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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Autoren: Heinz Ryborz
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das sein?
    Achten Sie auch auf die Körpersprache des Gegenübers. So kennen Sie an seinen Signalen, ob der Gesprächspartner eventuell nicht geäußerte Widerstände und Einwände hat. Ermuntern Sie ihn zum Sprechen, zum Beispiel: „Ich habe das Gefühl, Sie beschäftigt noch etwas, das wir ansprechen sollten. Darf ich fragen, worum es sich dabei handelt?“
    Praxis-Tipp:
    Stellen Sie Fragen nach Widerständen und Bedenken. Schweigen Sie nach der Frage. Halten Sie die Pause aus und warten ab, bis Ihr Gegenüber antwortet.

Manipulation ist etwas Alltägliches
    Manipulation: Was ist das?
Affektlogik und Manipulation
Affektlogik und Selbstbehauptung
Warum sind Menschen manipulierbar?
    Manipulation: Was ist das?
    Von Manipulation wollen wir in diesem Kapitel dann sprechen, wenn der Beeinflussungsprozess beim Gegenüber zu Nachteilen führt. Darüber hinaus wird jede Verfälschung von Tatsachen, Sachverhalten als Manipulation bezeichnet. Der Normalbürger ist der Ansicht, er könne sich über viele Dinge selbst eine Meinung bilden. Dabei ist es einfach, diesen zu manipulieren und ihm die Fremdmeinung als die eigene zu verkaufen.
    Bei der Desinformation wird ein Teil des Sachverhalts gezielt weggelassen, der Inhalt verdreht und absichtlich verfälscht. Mit Tricks versuchen Politiker und Werbeprofis, Ihren Verstand zu unterlaufen. Ihr Bewusstsein soll für die gewünschte Geisteshaltung manipuliert werden.
    Manipulation ist eine Strategie, die der Partner nicht durchschauen soll. Der Manipulant macht seinem Gegenüber etwas vor. Dabei will er das Gegenüber zu etwas bringen, was nicht in dessen Intention liegt. Beim authentischen Verhalten müssen Sie eine Bitte stellen oder Ihre Wünsche offenlegen. Das erfordert Überzeugen, Verhandeln und Kompromissfähigkeit. Das ist nicht nur aufwendig, sondern Sie gehen auch das Risiko ein, nicht erfolgreich zu sein. Manipulation führt dagegen oft schneller zum Ziel, weshalb sie im Alltag oft angewendet wird.
    Affektlogik und Manipulation
    Das neue Menschenbild der fraktalen Affektlogik – Denken mit Gefühl – nach Ciompi – hilft, die Wirkung der Manipulation zu verstehen. Er erläutert: „Affekte (Emotionen, Erregungen) beeinflussen das Denken. Für jede Informationsverarbeitung ist die zugrunde liegende Affektstimmung vorrangig und der informative Inhalt zweitrangig.“
    Der Manipulator sorgt daher für extrem positive oder extrem negative Gefühle, um sein Ziel zu erreichen. Im normalen Zustand der Gefühle sind die Kräfte der Kognition (Wahrnehmen und Erkennen von Zusammenhängen) am größten und die Manipulation hat die geringsten Chancen.
    Affektlogik und Selbstbehauptung
    Ciompi betont, dass die beschriebenen „Gestimmheiten“ (Stimmungen) mit den Fühl-, Denk- und Verhaltensmustern von einer weisen Evolution über Jahrmillionen als beste Möglichkeiten selektioniert worden sind, um als Mensch zu überleben. Er ist der Ansicht, dass uns auch weiterhin am ehesten die kognitiven und affekt-logischen Elemente überleben lassen. Deshalb sei auch die Multiplizität und Gegensätzlichkeit der Weltbilder eine Bereicherung, jede Einschränkung auf eine Variante der Wahrheit dagegen ein Übel. Eine Haltung gegenseitiger Achtung und Toleranz ist deshalb ebenso notwendig wie Abgrenzung und Selbstbehauptung .
    Die positiven Gefühle wie Freude und Liebe, Lust und Vergnügen müssten bei den Affekten die Oberhand haben. Ich stimme Ciompi voll zu in seiner Meinung, dass die Gefühle wie Freude und Liebe angestrebt werden sollen. Das darf jedoch nicht zu einem Zwangsstreben nach Liebe und Güte führen, da sonst die Vielfalt anderer Fühl-, Denk- und Verhaltensweisen unterdrückt werden.
    Daraus ergibt sich, dass zur Abwehr eines Gegners aus Sicht der fraktalen Affektlogik eine gelegentliche schwarze Beeinflussung ( Gegenmanipulation ) zulässig ist.
    Warum sind Menschen manipulierbar?
    Der Mensch ist manipulierbar durch seine Mängel in der Informationsverarbeitung. Diese sind Reaktionsmuster, affektgesteuertes Denken und fehlerhafte Vorstellungen von der Realität. Wir können nur mit Training unterscheiden, ob wir durch Außeneinwirkung oder selbstveranlasst affektiv werden. So kann der Manipulant Menschen täuschen. Die Opfer merken das nicht. Außerdem führen Schnelligkeit und Denkfehler zu Falschbewertungen . Solche Denkfehler sind zum Beispiel lineare Extrapolationen in die Zukunft und die sogenannte Plausibilität. Außerdem gibt es die Schwarz-Weiß-Vereinfachung .
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