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Beherrsche mich - Erotischer Roman

Beherrsche mich - Erotischer Roman

Titel: Beherrsche mich - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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Direkt ihr gegenüber saß Darcy, dessen Anwesenheit ausreichte, um sie noch verlegener zu machen, was sie mit dem Suchen eines Taschentuchs in ihrer Handtasche zu überspielen versuchte. Charles wartete, bis sie
sich einigermaßen beruhigt hatte, bevor er das Wort an sie richtete.
    »Musst du morgen noch mal ins Büro?«
    »Nein.«
    »Dann komm doch mit zu mir.«
    »Das geht nicht. Smudge …«
    »Dann komme ich eben mit zu dir.«
    »Das wäre schön. Danke.«
    Laura verstummte, legte ihren Kopf an Charles’ Schulter und starrte traurig auf die vorbeirasende Landschaft. Da so viele Menschen anwesend waren, konnte man sich nicht recht austauschen. Und während der Zug immer schneller wurde, wünschte sich Laura ernsthaft, sie könnte durch irgendeine Zauberei dafür sorgen, dass Christopher Drake irgendwo auf den Schienen läge. Es war schon schlimm genug, dass er sie hinter dem Rücken seiner Freundin verführt hatte. Doch statt sie feuern zu lassen, um eine Beziehung zu retten, die er für ein bisschen Abwechslung im Bett so willentlich aufs Spiel gesetzt hatte, wäre es doch wohl anständiger gewesen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Der Gedanke wollte Laura gar nicht mehr loslassen. Doch erst als sie zurück in King’s Lynn waren und mit Smudge am Fluss spazieren gingen, fand sie langsam die Sprache wieder. Ihre Wut hatte mittlerweile einer gewissen Verbitterung Platz gemacht, als sie Charles erzählte, was an jenem Morgen passiert war.
    »Umbringen könnte ich dieses Schwein! Na ja, nicht wirklich umbringen, aber du weißt schon, was ich meine.«
    »Ich kann dir nur raten, drüberzustehen.«
    »Das hast du auch bei Brian besagt. Aber es hat mir viel mehr Spaß gemacht, ihm die Farbe über den Kopf zu kippen. Ich habe zwar sehr schöne Erinnerungen an die Sache mit Chris, aber wenn ich ihm das jetzt durchgehen lasse, werde
ich es auf immer bereuen. Ich bin nicht so stark wie du, Charles. Und böse Dinge einfach so zu vergessen, darin bin ich ganz besonders schlecht. Verdammt, ich bin heute noch sauer auf Charlotte West, weil sie mich nicht zu ihrem fünften Geburtstag eingeladen hat.«
    »Du bist ein sehr sensibles Mädchen, Laura, aber ich bitte dich, hör auf mich. Sei stolz und steh über den Dingen.«
    »Das kann ich einfach nicht. Und ich sag dir, was noch schlimmer ist: Ich hab dir doch erzählt, dass Hazel Manston-Jones mir den Hintern versohlt hat und wie oft ich bei dieser Erinnerung gekommen bin? Was meinst du, wie sich das anfühlt, jetzt, nachdem sie dafür gesorgt hat, dass ich gefeuert werde?«
    »Ist es denn sicher, dass sie das in die Wege geleitet hat? Ich würde viel eher denken, die Verantwortung dafür läge ganz und gar bei Mr. Drake. Er hat ja nicht nur sie angelogen, sondern auch dich.«
    »Meinst du wirklich? Ich nahm eigentlich an, dass sie ihn angestachelt hat, um sich an mir zu rächen.«
    »Das könnte durchaus möglich sein, aber für wahrscheinlich halte ich es nicht. Ich nehme viel eher an, dass er sich für deine Entlassung ausgesprochen hat, um sie mit der angeblichen Wahrheit zu beeindrucken.«
    »Aber betrogen hat er sie doch trotzdem.«
    »Ja, aber da ihr auf frischer Tat ertappt wurdet, kann er das ja schlecht abstreiten. Da ist es doch viel leichter, dir die Schuld zu geben. Wahrscheinlich ist er mit seinen Anschuldigungen so weit gegangen, dass es einem Gesichtsverlust gleichgekommen wäre, wenn er sich nicht offiziell beschwert hätte. Eine Lüge zieht meistens weitere Lügen nach sich.«
    »Das ist wohl wahr. Na ja, vielleicht glaubt sie ihm ja trotzdem nicht.«

    »Das ist immer möglich. Oder aber sie glaubt ihm und serviert ihn trotzdem ab.«
    »Oder sie nimmt ihn zurück, benutzt seinen Vertrauensbruch aber dazu, ihn im Zaum zu halten. Das würde ihm ganz sicher gar nicht gefallen.«
    »In jedem Fall ist ihre Beziehung jetzt zum Scheitern verurteilt.«
    »Gut.«

23
    Am nächsten Morgen fuhr Charles mit demselben Zug nach Hause, den Laura so lange Zeit jeden Tag genommen hatte. In all den Jahren hatte sie ihn so gut wie nie verpasst und war auch nur dann zu Hause geblieben, wenn sie ausnahmsweise mal ernsthaft krank war. Merkwürdig, jetzt einfach nur auf dem Bett zu liegen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Smudge saß mit seiner Leine im Maul in einer Ecke und blickte sie hoffnungsvoll an - ein Bild, das sich ihr sonst eigentlich nur am Wochenende bot. Trotz eines ab und zu einsetzenden Panikgefühls, dass es Freitag war und sie im Bett lag,

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