Beherrsche mich - Erotischer Roman
dieselbe grobe Behandlung zuteilwerden lassen, die sie schon auf seiner Motorhaube erlebt hatte. Vielleicht würde er ja sogar etwas mit ihr tun, was noch ein wenig riskanter war.
Selbst wenn es ihr nicht gelingen sollte, den Controller zu enttarnen, wusste sie, dass sie den ganzen Tag unter Strom stehen würde, während sie sich an das Risiko immer mehr gewöhnte. Im Zug wurde es noch besser, denn dort kam die Erregung hinzu, die Mitreisenden zu beobachten und weiter darüber nachzudenken, wer von ihnen wohl der Briefschreiber sein konnte. In King’s Lynn stiegen die üblichen Passagiere zu. Als Erstes kam Darcy, der sie kaum ansah, sondern sich sofort einen Platz ganz am Ende des Wagens suchte. Dieses Verhalten löste tatsächlich eine gewisse Enttäuschung in ihr aus - trotz der Ergebenheit Chris gegenüber.
Mr. Brown war sogar noch distanzierter als Darcy, aber der Milchschokoladen-Junge saß ihr schräg gegenüber und starrte sofort auf ihre Beine. Bei dem Gedanken, er könnte der Mann sein, über den sie so außer sich geraten war, überkam sie nicht nur eine gewisse Enttäuschung, sondern sie spürte auch, wie sich eine verlegene Röte um ihren Hals legte. Doch als zwei Mädchen von einem der hiesigen Colleges einstiegen, wandte er seine Aufmerksamkeit sofort diesen beiden neuen Fahrgästen zu. Sein Kinn klappte beim Anblick ihrer schlanken Beine in den knappen Miniröcken runter, sodass sein Gesichtsausdruck wieder mal mit dem eines toten Fisches vergleichbar war.
Als der Zug sich langsam in Bewegung setzte, holte Laura sofort ihr Buch heraus und las mit Begeisterung von Evangelines Empörung, als der Heldin die Kleidung überreicht wurde, die sie im Harem zu tragen hatte. Es handelte sich um ein Paar hauchdünne, smaragdgrüne Pantalons und ein mit ihrer
Oberweite hoffnungslos überfordertes Haltertop aus demselben durchsichtigen Material. Erst in Downham Market schaute sie einmal kurz auf, aber der Graue Mann zeigte nicht mehr Interesse an ihr als die ersten zwei, und der Vagabund tauchte gar nicht erst auf. In Ely war das schon etwas anderes. Miss Scarlet betrat als Erste das Abteil und setzte sich auf einen der letzten freien Plätze. Dann kam der Teufel, der Laura mit einem wissenden Grinsen, wie es ihr schien, begrüßte. Er setzte sich zwar neben einen anderen Fahrgast, hatte aber von dort immer noch einen ausgezeichneten Blick auf ihre Beine.
Die Möglichkeit, dass dieser kühle, makellos gepflegte Mann, der nur ein paar Meter von ihr entfernt saß, wusste, dass sie seine Anweisungen befolgt hatte und unter ihrem Rock nichts weiter als Strümpfe und Strapsgürtel trug, ließ sie erzittern. Plötzlich schien es ihr unmöglich, ihn abzulehnen. Bei ihrem koketten, aufreizenden Benehmen wäre es ihr wie eine Schandtat vorgekommen, ihm einen Korb zu geben.
Er würde wütend sein. Und er würde jedes Recht haben, wütend zu sein. Er würde auch jedes Recht haben, sie übers Knie zu legen und ihr vor den Augen sämtlicher Mitreisender den nackten Hintern zu versohlen. Die Männer würden über ihre Nacktheit grinsen und die Frauen würden sich an ihrer Demütigung ergötzen. Miss Scarlett müsste beim Anblick von Lauras hüpfenden Pobacken laut anfangen zu lachen und der Milchschokoladen-Junge bekäme einen lechzenden, starren Blick auf ihr entblößtes Geschlecht und das kleine, winzige Loch darüber.
Laura gab sich einen innerlichen Ruck und versuchte verzweifelt, den Strom erotischer Gedanken und Wünsche einzudämmen, der sie wegen ihrer allzu lebendigen und schmutzigen Fantasie fortzureißen drohte. Der Teufel hatte sie nur angelächelt. Das war völlig angemessen, wenn man bedachte,
dass sie sich jeden Tag sahen und er ihr am Abend zuvor seinen Platz angeboten hatte. Und doch raste ihr Herz wie wild und zwischen ihren Beinen wurde es heiß und feucht. Schandhafte Erregung wegen nichts - und das, nachdem ein junger, attraktiver und erfolgreicher Mann ihr gerade erst am Abend zuvor seine Liebe gestanden hatte.
Laura schämte sich und beschloss, dem Controller eine E-Mail zu schicken, sobald sie im Büro war. Sie würde ihm einfach schreiben, dass sie in einer Beziehung stecke und es ihr leidtue, wenn sie falsche Hoffnungen in ihm geweckt hätte. Mit etwas Glück würde er ihre Entscheidung akzeptieren. Und falls er sie nicht akzeptierte, würde sie sich eben etwas anderes einfallen lassen müssen, um ihn zu überzeugen. Und wenn es bedeutete, sich für ihr schreckliches Verhalten mit
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