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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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ich Ewan schenke. Auf die wundervolle, reine Liebe … in der er empfangen wurde.«
    Ihre sanfte Stimme und die Stille der Wiese entführten ihn in eine längst vergangene Zeit. Doch er verdrängte die Erinnerungen und sagte: »Dann gab es in deiner Ehe Schwierigkeiten, nachdem du Ewan zur Welt gebracht hattest?«
    »Nein, schwierig war es vorher schon«, erwiderte sie grimmig. »Ryle, er …« Sie presste die Lippen zusammen, als könnte sie den Satz unmöglich beenden.
    »Ist schon gut. Du kannst es mir erzählen«, sagte Dominic.
    »Er war …«
    »Ein Monstrum«, ergänzte Dominic.
    Sie nickte, und eine einzelne Locke von ihr verfing sich in der Baumrinde, die im letzten Sonnenlicht schimmerte. »Er war außerdem … impotent.«
    Dominics Hand, die er halb erhoben hatte, um die goldene Locke zu befreien, verharrte mitten in der Bewegung. »Impotent.«
    Wieder nickte sie, Tränen schwammen in ihren Augen.
    Dominic runzelte die Stirn. Wie konnte ihr Ehemann impotent sein? Er hatte ein Kind gezeugt. Sie hatte einen Sohn bekommen. Vielleicht verwechselte sie »impotent« mit »intolerant« oder »inkontinent«. »Gisela«, begann er so behutsam wie möglich, »impotent heißt, er kann …«, er räusperte sich, »… kein Kind zeugen.«
    »Ich weiß.« Sie blinzelte, bevor sie mit ihren leuchtend blauen Augen zu ihm aufblickte.
    Wie sie ihn ansah! Als wären ihre Worte von monumentaler Bedeutung. Ein seltsames Kribbeln durchfuhr Dominic, eine Ahnung, dass er nicht richtig begriff, was sie ihm damit sagen wollte.
    Er atmete tief durch. »Ich verstehe nicht ganz. Dein früherer Ehemann kann nicht … Du und er, ihr habt nie …«
    »Die Ehe vollzogen«, vollendete sie den Satz.
    »Kein einziges Mal?«, platzte es aus ihm heraus.
    Sie wurde rot. »Kein einziges Mal.«
    »Nicht einmal in der Hochzeitsnacht?«
    »Nicht einmal da«, antwortete sie leise. »Er versuchte es.« Wieder erschauderte sie und senkte den Blick. »Er konnte nicht … Seine Männlichkeit ist nicht …«
    »Angeschwollen?«, fragte Dominic.
    Nun wurde sie noch röter. »Nicht wie deine.«
    Nicht wie deine. Seine Lenden erhitzten sich, während er verzückt war, was sie mit diesen drei Worten enthüllt hatte. Sie erinnerte sich an seinen Körper, an die Wonnen, die sie gemeinsam erlebt hatten, an die Intensität, mit der er sie begehrt hatte.
    Er räusperte sich abermals. »Aha.« Wann hatte sich sein Verstand verabschiedet? Gisela verführte ihn mit Erinnerungen, aber immer noch blieb sie ihm Antworten schuldig. Im Geiste schüttelte er sich. »Mir ist das unbegreiflich, Gisela. Wenn dein Ehemann die Ehe nie mit dir vollzogen hat, wie konntest du dann guter Hoffnung werden?«
    Während er auf ihre Antwort wartete, wuchs die Anspannung in ihm. Gisela war schwanger geworden, weil sie eine Affäre gehabt hatte. Weil der Mann, mit dem sie verheiratet war, ihr keine Freuden bereiten konnte, hatte sie ihn betrogen, was erklären würde, warum er sie so grausam behandelt hatte.
    Sie lächelte ein klein wenig, als wollte sie ihn fragen:
Verstehst du es denn immer noch nicht, Dominic? Die Antwort ist ganz einfach.
    Und plötzlich kannte er sie. Der Schock traf ihn mit solcher Wucht, dass es ihm beinahe den Boden unter den Füßen wegriss.
    »Ewan …«, begann er heiser.
    »Ja, Dominic. Er ist dein Sohn.«

Kapitel 13
    G isela wagte kaum, zu atmen, während sie wartete, bis Dominic begriffen hatte, was sie sagte. Für eine Weile hing ihre Enthüllung zwischen ihnen in der Luft wie eine dichte Staubschicht, die nach Jahren aufgewirbelt worden war. Dominic stand vollkommen starr da; einzig auf seinem Gesicht spiegelte sich eine Vielzahl von Gefühlen, unter anderem Staunen, Unglauben und … Vorsicht.
    »Ewan ist mein Sohn«, wiederholte er, wobei er jedes Wort besonders deutlich aussprach.
    »Ja, das ist er.«
    »Bist du sicher?«, fragte er misstrauisch.
    Mit solch einer Frage hatte sie gerechnet, was sie allerdings nicht weniger verletzend machte. »Es besteht kein Zweifel.«
    »Nicht der geringste?«
    Sie schüttelte den Kopf und gab sich alle Mühe, die Liebe zurückzuhalten, die sie tief in sich vergraben hatte und die nun drohte, sich in Form von bitteren Tränen Bahn zu brechen. »Du bist der einzige Mann, mit dem ich jemals so zusammen war, Dominic. Es gab keinen anderen.«
Denn du, Dominic, wirst stets der einzige Mann sein, den ich liebe, ganz gleich, was die nächsten Tage bringen. Das warst du immer, und du wirst es stets bleiben.
    Er

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