Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre, ihr Wort zu verwenden, sonst hätte er sie jetzt nicht extra mit der Nase daraufgestoßen. Aber vielmehr war sie erleichtert, weil es nun doch einen Ausweg für sie gab. Allerdings schoss ihr auf einmal ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf. Konnte sie sich wirklich darauf verlassen, dass er das Safeword akzeptieren würde? Er hatte ihr erklärt, dass das Wort ihm sicher anzeigen würde, dass es ihr ernst war, weil während einer Session oft gefleht und gebettelt wird, ohne dass man wirklich aussteigen wollte. Allerdings hatte er genau gewusst, dass sie vorher gar nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte, und dass es ihr verdammt ernst gewesen war, als sie verlangt hatte, er solle aufhören. Ernüchterung verdrängte die eben aufgestiegenen Gefühle. Alles was sie hatte, war ein Wort, das war nicht viel. Wieder fühlte sie sich verletzlich und hilflos. Mario war fast fertig damit, sie zu fesseln. Ähnlich wie letzte Woche hatte er ihre Oberarme hinter ihrem Körper zusammengebunden. Da das Kletterseil ausreichend lang war, hatte er die gesamte Länge ihrer Arme damit umwickelt, von den Oberarmen bis zu den Handgelenken hinunter, wo er nun gerade dabei war, es zu verknoten. Mit einem tiefen Atemzug versuchte Laura, der erneut aufsteigenden Panik Herr zu werden. Das Safeword war ihm sehr wichtig gewesen, als er es ihr erklärt hatte.
Er wird es beachten. Er wird aufhören, wenn ich es verwende.
Immer wieder wiederholte sie diesen Gedanken, um nicht daran denken zu müssen, dass sie nun, gefesselt und komplett hilflos, seinen Launen vollständig ausgeliefert war. Verstohlen schielte sie nach hinten. Den Kopf zu drehen, wagte sie nicht, das war gegen die Regeln, die er aufgestellt hatte. Und Mario schien heute nicht in der Stimmung zu sein, über Regelverstöße gnädig hinwegzusehen. Viel konnte sie nicht erkennen, da er immer noch hinter ihr war, aber sie sah, wie er gerade in die Hocke ging. Eine Hand schloss sich oberhalb ihres Knöchels fest um ihr Bein, die andere machte sich am Verschluss ihrer Schuhe zu schaffen. Großartig, das hatte sie sich wohl selbst eingebrockt, weil sie vorhin nach ihm getreten hatte. Zwar waren die Stöckelschuhe sowieso denkbar schlecht geeignet, um damit auf dem unebenen Waldboden herumzulaufen, aber barfuß gehen zu müssen, schien ihr das Schlimmere der beiden Übel zu sein. Sie würde sich bestimmt etwas eintreten. Resigniert schloss sie die Augen und verwarf den flüchtigen Gedanken wieder, darum zu bitten, ihre Schuhe behalten zu dürfen. Darauf würde er sich nie einlassen. Was verständlich war, bestimmt wollte er nicht riskieren, doch noch nähere Bekanntschaft mit ihren Absätzen zu machen.
Mit ein paar raschen Handgriffen hatte Mario Laura von ihren Schuhen befreit. Es war wirklich sehr nachlässig von ihm gewesen, sie ihr nicht gleich wegzunehmen. Stirnrunzelnd blickte er auf die Kratzer an seinem Arm. Natürlich war er davon ausgegangen, dass sie sich wehren würde, aber die Heftigkeit hatte ihn dann doch etwas überrascht. Ebenso wie seine Reaktion darauf. Er hatte das Gefühl gehabt, sein Schwanz würde jeden Moment seine Hose sprengen. Und ihr trotziger Widerstand hatte seine Erregung noch weiter angeheizt. Aber genau auf diesen Trotz setzte er. Seine kleine Wildkatze war ebenso stur wie er. Als sie vorhin zusammengebrochen war, hatte sie geglaubt, es gäbe keinen Ausweg für sie. Aber nun, da sie wusste, dass sie doch eine Wahl hatte, standen die Chancen gut, dass sie mitziehen würde. Und sei es nur, um ihm die vermeintliche Genugtuung zu verweigern, sie zum Aufgeben gebracht zu haben.
Träge richtete er sich hinter ihr wieder auf und betrachtete sie zufrieden. Oh ja, ihre Kleidung war perfekt für das, was er vorhatte. Eine ärmellose Bluse mit Druckknöpfen und ein großzügig geschnittener, knielanger Sommerrock, der beim Gehen verführerisch ihre Beine umspielte. Ohne Vorwarnung griff er in die Seile, wirbelte Laura herum und zog sie hinter sich zurück zum Auto. Unbeholfen stolperte sie rückwärts hinter ihm her, begleitet von einigen Wehklagen, wenn sich etwas in ihre Fußsohlen bohrte. Nachdenklich musterte Mario den Inhalt seines Kofferraums auf der Suche nach Dingen, die ihm nützlich sein könnten. Sein Blick fiel auf einen Handbesen mit hölzernem Griff, den er im Winter zum Schneeabkehren benutzte, unnötigerweise aber das ganze Jahr spazieren führte. Der könnte sich noch als nützlich erweisen, falls
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