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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Menge mitbekommen hätte, was in Wirklichkeit geschehen war, würden die Zeitungen etwas anderes berichten. Jedenfalls diejenigen, die den Deutschen gehörten.
    »Sie haben es gesehen, oder?«, fragte sie Eddie Malone. »Die Angreifer haben das angestellt! Nicht unsere Männer.«
    »Keine Sorge. Ich habe alles beobachtet«, antwortete der Reporter. »Und in der New York World drucken wir nur die Wahrheit.«
    »Aye, in New York.« Deryn seufzte und stieg das Fallreep hinauf. In die Menschen unten kam langsam wieder Bewegung, als der Schock nachließ, den der durchgedrehte Elefant hervorgerufen hatte. Auch wenn man in New York die Wahrheit erfuhr – Deryn stellte sich die Frage, ob ihnen hier in Istanbul auch nur irgendwer Glauben schenken würde.

13. Kapitel
    Alek wartete im Maschinenraum und fragte sich, wann er das Signal bekommen würde.
    Er öffnete einen weiteren Knopf an seiner Jacke. Dr. Barlow hatte den Raum heute Abend wie einen Ofen aufgeheizt. Wenn Alek Eierwache hatte, schien sie immer zusätzliche Heizer einzusetzen, einfach nur, um Alek zu ärgern.
    Wenigstens brauchte er nicht mehr lange zu leiden. Er hörte schon das ferne Knallen der Zündkerzen in der Steuerbordgondel. Klopp, Hoffmann und Bauer saßen dort oben und gaben vor, am Motor zu arbeiten. Und sie stritten sich dabei, sodass es niemanden erstaunen würde, wenn Alek nach oben ging, um zu helfen.
    Nach dem katastrophalen Beginn von Dr. Barlows Mission hatte sich der Fluchtplan geändert. Alek hatte beobachtet, wie der elefantenartige Läufer eilig und ohne Vorräte zurückgekehrt war. An der Seite war er mit einer Art rotem Staub überzogen. Den Gerüchten zufolge war der Läufer angegriffen worden und dabei waren Dutzende Zivilisten zu Schaden gekommen.
    Innerhalb einer Stunde hatte sich vor dem Tor des Landeplatzes eine wütende Menschenmenge versammelt, die mit einem Angriff auf die Leviathan drohte. An allen Luken des Luftschiffes waren Wachen postiert und ein Ring osmanischer Soldaten stand um die Gondel herum. Heute Nacht würde niemand über das Ladedeck entkommen können.
    Von seinem Posten oben in der Motorgondel hatte Klopp allerdings berichtet, dass niemand den Ankermast bewachte. Der war über eine einzige Leine in achtzig Metern Höhe mit dem Kopf des Flugtiers verbunden. Wenn die fünf es schafften, hinüberzuklettern und sich am Mast hinunterzulassen, könnten sie vielleicht über den dunklen Landeplatz fliehen.
    Alek lauschte den Fehlzündungen und wartete auf das Zeichen. Da der Kapitän ihn jetzt als Kriegsgefangenen betrachtete, freute er sich, das Luftschiff zu verlassen. Es war töricht gewesen, sich überhaupt an die Leviathan zu gewöhnen. Volger hatte recht: Sich einzureden, dass diese fliegende Monstrosität sein Zuhause sein könnte, hatte ihn erst in diese elende Lage gebracht. In einer anderen Welt wäre Dylan vielleicht ein guter Freund geworden, in dieser leider nicht.
    Da war es – der Motor stotterte fünfmal hintereinander. Das Signal bedeutete, dass Bauer und Hoffmann den Darwinisten in der Gondel überwältigt hatten. Volger würde aus seiner Kabine nach oben eilen.
    Es ging los. Heute Nacht.
    Alek rückte die Eier ein letztes Mal zurecht. Er nahm einen frischen Heizer, schüttelte ihn, damit er warm wurde, und steckte ihn ins Heu. Bei dieser Hitze im Maschinenraum würde Dr. Barlows geheimnisvoller Fracht bis morgen früh nichts passieren. Und überhaupt ging ihn das jetzt nichts mehr an.
    Er entdeckte ein wenig alte Schmiere an der Kiste und rieb mit dem Finger darüber. Dann zog er sich den Finger über die Wangen, damit es aussah, als habe er am Motor gearbeitet. Falls ihn jemand von der Mannschaft sähe, würde man annehmen, Dylan sei unten bei den Eiern und Alek habe lediglich Teile für die Ingenieure geholt.
    Er stand auf und hob seine Werkzeugtasche auf. Darin hatte er Kleidung zum Wechseln und das Funkgerät aus dem Sturmläufer. Der Apparat hatte ein ordentliches Gewicht, doch wenn er und seine Männer sich in der Wildnis verstecken mussten, war das Funkgerät ihr einziger Kontakt zur Außenwelt.
    Alek seufzte. Hier an Bord der Leviathan hatte er beinahe vergessen, wie einsam man war, wenn man sich auf der Flucht befand.
    Die Tür öffnete sich mit leisem Quietschen. Er spähte hinaus in den Korridor und lauschte den dumpfen Geräuschen des Schiffes.
    Er hörte ein Knacken. War da jemand in seine Richtung unterwegs?
    Alek fluchte. Bestimmt wollte sich Dylan noch ein letztes Mal mit ihm

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