Bedroht
enger Zusammenarbeit mit der Redaktion weiterentwickeln würden. Wir meinen, dass unser junges Talent Erik …«, Sven, oder Olof, lachte, als er sich an seinen jüngeren Mitarbeiter wandte, »… sich eingehender mit den Inhalten der Zeitschrift beschäftigen sollte.«
Sissela nickte eifrig. Da stand sie doch nur zu gerne zu Diensten.
»Hört sich gut an.«
»Und da wir den Textteil besonders hervorheben wollen, ist es vielleicht das Klügste, dass Anna … Sie sind doch die Reportagechefin?«
Sie setzte sich auf und nickte nervös.
»Doch, das bin ich …«
»Wenn also Anna Erik ausführlicher briefen würde, was für Vorstellungen Sie zum Inhalt der Zeitschrift haben?«
Sissela räusperte sich.
»Das klingt nach einer guten Idee. Als Chefredakteurin könnte ich vielleicht ebenfalls einige Gedanken und Überlegungen beisteuern.«
»Das wäre natürlich fantastisch.«
»Dafür muss immer Zeit sein. Aber ich vermute, das Taxameter läuft, sobald wir uns entschieden haben?«
Sven, oder jetzt vielleicht Olof, setzte eine bescheidene Miene auf.
»Da werden wir uns sicher einig.«
»Gut. Wir diskutieren das Ganze, und dann geben wir Bescheid.«
Sissela erhob sich und gab damit zu verstehen, dass die Besprechung beendet war.
21
Sie waren völlig hemmungslos. Sie, die sie seit Heddas Geburt leise, fast lautlos liebte, hatte laut gestöhnt und geschrien wie ein Pornostar.
Jetzt schämte sie sich. Vorher und nachher waren getrennte Welten.
Erik drückte sich an sie, er zog die Beine an und machte sich absichtlich klein. Sie wollte aufstehen und gehen. Falsche Konventionen zwangen sie dazu, liegen zu bleiben. Sie spürte ihren Puls in den Schläfen.
»Sssuper«, sagte er lispelnd.
Anna erstarrte. Sprach er Babysprache? Das ging nicht. Das war unerträglich. Sie konnte keine sexuelle Beziehung zu einem Mann haben, der Babysprache imitierte.
»Wasss sssagssst du dasssu?«, fügte er noch hinzu und räumte damit alle Zweifel aus.
Sie lächelte. Er war ein besserer Liebhaber als ihr Mann, sehr viel besser. Was bedeutete da schon ein albernes Lispeln.
Sie tätschelte ihm die Brust.
»Handtuch?«
»Im Schrank.«
»Danke.«
Wie kam er bloß darauf, dass sein kindisches Verhalten charmant sein könnte? Wie auch immer, das würde es ihr in Zukunft leichter machen, der Versuchung zu widerstehen. Anna ließ sich unter der Dusche Wasser in den Mund laufen, während sie sich einseifte, als die Tür aufging und der Duschvorhang beiseitegezogen wurde.
»Lass das!«
Anna blinzelte, ihr war Wasser in die Augen gelaufen. Erik stand mit dem Handy in der ausgestreckten Hand vor ihr.
»Verdammt, was soll das?«
Sie streckte die Hand nach dem Handtuch aus.
»Raus!«
Sie richtete den Wasserstrahl auf ihn, und er lief lachend aus dem Bad. Sie schloss die Tür, spülte den Seifenschaum ab und trocknete sich notdürftig ab. Sie wickelte sich in das Handtuch und verließ das Badezimmer.
»Das war nicht komisch.«
Erik saß in der Unterhose am Küchentisch, den aufgeklappten Laptop vor sich, der mit seinem Handy verbunden war.
»Was machst du da?«
Anna rannte zum Tisch und trennte die Verbindung zum Telefon.
»Willst du die Fotos ins Netz stellen?«
Erik seufzte.
»Ich surfe mit dem Handy. Warum sollte ich Fotos ins Netz stellen?«
»Was fällt dir ein, Nacktfotos von mir zu machen?«
»Du siehst gut aus. Ich hätte gerne was zum Angucken.«
»Aber ich will nicht, dass du Fotos von mir machst, weder nackt noch angezogen. Kapiert?«
Sie schaute abwechselnd von Erik auf das Display des Telefons.
»In Mölle hast du das auch schon getan. Bist du pervers oder was?«
»Das war ein Scherz. Eben weil du in Mölle so hysterisch warst.«
»Ich war doch nicht hysterisch!«
»Doch.«
»Du weißt offenbar nicht, was hysterisch bedeutet. Ist dir überhaupt klar, was du da tust? Wie sehr mich das kränkt?«
Erik ging zum Spülbecken und füllte ein Glas mit Wasser. Er trank einen großen Schluck.
»Du hast gefilmt«, sagte Anna und hielt ihm das Telefon als Beweis hin.
Sie zitterte, als sie mit dem Zeigefinger das Display berührte, um die Datei zu löschen.
»Das war nur ein Spaß«, sagte Erik gekränkt.
Anna trat auf ihn zu, gab ihm das Handy zurück und nahm dann seinen Laptop, um die Chronik zu überprüfen. Er stand daneben und schaute ihr zu.
»Da hast du noch mal Glück gehabt«, sagte sie, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass er nichts auf den Computer kopiert hatte.
Erik schüttelte den Kopf.
»Du
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