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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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früher du wieder auf die Beine kommst und deinen Auftrag erledigst, umso schneller bist du zurück. Bei Susanne und deinem Kind.“
    „ Werde ich das wirklich sein?“
    „Das weiß Gott allein “, murmelte Frithjof voller Ernst. „Und der verrät es leider nicht.“
    „ Gibt es in der Zwischenzeit Neuigkeiten von eurem verlorenen Sohn?“
    „Ja.“
    „Er selber ist demnach noch nicht wieder aufgetaucht.“
    „Nein. “
    „Wie geht es seiner Frau? Und seinem Kind?“
    „Zwillinge sind ’s. Zwei stramme, putzmuntere Jungs, zum Anbeißen süß. Karo ist inzwischen verheiratet. Mit Angels … Freund. Einem Arbeitskollegen.“
    „Mann -oh-Mann, das ist hart. Was Angel wohl dazu sagen wird?“
    Frithjof konnte ihm genau ansehen, wie er dieses Szenario in Gedanken für sich selber durchspielte. Wie würde er reagieren, wenn Susanne einen anderen heiratete, weil er selber verschwunden war? Könnte er damit leben, wenn sein Sohn einen anderen Mann „Papa“ nannte?
    „ Wir müssen inzwischen davon ausgehen, dass er entführt wurde.“
    Adrian stockte für einen Moment der Atem. Entführt! Nein, nicht so etwas! Und schon gar nicht Angel! Frithjof hatte seinen Jungs nicht nur die verschiedensten Verhörtechniken beigebracht, sondern sie ebenfalls gelehrt, Menschen schonungslos zu manipulieren. Seine Erinnerung an die unmenschlichen Verhöre, die sie selber zur Vorbereitung auf ihren aktiven Dienst durchstehen mussten, war noch immer allgegenwärtig.
    Und plötzlich sah er Frithjofs Auftauchen in einem vollkommen anderen Licht.
    „Verfügt er über Informationen, die für andere von Bedeutung sein könnten?“
    „Zu viele. Wie jeder von euch. Um ehrlich zu sein, er steckt bis zum Hals in der Scheiße. Uns bleibt nicht viel Zeit.“
    „Wie lange schon?“
    „Beinahe zwei Jahre. “
    „ Zwei … Jahre! Das war’s dann wohl.“ Mit einem Ruck erhob sich Adrian und winkte kurz zum Abschied. Doch Frithjofs eisenharte Faust schloss sich um sein Handgelenk und zwang ihn zurück auf seinen Platz.
    Adrian funkelte de n Älteren zornig an und entriss ihm seine Hand. „In dem Fall brauchst du nicht mich, sondern einen Leichenspürhund. Wie stellst du dir das vor?“
    Selbstverständlich hatte er nicht vergessen , dass Angels Schmerzgrenze weit über der Normalsterblicher lag – aber genauso wenig, dass alle Opfer im Laufe eines Verhörs redeten. Irgendwann. Früher oder später. Man konnte diesen Zeitpunkt hinauszögern, indem man an wenigen Erklärungen festhielt. Und niemals, absolut niemals auf das antwortete, was man gefragt wurde. Trotzdem …
    „Lass ihn nicht im Stich, Adrian.“
    Er stieß einen kurzen Lacher aus. „Die Frage ist doch, wer hier wen im Stich gelassen hat. Nach zwei Jahren stehen seine Chancen nicht sonderlich gut, das muss euch doch klar sein. Sie stehen verflucht schlecht. Wahrscheinlich lohnt sich der ganze Aufwand schon nicht mehr.“ Er schüttelte den Kopf und das Mitleid für den Entführten spiegelte sich deutlich in seiner Miene wider. „Und während dieser Zeit ist niemand von euch auf die Idee gekommen, nach ihm zu suchen? Was hat euch jetzt umgestimmt?“
    Statt eine Antwort auf diese Frage zu geben, erwiderte Frithjof vorsichtig: „Es geht das Gerücht, die Jagd nach dem Phantom hätte wieder begonnen.“
    „ Ach, hat sie das? Ich war der Meinung, diese Spielchen hätten endlich ein Ende gefunden. Was hat unser Phantom denn dieses Mal angestellt, um ihnen auf die Zehen zu treten?“
    „ Nichts. Noch nichts. Kann sein, dass es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme handelt. Allerdings wurden auch Fragen nach ihm gestellt, die auf ein gewisses Insiderwissen schließen lassen.“
    „Mann, du hast vielleicht Nerven! Mich würde wirklich interessieren, wer deine Quelle ist.“ Adrian verzog den Mund zu einem unfrohen Grinsen. „Stopp mal! Du nimmst doch nicht etwa an Angel? Angel könnte gezwitschert haben? Das ist völlig ausgeschlossen.“
    Aber n ach zwei Jahren konnte er nichts mehr ausschließen! Nicht bloß Angel lief die Zeit davon. Jetzt würde es auf jeden Tag ankommen, jeden einzelnen. Und auf ihn.
    „ Wie auch immer, wenn sie auf der Suche nach dem Phantom sind, wollen wir ihnen den Spaß daran nicht verderben, was meinst du? Möglicherweise lassen sie Angel so lange am Leben, weil nur der ihn identifizieren kann.“
    „ Du solltest vorsichtig sein, Adrian.“
    Nachdenklich musterte der Jüngere eine ganze Weile sein Gegenüber. „Du hast es während der

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