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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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müssen.
    »Wenn du zu diesem Treffen gehst, will ich, dass du ein Abhörgerät trägst.«
    »Ich sagte doch, die durchsuchen mich.«
    »Das ist nur ein kleines Gerät; im Prinzip ist es ein reines Aufnahmegerät, deshalb wird kein Wanzendetektor es aufspüren. Es geht nur darum, Informationen zu sammeln, also sorg dafür, dass die Typen so viel wie möglich reden.«
    Bolt griff in die Tasche und holte einen Umschlag hervor.
    »Hier, da sind auch noch zwei GPS -Sender drin. Nicht größer als Briefmarken, wir können sie fernsteuern. Auch die wird kein Detektor finden. Sie arbeiten auf einer völlig anderen Frequenz. Wenn es geht, kleb einen davon an Cains Auto und den anderen an das von Cecil. Dann ruf mich an, und wir schalten sie ein.«
    Er übergab Jones den Umschlag, sah sich dabei aber vorsichtig um, ob jemand sie beobachtete. Doch der Park war menschenleer.
    »Wir werden dir nicht folgen. Ich will nichts riskieren, außerdem habe ich dafür eh nicht genügend Leute. Du bist auf dich allein gestellt.«
    Jones knurrte abfällig. »Seit das alles losging, bin ich auf mich allein gestellt.«
    »Das Wichtigste ist, Cain zu identifizieren. Weiter nichts. Wenn uns das geglückt ist, können wir dich da rausholen. Und merk dir vor allem eins: Tu nichts, womit du dich kompromittieren könntest und womit du dich in ernsthafte Schwierigkeiten bringst.«
    Jones strich über die Narbe auf seiner Stirn. Er wirkte nicht gerade glücklich.
    »Ich habe eine Forderung, Mike. Niemand darf herausfinden, dass ich da mit drinstecke. Ich will nicht vor Gericht erscheinen müssen. Nicht einmal offiziell vernommen werden. Überhaupt nichts in dieser Richtung. Und ich will auch mit nichts etwas zu schaffen haben, das meine Familie gefährden könnte.«
    »Wenn du das erledigst, bist du draußen, das verspreche ich dir«, sagte Bolt, wissend, dass er dieses Versprechen vielleicht nur sehr schwer würde einlösen können.
    »Hör zu. Ich muss weiter. Dank dieser Bomben herrscht bei uns das reinste Chaos. Halt mich auf dem Laufenden, okay?«
    Sie trennten sich und schlugen unterschiedliche Richtungen ein. Bolt war bereits damit beschäftigt, dass in weniger als acht Stunden ein noch verheerenderer Anschlag drohte, falls die Forderungen der Terroristen nicht erfüllt wurden.
    Später fiel ihm auf, dass Jones ihn zum ersten Mal nicht nach Geld gefragt hatte.

20
    13:45
    Voorhess’ Zielperson war ein junger Unternehmer namens Azim Butt, der allein in einem modernen dreigeschossigen Stadthaus wohnte, das neben einer Garage auch noch über eine Dachterrasse voller exotischer Pflanzen verfügte, die von der Straße aus wie ein kleiner Regenwald in der urbanen Steinwüste wirkte.
    Einzudringen war lächerlich einfach gewesen. Butts philippinische Putzfrau kam jeden Montag und Donnerstag zwischen 10:30 und 13:30 Uhr und war bereits im Haus, als Voorhess eintraf. Wie immer hatte sie die ausgeklügelte Alarmanlage abgeschaltet, die das Haus eigentlich einbruchsicher machen sollte. Voorhess musste nur ein einziges, ungeschütztes Schloss an der Haustür knacken, was ihn nicht mehr als dreißig Sekunden kostete. Die Putzfrau arbeitete in einem der oberen Stockwerke, deshalb konnte er in aller Ruhe die Tür hinter sich zuziehen, durch die grell möblierte Eingangshalle gehen und sich in der Gästetoilette einschließen, die bereits geputzt war und in der sich keine Bewegungsmelder befanden.
    Hier saß er nun seit einer halben Stunde auf dem heruntergeklappten Toilettendeckel und vertrieb sich die Zeit mit einer Portion Sushi, die er in einem kleinen Take-away in der Nähe gekauft hatte. Die Tasche mit seinen Utensilien hatte er auf dem Boden abgestellt. Zu Voorhess’ Erleichterung war die Putzfrau planmäßig gegangen und hatte brav die Alarmanlage erneut aktiviert. So brauchte er sie nicht zu töten. Er würde sich womöglich eine Zeit lang im Haus aufhalten müssen, und falls sie unterdessen vermisst werden würde, könnte das zu Problemen führen.
    Dem Dossier zufolge, das sein Auftraggeber für ihn angefertigt hatte, investierte Butt in diverse Unternehmen in Zentral-London, die er regelmäßig aufsuchte, wenn er nicht in seinem Büro in Moorgate arbeitete oder gelegentlich auch von zu Hause aus. Mit anderen Worten, er konnte jeden Moment aufkreuzen.
    Voorhess drehte den Verschluss der winzigen Plastikflasche mit Sojasauce ab, was ihm mit Handschuhen nicht ganz leichtfiel. Er goss die Hälfte davon über eine Tuna Roll , die er in einem Stück

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