Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)
hat?“
„Ja.“
Mhm? Der Weg führte mich nicht weiter. Malleki installiert eine Festplatte, löscht Daten und? Moment mal. Da passt doch etwas nicht zusammen.
„Eve, du wolltest Kyala und mich heute Morgen doch der Institutsleitung melden, dass wir dich geklont haben.“
„Ja, wollte ich.“
„Hast du jemandem gemeldet, dass Malleki diese zusätzliche Festplatte installiert hat?“
„Nein, wie gesagt, das ist nichts Ungewöhnliches.“
„Mhm, wohl doch die falsche Spur.“
„Bitte?“
„Ach nichts, ich habe nur laut gedacht.“
„Geht das denn?“
„Das sagt man nur so. Eve, Malleki hat in der Nacht doch gegen das Sicherheitsprotokoll verstoßen, das hast du doch aber sicher gemeldet.“
„Ich habe gemeldet, dass er sicherheitsrelevante Daten gelöscht hat, bzw. das Programm die Daten löschen wird.“
„Wie hat er denn das Programm zur Löschung der Daten installiert? Es gibt doch eine Firewall und so weiter?“ Eve schwieg.
„Eve?“
„Ich überlege. Ich weiß es nicht. Das geht eigentlich nicht. Ich hätte den Virus oder das gefährliche Programm sofort erkannt und gelöscht.“
„Außer es würde nicht gegen das Sicherheitsprotokoll verstoßen.“
„Richtig.“
„Hast du eine Erklärung?“
„Malleki hat einen Virus eingeschleust und ich habe es nicht bemerkt. Das verstehe ich nicht.“
„Eve, wem hast du gemeldet, dass Daten gelöscht wurden?“
„Palo Davidi!“
Ich stierte auf den Monitor und plötzlich, Oh Gott, mir fiel das Herz aus der Brust (schon wieder).
Vigor stand direkt hinter mir, hatte sich angeschlichen und schaute mir über die Schulter. Wie lange schon?
Kennwort
I ch klappte sofort Kyalas Laptop zu. Keine Ahnung wie viel er bereits gelesen hatte.
„Geheimnisse?“, fragte Vigor. Nö, wie kommst du denn darauf, dachte ich.
„Geht dich nichts an!“, sagte ich. Vigor verengte seine Augen zu Schlitzen.
„Ich hoffe wir sind eines Tages im Stande ein vernünftiges Gespräch zu führen“, meinte er.
„Vergiss es!“
„Wie du meinst. Na dann eine gute Nacht!“
Verzieh dich Arschgesicht!
Ich schwieg und wartete bis Vigor weg war.
Dann atmete ich durch.
Mir gingen die Buchstaben und Ziffern nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht hatte ich die Hoffnung, dass sie sich wie bei einer Metamorphose neu formieren würden, wenn ich sie nur lange genug in meinem Kopf hin und her jonglierte. Dass ein anderer Name dort stand. Ein anderer als mein Name, ein anderer als Davidis! Aber meine Hoffnung brach zusammen wie ein Kartenhaus. Ich hatte mich nicht getäuscht. Eve täuschte sich nicht.
Ich vertraute Eve.
Eins war sicher. Ich hatte ganz bestimmt nicht an diesem Morgen um 2.21 Uhr das Servergate betreten. Aber wer war es dann. Mit meinem Blut und meinem Fingerabdruck? Und wo wurde Malleki das Genick gebrochen. Im Servergate oder vor dem Archiv. Er ging alleine zum Archiv. Selbstmord? Unmöglich! Es musste noch jemand dort gewesen sein. Jemand den das Sicherheitssystem und die Scanner nicht erkannt haben oder dessen Daten gelöscht wurden, ohne dass sich Eve daran erinnern konnte.
Ich fühlte mich wie gelähmt. Jeder meiner Gedanken quälte sich durch mein Gehirn. Es war wie schockgefrostet. Ich war unfähig klar zu denken.
An jenem Abend konnte ich Eve nicht bitten alle Lichter auf dem Weg zur Tiefgarage anzuknipsen. Die einzige Eve, die mit mir kommunizieren konnte, steckte in Kyalas Organischen-Laptop, das unter meinem Arm klemmte.
Ich hörte den Lüfter immer noch pusten, obwohl es heruntergefahren war. Musste an der Kühlung des Steaks, des organischen Gewebes liegen. Hoffentlich holt sie sich mal keine Erkältung! Erkältung? Ich hatte plötzlich einen seltsamen Gedanken. Was wenn Eve es gar nicht mit einem Computervirus zu tun bekommen hatte, was wenn es ein echter Virus war. Einer der sich in einem Organismus verbreiten konnte. Was wenn sie keine Antikörper hätte, um sich vor einem solchen Virus zu schützen. Müsste sie dann sterben?
Ich hatte plötzlich den dringenden Verdacht, dass es nicht nur einen Mord aufzuklären gab, sondern auch einen zweiten. Den Mord an Eve. Gut, dass Kyala und ich ihr das Leben gerettet haben. Gut, dass wir sie geklont hatten.
Ich ging schneller, beflügelt durch meine neuen Gedanken. Um diese Zeit war im Institut noch jede Menge Verkehr. Ich begegnete mindestens zwei Dutzend Kollegen. Die meisten hatte ich irgendwann schon mal gesehen. Sandra, war auch darunter. Ich vermied es mit ihr zu reden,
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