Beherrsche mich - Erotischer Roman
würde gern Mr. Drake vom Einkauf sprechen.«
»Guten Morgen, Miss Silverthorn. Mr. Drake ist im Moment nicht in seinem Büro. Haben Sie einen Termin?«
Laura zögerte. Ihre sture Entschlossenheit war wie weggeblasen.
»Äh … nein, eigentlich nicht … ich …«
»Ach, da kommt gerade seine Assistentin. Vielleicht kann sie Ihnen ja weiterhelfen.«
Laura fuhr herum und sah Hazel Manston-Jones nur ein paar Meter entfernt aus dem Aufzug steigen - kühl und elegant wie immer. Es war zu spät, Blickkontakt zu vermeiden, und die Empfangsdame hatte auch bereits mit der Vorstellung begonnen.
»Das ist Miss Silverthorn, Hazel. Sie hatte gehofft, mit Mr. Drake sprechen zu können.«
Hazel blieb stehen und schaute Laura zu ihrer Überraschung weder mit zornigen noch mit kalten Augen an. Und
als sie auf die Worte der Empfangsdame reagierte, schwang sogar eine gewisse Panik in ihrer Stimme mit.
»Ja, ich kümmere mich darum. Vielen Dank, Amanda. Laura, ich glaube, ich … Hören Sie, wollen wir nicht einen Moment nach draußen gehen?«
Laura nickte voller Vorsicht, doch das Verhalten der anderen Frau wies in keiner Weise auf irgendwelche feindseligen Absichten hin. Draußen vor der Tür fuhr sich Hazel mit einem Finger über die Augenbraue. Sie sprach schnell und mit fast flüsternder Stimme.
»Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, ich weiß. Ich war wütend, und ich hätte das nicht tun sollen. Ich weiß, dass Chris Ihnen nichts von uns erzählt hatte, aber … Egal. Ich habe es getan und möchte Sie jetzt gerne um Verzeihung bitten.«
»Ich verstehe nicht recht.«
Hazel wollte gerade fortfahren, verstummte dann aber doch. Ihr offensichtlicher Schreck über das Auftauchen der Rivalin sorgte dafür, dass Lauras Selbstbewusstsein sofort in die Höhe schnellte.
»Um Verzeihung wofür? Dass Sie mich übers Knie gelegt oder dass Sie für meine Entlassung gesorgt haben?«
»Für Ihre Entlassung?«
»Ja, für meine Entlassung. Was glauben Sie denn, ist passiert, als mein Boss die Beschwerde von Ihrem ätzenden Freund bekam?«
»Die hat er doch nicht wirklich abgeschickt, oder?«
»Allerdings. Und ich wurde gefeuert.«
»Oh, verdammt! Das tut mir leid, Laura. Ich hatte ihn gebeten, es nicht zu tun, aber … Hören Sie, können wir uns nicht irgendwo anders unterhalten? Hier gibt es zu viele ungebetene Zuhörer.«
Laura nippte an ihrem Gin Tonic, während Hazel versuchte, ihre Situation zu erklären. Sie saßen im Hinterzimmer eines kleinen Pubs, der früher sehr einsam gelegen hatte, jetzt aber in das Industriegebiet integriert war, in dem auch das Maxwell-Boyce -Werk stand. Da die allgemeine Mittagszeit noch nicht angebrochen war, hatten sie den winzigen Raum ganz für sich allein.
»Aber so einfach ist das nicht. Sein Onkel ist unser Geschäftsführer, und mein Vater ist im Vorstand. Die beiden sind seit der Schule befreundet, halten Chris für ein Wunderkind und glauben, dass wir das perfekte Paar wären. Eigentlich sollen wir im Juni heiraten. Und zwar mit allen Schikanen. Kirche, ein halbes Dutzend Brautjungfern und Blumenmädchen, Priester und … na ja, Sie wissen schon. Dagegen hätte ich ja nichts einzuwenden. Ich wollte immer richtig groß heiraten. Aber eben nicht Chris Drake.«
»Wieso sind Sie dann noch zusammen?«
»Sind wir gar nicht. Das habe ich ja versucht, Ihnen zu erklären. Nach dem, was da neulich in Sheringham passierte, hab ich ihm gesagt, dass er mich mal kann. Aber er wollte nichts davon wissen. Der Mann ist unglaublich arrogant und meint, er müsste nur warten, bis ich mich wieder beruhigt hätte. Daddy wollte mir die Absage der Hochzeit natürlich ausreden und hat mir gesagt, dass Männer nun mal so wären. Er hat Chris sogar übers Wochenende zu uns eingeladen, um ihm ins Gewissen zu reden. Und um sein Gesicht zu wahren, kam Chris dann damit an, Sie hätten ihm sexuelle Gefälligkeiten angeboten, um den Vertrag zu Ihrem Vorteil unter Dach und Fach zu bringen. Daddy ist sehr altmodisch, was solche Dinge angeht. Na ja, und den Rest kennen Sie ja. Ich habe versucht, es ihm auszureden, Laura. Und es tut mir aufrichtig leid, was da passiert ist.«
»Danke. Und was werden Sie jetzt tun?«
»Noch einen trinken. Soll ich Ihnen auch noch was mitbringen?«
Laura hatte nichts dagegen, und Hazel kehrte nach kurzer Zeit mit zwei weiteren Gin Tonic an den Tisch zurück - nur waren es diesmal doppelte.
»Ich muss noch fahren.«
»Ich nicht.«
Hazel nahm einen großen Schluck von ihrem Drink
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