 
LE JOUR DE L’AN
    Der Neujahrstag

12 • ZACK
    Dreiecksbeziehung
    Tja, das Aufwachen, nachdem man so richtig einen draufgemacht hat, ist echt immer das Schlimmste. Am Morgen trage ich noch mein Silvesteroutfit. Das graue T-Shirt riecht nach Rauch, Alk und, ja, Kotze. Das Einzige, woran ich mich von der Rückfahrt nach Montauban erinnern kann, ist, dass ich Jay gebeten habe, rechts ranzufahren. Ich habe die Tür aufgemacht, um mich auf der Straße zu übergeben, und bin dann auf dem Rücksitz eingeschlafen. Alex und Jay müssen mich ins Bett verfrachtet haben.
    Alex liegt nicht neben mir, also scheint es ihr wohl zu eklig gewesen zu sein, in meiner Nähe zu schlafen.
    Hat sie die Nacht etwa in Jays Bett verbracht?
    Oh Gott, da kommt der Wodka wieder hoch, mit schönem Gruß.
    Ich wanke ins Bad und hänge eine Weile über der Kloschüssel, aber nachdem ich ein bisschen gewürgt habe und nichts hochkam, lässt die Übelkeit etwas nach. Vielleicht ist es am besten, wenn ich erst mal dusche und viel Wasser trinke.
    Das Badezimmer von Alex' Vater ist dunkelschwarz gefliest, sehr bachelormäßig. Die Dusche selbst hat keine Vorhänge, sondern diese niedrigen Kachelwände, die die Dusche vom Rest des Bads abtrennen, und eine kleine geflieste Stufe, auf der man sitzen kann, während man sich wäscht. Dort hocke ich ziemlich lange und lasse das Duschwasser mit starkem Druck auf mich niederprasseln. Verdammt gutes Gefühl, wieder sauber zu sein.
    Bleibt noch das Hämmern in meinem Hirn. Ich habe echt höllische Kopfschmerzen, kippe mindestens acht Gläser Wasser hinunter und durchwühle dann Alex' glitzernd türkisfarbenen Kosmetikbeutel auf der Suche nach

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