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Bedroht

Bedroht

Titel: Bedroht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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Aufschlitzen, sonst aber nicht.
    Müllsäcke
    Wie viele? Er ging ins Bad und betrachtete Kathrine. Die Beine lagen angewinkelt, er bog sie noch weiter, die Arme auch. Besser jetzt. Wenn die Leichenstarre einsetzte, würde es bedeutend schwieriger werden. Der Rumpf stellte das größte Problem dar. Er musste ihn direkt unter den Rippen zerteilen. Außerdem musste er den Kopf entfernen.
    Zwei Säcke für Arme und Beine. Einer für das Becken und den Kopf. Einer für den übrigen Rumpf. Vier Säcke. Doppelt natürlich, um Lecks zu vermeiden. Also acht. Und einen weiteren für Kleider und alles Übrige.
    Er setzte sich wieder an den Küchentisch. Was noch? Man konnte nicht zwanzig Kilo schwere Müllsäcke durch die Gegend schleppen, ohne sich verdächtig zu machen.
    Umzugskartons
    Gute Idee. Die ließen sich leichter tragen, erregten keine Aufmerksamkeit. Wurden im Zehnerpack bei Ikea verkauft.
    Und wie entsorgte man am geschicktesten die Eingeweide?
    Pürierstab
    Die Brühe ließe sich dann mühelos im Klo runterspülen.
    Wegen des Geruchs mussten die Müllsäcke ordentlich verschlossen werden, bevor er sie abtransportierte. Aber er müsste die Säcke problemlos wieder öffnen können, falls er sie ins Wasser warf, um sie mit einem Stein oder einem anderen passenden Gewicht zu beschweren, damit sie sanken.
    Kabelbinder, Zange
    Was noch? Genau!
    Handschuhe, Schürze
    Normale Spülhandschuhe, die Schürze vorzugsweise abwaschbar.
    Er faltete die Liste zusammen und schob sie in die Hosentasche. Dann vergewisserte er sich, dass er den Autoschlüssel dabeihatte, und ging.

67
    Erik schaltete Kathrines Telefon auf lautlos, wischte es an seinem Pullover ab und warf es vor dem Ikea-Warenhaus in den Mülleimer. Er ließ es an, damit eine eventuelle Verfolgung der Handybewegung zeigte, dass Kathrine seine Wohnung verlassen und sich nach Väla begeben hatte. Er holte einen Einkaufswagen und begab sich eilig auf den ausgeschilderten Konsumparcours, für den der Möbelhausriese berühmt war.
    Er fand keine passende Schürze und nahm stattdessen eine zusätzliche Rolle Müllsäcke. Er würde sich selbst eine Schürze basteln. Dann packte er die Sachen in sein Auto und fuhr zu seiner Wohnung zurück. Er hatte Glück und fand direkt vor der Haustür einen Parkplatz. Das vereinfachte die Dinge.
    Eine Viertelstunde später hatte er alles nach oben getragen und sich einen schwarzen Müllsack mit Löchern für Kopf und Arme übergestreift. Darunter trug er ein T-Shirt, und an den Händen hatte er gelbe Plastikhandschuhe. Auf dem Klodeckel lagen Schere, Filetiermesser und Fleischerbeil. Auf dem Fußboden hatte er einen Müllsack bereitgelegt.
    Fast hätte er sein Unterfangen aufgegeben. Ein Mensch war kein Butt. Er musste säbeln, hacken, reißen und sich abrackern, um die Glieder vom Körper zu lösen, und als er den Bauch aufschlitzte, quollen die Eingeweide heraus. Es stank entsetzlich, und er rannte zwischen Bad und Küche hin und her, um die Eingeweide zu zerschneiden und zu pürieren und sie dann im Klo runterzuspülen. Der Rumpf passte auch ohne Kopf nicht in einen Umzugskarton. Er sah sich gezwungen, das Becken zu entfernen und zu zerbrechen.
    Es war schon fünf Uhr vorbei, als er endlich die Handschuhe abstreifen und sich das Blut von den Armen spülen konnte. Er verfluchte Ikea mehrere Male, bis der erste Umzugskarton zusammengefaltet war. Er faltete drei weitere und stellte fest, dass es draußen bereits dunkel war. Das war ganz in seinem Sinne.

68
    Ein ganzer Nachmittag ohne Eriks Belästigungen. Die Erleichterung begann in Unruhe überzugehen. Anna hatte schon einige Male geglaubt, die Gefahr sei vorüber. Erik Månsson hatte zwei Gesichter, ein freundlich-charmantes und ein uneinsichtig-rücksichtsloses.
    Dabei hatte sie sich sehr deutlich ausgedrückt. Aber genau das war vielleicht das Problem. Dass sie zu deutlich gewesen war und ihn verletzt hatte. Warum sonst sollte er so aggressiv reagieren?
    Sie stellte sich an die Bushaltestelle und sah sich unruhig um, voller Angst, dass er jeden Moment auftauchen könnte.
    War er psychisch gestört? Es hieß ja, Psychopathen besäßen ein besonderes Geschick, das Vertrauen anderer Menschen zu gewinnen, um plötzlich ganz andere Seiten zu offenbaren. Erik Månsson hatte zweifelsohne eine Schraube locker. Ob er auch richtig gefährlich war, blieb abzuwarten. Aber dass er in irgendwelchen Büschen auf sie lauerte, war ihr schon unheimlich genug.
    Der Film, um Himmels willen, der

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