Begierde
der eine Frau devot vor einem Mann kniete, der sie straff an der Kette hielt, die an ihrem Halsband befestigt war, und ihren bereits kräftig gestriemten Po mit einem Stock bedrohte, war es offensichtlich zuviel für Vicky. Auf einmal stand sie auf und murmelte, sie müsse eben mal dringend auf Toilette. Doch sie kehrte nicht zurück und Anna war nicht ihr erschrockener Gesichtsausdruck entgangen.
Als Anna aufs Zimmer kam, lag Vicky bereits fest in ihre Decke eingemummelt und tat so, als ob sie schliefe.
Es war am nächsten Abend, etwa eine Stunde vor dem Abendessen. Anna stürzte ins Zimmer, wo Vicky über italienischen Vokabeln saß.
»Los komm mit.« Sie blieb im Türrahmen stehen und sah Vicky herausfordernd an.
»Wohin? Was gibt’s denn?«
»Los, komm, du wirst schon sehen.« Annas auffordernde Stimme machte Vicky neugierig. »Wir müssen aufpassen und leise sein. Man darf uns nicht erwischen.«
Anna lief voraus, die Treppe hinunter, den schmalen Gang zu den drei unterschiedlich ausgestatteten, allgemein als Liebeszimmer bezeichneten Räumen, die dem Empfang interessierter Kunden, insbesondere aber den Besuchen der Ehemänner dienten, die ihre Frauen zur erotischen Erziehung gebracht hatten und sich von Zeit zu Zeit vom Fortschritt überzeugen wollten. Am Ende des Flures befanden sich ein Bad und Toiletten, dazwischen eine unauffällige Tapetentür ohne Beschriftung. Vicky hatte noch nie Notiz davon genommen. Selbst der Griff war klein und in die Tür eingelassen.
Anna öffnete die Tür und winkte Vicky. Sie standen in einem fast dunklen, nur von einer Art Notbeleuchtung diffus erhellten Gang. Er war höchstens zweieinhalb Meter lang und eineinhalb Meter breit, wie eine ungenutzte Abstellkammer. Anna legte einen Finger auf die Lippen. »Wir müssen leise sein, ich weiß nicht, ob man uns sonst hören kann.« An der Wand stand eine einfache gepolsterte Bank. Sie setzten sich nebeneinander und befanden sich gegenüber einer hohen schmalen Fensterscheibe, die den Blick ins Romantikzimmer freigab.
Vicky stockte der Atem. Sie begriff sofort, dass sie als Voyeure durch einen Spiegel sahen. »Michelle – Michelle und ihr Mann Henri«, flüsterte sie. »Woher weißt du –?«
»Pst, still«, mahnte Anna und drückte auf einen Knopf an der Wand neben dem Fenster. Aus dem darüber angebrachten Lautsprecher erklangen die Stimmen aus dem Zimmer. Offenbar waren die beiden erst einige Minuten zusammen, denn Michelle war dabei, ihren Mann langsam auszuziehen.
»Zeig mir, was du dazu gelernt hast, verwöhne mich«, sagte er gerade und schaute ihr tief in die Augen. Michelle nickte. Sie war vollkommen nackt, dezent geschminkt, und ihre Haut schimmerte leicht von einer Creme mit Glitterstaub. Auf ihrem Gesicht lag ein erwartungsvolles Strahlen.
Er schloss die Augen, legte den Kopf leicht in den Nacken und wartete. Sie streifte zart seine Brustwarzen, küsste und leckte sie, während sie ihm das Hemd aufknüpfte und abstreifte. Dann kniete sie sich vor ihm hin, zog den Gürtel aus seiner Hose und legte ihn sich über den Nacken, öffnete die Hose und streifte sie ihm ab, ebenso Slip und Socken. Sein Penis war noch schlaff, ohne jegliche Erregung. Ihre Küsse und Hände glitten über seine Brust, sie knetete sanft seinen Po, war in einem ständigen Aufstehen und Niederknien, alles wirkte weich, geschmeidig und liebevoll, und langsam erwachte die Kraft in seinem Glied.
Vicky war in dem Moment aufgesprungen und wollte hinauslaufen, als Henri nackt war, aber Anna war darauf gefasst gewesen und hatte sie am Arm festgehalten. »Bleib, lass uns zusehen«, raunte sie leise. »Jetzt geht’s doch erst los.«
Inzwischen war Vicky von dem Anblick gefangen. Verlegen und doch voller Neugierde hatte sie zugesehen, wie Michelle ihren Mann liebkoste und wie sich sein Schwanz zu einer stattlichen Erektion aufrichtete. Wie gebannt hingen ihre Augen an dem, was geschah. Mit Mühe unterdrückte sie einen Schrei, als Henri seine Frau auf einmal von sich stieß, ihr den übergehängten Gürtel vom Hals riss, mit der anderen Hand auf den Boden deutete und sie mit dieser unmissverständlichen, herrischen Geste vor sich niederknien ließ.
»Ist das alles, was du zustande bringst, was du gelernt hast, Weib? Wozu glaubst du, bezahle ich deine Ausbildung?«
Michelle sah zu ihm auf und schlug bettelnd die Handflächen aneinander. »Verzeih mir, mein Liebster, es tut mir leid, ich werde mich mehr anstrengen.«
Ihre vollen Brüste wippten
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