Beherrsche mich - Erotischer Roman
hatte, war sie völlig sicher, dass er nicht der Controller sein konnte - auch wenn ihm ihr Aufzug offensichtlich sehr gefallen hatte. Er war zwar auch sehr direkt und durchsetzungsfähig, aber letzten Endes viel zu leidenschaftlich. Die ruhige, reservierte Autorität des Controllers war etwas völlig anderes. Und auch wenn diese Autorität ebenfalls etwas sehr Anziehendes hatte, so war sie doch jetzt nichts weiter als eine Ablenkung. Und zwar eine potenziell lästige Ablenkung.
Die Nachricht war kurz und bestand nur aus zwei Worten: Braves Mädchen. Laura hielt kurz inne, bevor sie die Nachricht löschte, und biss sich auf die Unterlippe. Um wen es sich bei dem Absender auch handelte, es wäre jetzt sicher am besten, ihn sanft in seine Schranken zu weisen. Sie würde ihm einfach sagen, dass sie mit einem anderen zusammen war, und so hoffentlich weitere Komplikationen vermeiden. Ihre Antwort musste knapp und präzise, aber höflich sein. Und sie musste jedwede Möglichkeit einer Fehlinterpretation oder gar weiterer Hoffnungen seinerseits ausschließen. Sie konnte sich nur wünschen, dass er wirklich so kontrolliert war, wie er in den Mails wirkte, und sein Schicksal akzeptieren würde.
Laura tippte ihre Antwort in den Computer ein - Tut mir leid, aber ich habe einen Freund - und wollte sie gerade abschicken, als ihr klar wurde, dass die Nachricht etwas ausgesprochen Seltsames an sich hatte. Schließlich war sie in letzter Zeit nur bei einem Mann ein braves Mädchen gewesen, und das war Chris Drake. Zugegeben, sie hatte ihren Strumpfhalter schon angelegt, bevor sie ins Büro gekommen war, aber der einzige Mensch, der das hätte mitkriegen können, war
Mr. Henderson. Und der war wie immer der blasse Geschäftsmann. Sie versuchte sich zu sagen, dass das alles ohnehin keine Rolle mehr spielte, aber ihre Neugier war einfach zu groß. Ob es jemand aus dem Fuhrpark gewesen war? Oder vielleicht sogar eine der Verkäuferinnen bei Pretty Things ? Doch diese beiden Vermutungen waren einfach lächerlich. Es musste Mr. Henderson sein.
Laura drehte ihren Stuhl in seine Richtung. Sie war wild entschlossen, die Sache ein für alle Mal zu klären, bekam aber kein Wort heraus. Sein ruhiges, ernstes Gesicht ließ es ihr unmöglich erscheinen, ihn unsittlicher Annäherungsversuche zu beschuldigen. Außerdem würde er den Vorwurf sowieso abstreiten, und sie würde sich letzten Endes einfach nur dumm vorkommen. Mr. Henderson war bereits aufgefallen, dass sie ihn aufmerksam betrachtete, und er sah von seinem Schreibtisch auf.
»Wenn Sie nichts Besonderes mehr zu tun haben, können Sie auch nach Hause fahren, Laura. Sie haben sich einen frühen Start ins Wochenende redlich verdient.«
»Danke, Mr. Henderson.«
Sie löschte die Nachricht, die sie beinahe abgeschickt hätte, denn mittlerweile war sie sicher, dass es noch Monate oder gar Jahre an ihr nagen würde, wenn sie dieses Geheimnis nicht irgendwie aufklärte.
Ihr Chef hatte sie nur ungefähr eine halbe Stunde früher gehen lassen, aber sie nutzte diese Zeit so gut sie konnte und stattete dem Dessousladen einen erneuten Besuch ab. Doch statt weiterer Strümpfe kaufte sie diesmal ein Spitzenhöschen mit passendem BH. Die Neuerwerbung war sowohl für ihr eigenes als auch für Chris’ Vergnügen gedacht. Ihr Gespiele hatte ihr nämlich recht deutlich zu verstehen gegeben, dass er ihre Kleidung zunächst gerne nur beiseiteschob, statt sie ihr
gleich vom Leib zu reißen. Er hatte außerdem sehr klargemacht, dass ihm die Vorstellung, beim Sex gesehen zu werden, überaus gut gefiel. Laura fand die Idee beängstigend, gleichzeitig aber auch erregend. Nicht, dass sie wirklich von jemandem erwischt worden wären, aber immerhin wäre es dort im Freien möglich gewesen. Dort hätte jederzeit ein anderes Paar oder vielleicht sogar ein paar Holzfäller vorbeikommen können. Und das wäre nun wirklich peinlich gewesen. In der Realität sowieso, aber durchaus auch in der Fantasie.
Auf der Heimfahrt konzentrierte Laura sich ganz auf ihr Buch. Da sie nun sicher war, dass keiner ihrer Mitreisenden sie ausspionierte, konnte sie die Geschichte umso mehr genießen. Es gab sogar eine weitere Spanking-Szene. Diesmal wurde ein vollbusiges türkisches Mädchen übers Knie gelegt. Und zwar von Mustafa bin Yunus, dem bösen weißen Sklavenhändler, der sich einverstanden erklärt hatte, Lord Jasper Evangeline abzukaufen. Die Szene war sehr detailliert ausformuliert und beschrieb, wie das bedauernswerte
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