Beherrsche mich - Erotischer Roman
über den Schreibtisch. Es handelte sich um eines der Fotos, die in Sheringham entstanden waren - und zwar eines der schmutzigsten, das Laura zeigte, wie sie gegen das Kliff gelehnt posierte. Ihr Hinterteil war herausgestreckt und die Pobacken quollen an den Seiten ihres mehr als knappen Bikinihöschens hervor. Der Hügel ihres Geschlechts war auf das Notdürftigste von einem winzigen Dreieck dunkelroten Stoffs bedeckt, und das Oberteil war hochgeschoben, um ihre Brüste zu zeigen. Lauras Nippel waren steinhart, und sie hatte den Mund zu einem frechen Küsschen gespitzt.
»Dieser verdammte Mistkerl!«
Mr. Henderson gab ihr einen Moment Zeit, die ganzen schrecklichen Ausmaße der Situation zu begreifen. Dann fuhr er fort.
»Streiten Sie immer noch ab, intim mit ihm gewesen zu sein?«
»Nein, aber … Okay, ich hatte eine Affäre mit ihm, aber ich habe nicht versucht, ihn zu bestechen. Außerdem wurde dieses Foto am Strand von Sheringham aufgenommen und nicht in Abbots Ripton.«
»Antworten Sie mir ganz ehrlich, Laura. Haben Sie Christopher Drake angeboten, mit ihm zu schlafen, als sie ihn im Horseshoes trafen?«
Laura ließ den Kopf hängen.
»Ja, wir hatten Sex, aber es war keine Bestechung.«
»Aber Sie hatten Sex mit einem Kunden? Während der Arbeitszeit?«
»Ja.«
»Selbst wenn wir das Thema Bestechung außen vor lassen, Laura, wäre das Grund genug für eine Kündigung. Und ich muss Sie ja wohl nicht daran erinnern, dass Sie gerade erst eine Abmahnung bekommen haben. Es tut mir leid, Laura, aber ich werde Sie entlassen müssen. Sie können natürlich Widerspruch einlegen, aber Mrs. Jeffries unterstützt meine Entscheidung. Von daher bezweifle ich, dass Sie vor Gericht eine Chance hätten.«
»Aber … jetzt warten Sie doch mal. Er kann doch nicht … Und was ist überhaupt mit ihm?«
»Das soll nicht unsere Sorge sein. Außerdem hat er angedeutet, dass die Sache vergessen sein würde, wenn wir Sie entließen.«
»Das kann er nicht tun! Das ist doch total ungerecht!«
»Das ist leider keine Frage der Gerechtigkeit, Laura. Hören Sie zu, ganz unter uns hat die Angelegenheit eher mit Firmenpolitik zu tun. Der Maxwell-Boyce -Auftrag ist eine Menge Geld wert, und Christopher Drake ist bei denen so etwas wie der Goldjunge, der nichts falsch machen kann. Abgesehen davon ist er auch noch der Neffe des Geschäftsführers. Sie waren eine ausgezeichnete Assistentin, aber mir bleibt leider keine andere Wahl. Denn wenn wir Sie weiter beschäftigten, wären wir gezwungen, seine Anschuldigungen zu bestreiten. Und das hieße, wir würden den Auftrag und einen kostspieligen Prozess verlieren. Ganz zu schweigen davon, dass wir uns in der gesamten Branche lächerlich machten. Daher muss ich Ihnen leider kündigen. Ich bin sicher, wären Sie nicht persönlich involviert, würden Sie unsere Entscheidung verstehen. Wenn Sie die Sache privat weiterverfolgen wollen, ist das natürlich Ihre Entscheidung. Aber ich rate dringend davon ab. Ich weiß nicht, wieso Drake sich entschlossen hat, diese Behauptungen aufzustellen oder warum er sich damit so lange Zeit gelassen hat, aber …«
»Aber ich weiß es. Das ist seine Ausrede, um seine hinterhältige Freundin zu halten, dieses Luder!«
»Wie bitte?«
»Hazel Manston-Jones. Sie hat uns in Sheringham erwischt, und jetzt sieht es so aus, als wäre ich es gewesen, die die Sache eingeleitet hat. Wenn sie ihm das glaubt, dann ist sie allerdings wirklich eine blöde Kuh.«
»Jetzt beruhigen Sie sich mal, Laura.«
»Aber verstehen Sie denn nicht, was da vor sich geht? Er hat versucht, sie zu bequatschen, ihn nicht zu verlassen. Und sie hat garantiert auch dafür gesorgt, dass er auf meiner Kündigung besteht.«
»Können Sie das beweisen?«
»Nein, natürlich nicht.«
Mr. Henderson lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und hob seine Hände zu einer hilflosen Geste.
»Man hat mich gefeuert.«
Charles antwortete nicht und nahm sie ungeachtet der vorbeieilenden Passagiere in seine Arme. Laura brach in Tränen aus. Sie ließ allen Emotionen freien Lauf, die sie bei dem Gespräch mit Mr. Henderson zurückgehalten hatte. Und auch den Rest des Tages hatte sie sich zusammengerissen. Sie hatte ihre letzten Arbeiten erledigt, dann ihren Schreibtisch leergeräumt und schließlich sogar noch eine Aushilfe aus derselben Agentur eingestellt, die ihr vor vier Jahren diesen Job besorgt hatte.
Erst als der Zug anfuhr, drückte Charles sie schließlich sanft auf einen der Plätze.
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