Befehl von oben
eine ganze Weile im Geschäft, bin verheiratet und habe zwei Kinder. Wenn irgendwer meint, er würde schlanke Blondinen kennenlernen und Leute über den Haufen schießen, dann kann er augenblicklich gehen. Das Geschäft ist hauptsächlich öde, insbesondere, wenn Sie schlau genug sind, es richtig zu machen. Sie sind alle Cops und wissen daher alle, wie wichtig dieser Job ist. Wir haben es mit Verbrechen auf hohem Niveau zu tun, und es geht darum, Informationen zu erhalten, damit diese Kapitalverbrechen verhindert werden können. Das erledigen wir, indem wir Informationen beschaffen und weitergeben. Andere sehen sich Satellitenbilder an oder versuchen, fremde Post zu lesen. Wir haben den schwierigen Part. Wir beschaffen uns Informationen von Menschen.
Einige sind gute Menschen mit guten Motiven. Einige sind nicht so gut und wollen Geld, wollen Vergeltung oder wollen sich wichtig machen.
Es kommt nicht darauf an, was diese Menschen sind. Sie haben alle schon mit Informanten von der Straße gearbeitet, und die sind lauter Mutter Theresas, nicht wahr? Hier genauso. Ihre Informanten werden oft gut ausgebildete, mächtige Leute sein, aber sie werden sich nicht groß von denen unterscheiden, mit denen Sie schon zu tun hatten. Und genau wie bei den Informanten von der Straße müssen Sie loyal zu ihnen sein, müssen sie beschützen und ihnen hin und wieder den Kopf geraderücken. Wenn Sie Mist bauen, sterben diese Menschen, und in manchen Einsatzgebieten werden auch deren Frauen und Kinder sterben. Wenn Sie meinen, ich würde Sie hier verscheißern, dann irren Sie sich. Sie werden in Ländern arbeiten, wo ein ordentliches Gerichtsverfahren das bedeutet, was immer jemand darunter versteht. Sie haben das gerade in den letzten Tagen im Fernsehen gesehen, nicht wahr?« fragte er. Einige der Erschießungen von Vertretern der Ba'ath-Partei waren weltweit in den Fernsehnachrichten gekommen, mit den üblichen Warnungen an Kinder und empfindsame Gemüter, die sowieso zugesehen hatten. Nüchternes Kopfnicken in der Runde.
»Sie werden größtenteils nicht bewaffnet auf Einsatz gehen. Sie werden Ihren Grips zum Überleben brauchen. Manchmal werden Sie in Lebensgefahr geraten. Ich habe Freunde im Außendienst verloren. Die Welt mag derzeit netter und freundlicher sein, aber nicht überall. Sie werden nicht an die schönen Orte gehen, meine Herren«, versprach ihnen John. Hinten im Zimmer bemühte sich Ding Chavez schwer, nicht zu lächeln. Dieser kleine schmierige Typ ist mein Partner und mit meinem kleinen Mädchen verlobt. Domingo wußte, es hatte keinen Sinn, alle abzuschrecken.
»Was ist das Gute an dem Job? Nun, was ist gut daran, ein Bulle zu sein? Antwort: Mit jedem Bösewicht, den Sie ausschalten, retten Sie Leben auf der Straße. Bei diesem Job rettet das Weitergeben der richtigen Informationen an die richtigen Leute ebenfalls Leben. Viele«, betonte Clark. »Wenn wir unseren Job richtig machen, finden keine Kriege statt.
Auf jeden Fall heiße ich Sie willkommen an Bord. Ich bin Ihr Klassenlehrer. Sie werden die Ausbildung hier anregend und schwierig finden. Sie beginnt morgen früh um halb neun.« Damit verließ John das Rednerpult und ging zur Tür. Chavez begleitete ihn an die frische Luft.
»Mensch, Mr. C. wo muß ich unterschreiben?«
»Verdammt, Ding, ich mußte doch irgendwas sagen.« Es war Johns längste Rede seit einigen Jahren gewesen.
»Was hat Foley denn tun müssen, um diese Frischlinge an Bord zu kriegen?«
»Sie haben mit den Stellenstreichungen angefangen, mein Junge.
Zum Teufel, Ding, wir mußten doch in die Gänge kommen, oder nicht?«
»Ich denke, ihr hättet noch ein paar Wochen warten sollen. Foley ist vom Senat noch nicht im Amt bestätigt worden. Lieber warten«, meinte Chavez. »Aber ich bin ja bloß ein kleiner Schnüffler.«
»Ich vergess' immer wieder, wie clever du geworden bist.«
*
»Wer, verdammt noch mal, ist Zhang Han San?« fragte Ryan.
»So etwa um die fünfzig, sieht für sein Alter aber jung aus, zehn Kilo Übergewicht, eins siebzig oder so, alles Durchschnitt, sagt unser Freund«, berichtete Dan Murray aus seinen handschriftlichen Notizen.
»Still und nachdenklich, und er hat Yamata kalt abserviert.«
»O?« meinte Mary Pat Foley. »Wie das?«
»Yamata war auf Saipan, als wir die Sache in den Griff bekamen. Er rief in Peking an, weil er sich an einen sicheren Ort absetzen wollte.
Mr. Zhang hat so getan, als kenne er ihn nicht. Und danach sind die Anrufe überhaupt nicht
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