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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Gefühl, sie müsse sich rechtfertigen. »Jetzt haben wir eine direkte Verbindung zwischen Brozi und den Bombenattentätern.«
    »Hervorragend, Tina. Gut gemacht.«
    »Jetzt hast du mich wieder gern, was?«, sagte sie, unfähig, sich die Spitze zu verkneifen.
    Bolt seufzte.
    »Das ändert nichts an der Tatsache, dass du uns beide beinahe umgebracht hättest. Trotzdem eine klasse Spur, keine Frage.«
    »Wir müssen uns Brozi schnell vorknöpfen«, erwiderte sie sachlich und sah auf die Uhr. »Das Ultimatum der Terroristen läuft in dreieinhalb Stunden ab. Und ich wette, er weiß, wer sie sind.«
    »Das können wir nicht. Das weißt du genau. Erstens wird er abstreiten, irgendetwas mit dem iPhone zu tun zu haben. Wir haben nicht einmal gesehen, wie er es fallen ließ. Und zweitens, da er auf uns geschossen hat, darf ich ihn nicht vernehmen, weil es die Ermittlungen und die Anklageerhebung beeinträchtigen könnte. Ein Team vom Hauptquartier ist unterwegs, aber noch nicht eingetroffen. Brozis Anwalt übrigens auch nicht.«
    »Das heißt, wir halten einfach still, bis Brozis Anwalt und das Verhörteam sich herbequemen? Und hoffen derweil, dass er sich entschließt, mit uns zu kooperieren?«
    »Wir sind hier nicht bei 24 , Tina. Wir können die Informationen nicht aus ihm herausprügeln. Genauso wenig wie aus Fox.« Er seufzte erneut. »Hör zu, nach allem, was vorgefallen ist, wusste Fox ja offensichtlich, was vor sich geht. Du musst noch einmal mit ihm reden.«
    »Schickst du mich etwa noch mal in diesen Knast, Mike?«
    Sie konnte das Lächeln in Bolts Stimme förmlich hören, als er ihr antwortete: »Es würde nichts schaden, dich auf diese Weise aus dem Verkehr zu ziehen, Tina. Aber nein, das wird nicht nötig sein. Wir richten von Islington aus eine abhörsichere Leitung ein, so kannst du mit ihm sprechen.«
    »Dann muss ich ihm etwas anbieten. Sonst hat er keinen Anreiz, uns zu helfen.«
    Bolt schwieg einen Moment und dachte nach.
    »Sag ihm, wir bringen ihn an einen sicheren Ort; es würde allerdings einen Tag dauern, die erforderlichen Papiere zusammenzubekommen.«
    »Darauf wird er nicht hereinfallen, Mike. Fox ist nicht dumm. Sei mal ein bisschen kreativ, seine Infos haben doch Hand und Fuß, der versucht nicht, uns zu täuschen.«
    »Im Augenblick habe ich nicht die Genehmigung, ihm etwas anderes anzubieten. Ich werde mit dem Commander sprechen, aber ich bezweifle, dass sie überhaupt in Erwägung ziehen, ihn zu verlegen. Das wäre politischer Selbstmord. Du hast ihm immerhin schon einen Namen entlockt. Sieh zu, dass er dir noch mehr verrät.«
    Politik, dachte Tina. Bei der Polizeiarbeit ging es immer nur um Politik. Und darum, seinen Arsch zu retten. Sie seufzte.
    »Okay, ich bin unterwegs.«

31
    16:35
    Voorhess’ Opfer, Azim Butt, war mit einem Bungeeseil fest an einen Ledersessel im großzügig geschnittenen Wohnzimmer im ersten Stock gefesselt. Außerdem hatte der Südafrikaner ihm Hand- und Fußschellen angelegt, ihm den Mund mit einem Ballknebel gestopft und die Augen verbunden. Butt war seit einigen Stunden wieder bei Bewusstsein und nach lautem Stöhnen zu Beginn inzwischen seit längerer Zeit still.
    Voorhess setzte sich mit einem Teller heißer Nudeln neben ihn und nahm ihm den Knebel ab.
    »Ich werde Sie jetzt füttern, Mr. Butt. Machen Sie den Mund auf.«
    »Ich habe keinen Hunger. Bitte. Warum nehmen Sie nicht einfach, was Sie wollen, und gehen?«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Kann sein, dass ich eine Weile hierbleiben muss.«
    »Eine Weile – wieso?« Butts Stimme klang flehentlich. »Ich habe doch nichts getan.«
    Voorhess ging nicht auf ihn ein.
    »Sicher, es ist noch ein bisschen früh fürs Abendessen, aber bis zu Ihrer nächsten Mahlzeit könnte es einige Zeit dauern. Kommen Sie, die Nudeln sind lecker. Ich habe gerade selbst einen Teller gegessen. Ich habe einige Frühlingszwiebeln, Ingwer und geschnetzeltes Hühnerfleisch angebraten, mit Sojasoße und Reiswein abgelöscht, die Nudeln untergehoben und sogar noch einen Schuss Sesamöl dazugegeben. Also wenn ich Sie wäre, würde ich das zu schätzen wissen.«
    Butt war klug genug, sich nicht länger zu widersetzen, und duldete es, dass Voorhess ihn wie ein kleines Kind fütterte. Butt schlang die Nudeln hinunter, was entgegen seinen Beteuerungen einen guten Hunger verriet. Als er aufgegessen hatte, hielt Voorhess ihm eine Flasche Wasser an die Lippen und ließ ihn trinken.
    »Bin ich eine Art Geisel?«, fragte Butt und

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