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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Das Gebäude war vermutlich verdrahtet wie ein Spielautomat. »Ich muß zugeben, saubere Arbeit. Gut«, schlußfolgerte er.
    »Etwas Neues über den Crash?«
    Pat schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Wir sind heute noch einmal ein paar Vernehmungsprotokolle durchgegangen. Die paar Unstimmigkeiten sind zu minimal, als daß sie etwas bedeuten könnten. Die Mounties leisten übrigens hervorragende Arbeit für uns. Die Japaner ebenfalls. Ich glaube, sie haben mit jedem gesprochen, von Satos Kindergartenerzieherin an aufwärts. Sie haben sogar zwei Stewardessen ausfindig gemacht, mit denen er nebenbei spielte. Der Fall ist im Sack, Price.«
    »Andrea«, erwiderte sie.
    »Pat.«
    Und beide lächelten.
    »Was tragen Sie?«
    »Smith 1076. Besser als die 9-mm-Mäusepistole, die ihr habt.« Das sagte er in etwas überheblichem Ton. O'Day hielt viel davon, große Löcher zu machen, in Zielscheiben, wenn nötig aber auch in Menschen.
    Der Secret Service hatte seine eigene Waffenpolitik, und auf diesem Gebiet, da war er überzeugt, hatte das Bureau die besseren Ideen. Sie biß nicht zurück.
    »Tun Sie uns einen Gefallen? Wenn Sie das nächstemal reinkommen, zeigen Sie dem Agenten draußen Ihren Ausweis. Wird nicht immer derselbe sein.« Sie bat ihn nicht einmal, seine Waffe im Auto zu lassen.
    Verdammt, es gab also doch kollegiale Höflichkeit.
    »Na, wie macht er sich so?«
    »SWORDSMAN?«
    »Dan – Direktor Murray – hält sehr viel von ihm. Die kennen sich schon ewig. Dan und ich auch.«
    »Harter Job, aber, wissen Sie – Murray hat recht. Ich bin schon schlimmeren Menschen begegnet. Er ist auch klüger, als er herausläßt.«
    »Wie ich gesehen hab', kann er gut zuhören.«
    »Besser noch, er stellt Fragen.« Sie fuhren beide herum, als ein Kind schrie, durchforschten gleichzeitig und auf die gleiche Art den Raum und wandten sich dann wieder den beiden kleinen Mädchen zu, die für ihre Kunstwerke die Buntstifte teilten. »Ihres und unseres scheinen gut miteinander auszukommen.«
    Unseres, dachte Pat. Unsere war jedenfalls das Schlüsselwort. Wie Löwinnen um ihre Jungen beziehungsweise um ihr Junges in diesem Fall.
    O'Day fragte sich, wie er diese Aufgabe wohl angepackt hätte. Es mußte doch langweilig sein, einfach bloß so Posten zu stehen, nur, daß man sich nicht langweilen durfte. Und das war ein harter Kampf. Er hatte genügend ›diskrete‹ Beaufsichtigungen und Überwachungen übernehmen müssen, eine ziemliche Leistung für jemanden von seiner Größe, doch das hier wäre für ihn noch viel schlimmer. Trotzdem, das geübte Auge sah den Unterschied zwischen ihnen und den Erzieherinnen hier in dem Raum.
    »Andrea, sieht aus, als ob ihr euren Job versteht. Warum so viele?«
    »Ich weiß, wir haben hier am Ort zu viele.« Price neigte den Kopf.
    »Wir sind noch bei den Überlegungen. He, wir haben einen mächtigen Schlag auf'm Hill abbekommen, das wissen Sie. So was soll nicht wieder geschehen, nicht unter meinen Augen, nicht solange ich das Detail leite, und wenn die Presse rumschreit, ist mir das scheißegal.« Sie sprach wie ein echter Cop.
    »Ma'am, mir ist's recht. Ich denke genauso. Nun, mit Ihrer Erlaubnis, ich muß nach Hause und Makkaroni mit Käse machen.« Er schaute nach unten. Die beiden Mädchen waren schwierig auseinanderzuhalten, zumindest für den flüchtigen Betrachter. Das war ein wenig beunruhigend, aber das war auch der Grund, daß der Service hier war.
    *
    »Wo üben Sie?« Er brauchte nicht zu sagen was.
    »Im alten Postgebäude nicht weit vom White House ist der Schießstand. Jede Woche«, sagte sie ihm. »Jeder der Agenten und Agentinnen ist Experte, und ich setze auf Don gegen den Rest der Welt.«
    »Wirklich.« O'Days Augen funkelten. »Das sollten wir mal abchecken.«
    »Bei Ihnen oder bei mir?« fragte Price, ebenfalls mit einem Funkeln in den Augen.
    »Mr. President, Mr. Golowko auf drei.« Das war der direkte Anschluß.
    Sergej Nikolajewitsch spielte sich wieder auf.
    Jack drückte den Knopf. »Ja, Sergej?«
    »Iran.«
    »Ich weiß«, sagte der Präsident.
    »Wieviel?« fragte der Russe, der die Koffer schon gepackt hatte für die Heimreise.
    »In zehn Tagen oder so werden wir es wissen.«
    »Einverstanden. Ich biete Kooperation an.«
    Das wurde langsam zur Gewohnheit, dachte Jack, doch es blieb immer etwas, über das man erst nachdenken mußte. »Ich werde mit Ed Foley darüber sprechen. Wann sind Sie wieder zu Hause?«
    »Morgen.«
    »Rufen Sie mich dann an.« Erstaunlich,

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