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Beautiful Losers

Beautiful Losers

Titel: Beautiful Losers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Cohen
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Dreieck sein schmutziges Geheimnis, das über die feuchte Feldbegrenzung rollt, um bald im Stummelmaul der Zeit zu landen? Für wen segelt ihr, ihr kleinen Hintern der Top Ten? Der Mannschaftskapitän liegt unter seiner Honda, zerquetscht vom Schrottgewicht der Zukunftspläne, ein gespenstischer Verteidiger, ein Schwarzer, fliegt übers leicht verschneite Footballfeld zu Juridicums-Ehren, und der von der ganzen Mannschaft signierte Football, den du so glücklich aufgefangen hast, schießt Bilder vom Mond. Oh, meine armen Top Ten, wie ihr euch danach sehnt, im Erfolg zu vergehen, ich habe mein Radio vergessen, also haltet euch noch ein wenig in meinem Gedächtnis, zusammen mit den anderen Zombies, ihr, deren Ehrgefühl nur Harakiri kennt, das ihr mit der stumpfen Kante eurer Erkennungsmarken zuwege bringt, ihr ausgelaugten Top Ten, die ihr hofft, vergessen zu werden wie Luftballons und Drachen, die sich selbstständig gemacht haben, wie Kinokarten und leere Kugelschreiber, wie alte Batterien und aufgerollte Sardinendeckel, wie eingedrückte, in Abteile gestanzte Fertigkostverpackungen – ich sammle euch, wie ich alles sammle, was mit meiner chronischen Krankheit zu tun hat, eure Strafe ist das Arbeitslager der Nationalhymne, ich verweigere euch den Märtyrertod in der Hitparade von morgen, ich werde euch zu Bumerangs umfunktionieren, ihr kleinen Kamikazeflieger, ich weiß, ihr wärt am liebsten einer der verlorenen Stämme, aber ich brenne euch Nummern auf die Arme, in der Todeskammer schenke ich Zaubertrank aus, ich hänge Netze unter Brücken, damit ihr nicht hinunterspringt. Ihr Heiligen und Freunde, steht mir bei, dass ich mich von der Geschichte befreie und von meiner Verstopfung. Macht, dass die Vögel langsamer zwitschern, dass ich sie schneller höre. Verzieh dich aus meinem Baumhaus, Schmerz, du bist ein gigantischer Baumfrosch.

46.
    – Ich bin krank, aber nicht zu krank, sagte Catherine Tekakwithas Onkel.
    – Ich möchte dich taufen, sagte der Schwarzrock.
    – Kein Tropfen deines Wassers soll mich treffen. Ich habe viele sterben sehen, nachdem du sie mit deinem Wasser berührt hast.
    – Sie sind jetzt im Himmel.
    – Der Himmel ist ein guter Ort für Franzosen, aber ich möchte bei meinen Indianern sein, denn die Franzosen werden mir nichts zu essen geben, wenn ich dort ankomme, und die französischen Frauen werden sich im Schatten der Kiefern nicht zu uns legen.
    – Wir haben alle denselben Vater.
    – Ah, Schwarzrock, wenn wir alle denselben Vater hätten, könnten wir Messer und Mäntel so gut machen wie ihr.
    – Hör zu, alter Mann, in meiner hohlen Handfläche habe ich einen mystischen Tropfen, der dich einer Ewigkeit der Qualen entreißen kann.
    – Jagen sie im Himmel? Ziehen sie in den Krieg? Feiern sie rauschende Feste?
    – Nein, nein!
    – Dann will ich da nicht hin. Man darf sich nicht so gehen lassen.
    – Das Höllenfeuer wartet auf dich, folternde Dämonen.
    – Warum habt ihr unsere Feinde, die Huronen, getauft? Sie werden schon im Himmel sein, wenn wir ankommen, sie werden uns in die Flucht schlagen.
    – Der Himmel ist groß genug für alle.
    – Wenn er so groß ist, Schwarzrock, warum wacht ihr so eifrig über seine Pforte?
    – Es bleibt nur wenig Zeit. Du kommst mit Sicherheit in die Hölle.
    – Es bleibt eine Menge Zeit, Schwarzrock. Selbst wenn wir reden würden, bis Wiesel und Kaninchen Freundschaft schließen, könnten wir die Fessel unserer Tage nicht lösen.
    – Deine Beredsamkeit ist teuflisch. Das Feuer erwartet dich, Alter.
    – Ja, Schwarzrock, es ist ein kleines Lagerfeuer, um das die Schatten meiner Verwandten und Vorfahren sitzen.
    Als der Jesuit gegangen war, rief er Catherine Tekakwitha zu sich.
    – Setz dich neben mich.
    – Ja, Onkel.
    – Nimm mir das Tuch ab, das mich bedeckt.
    – Ja, Onkel.
    – Sieh dir diesen Körper an. Es ist der Körper eines alten Mohawk. Schau genau hin.
    – Ich schaue, Onkel.
    – Weine nicht, Kateri. Wenn unsere Augen feucht sind, sehen wir nicht klar. Was wir durch Tränen erblicken, mag strahlen, aber es ist auch verzerrt.
    – Ich will dich ohne Tränen anschauen, Onkel.
    – Zieh mich ganz aus und sieh mich genau an.
    – Ja, Onkel.
    – Lass dir Zeit dabei. Schau hin, schau ganz genau hin.
    – Ich tue, was du sagst.
    – Wir haben viel Zeit.
    – Ja, Onkel.
    – Deine Tanten spähen durch die Ritzen zwischen den Baumrinden, aber das soll dich nicht stören. Schau genau hin.
    – Ja, Onkel.
    – Und was siehst du,

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